Silvester 2023Erste Bilanz von Feuerwehr und Polizei im Rhein-Erft-Kreis

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Über eine Drehleiter gelangen Feuerwehrleute auf einen Balkon eines mehrstöckigen Hauses.

Über die Drehleiter gingen die Feuerwehrleute gegen den Brand auf dem Balkon in Bergheim-Ahe vor.

In Bergheim-Ahe bewarfen Bewohner Einsatzkräfte mit Böllern, in der Brühler Innenstadt verletzten Jugendliche ein Pärchen mit einem Messer. 

Es war eine unruhige Silvesternacht für Polizisten und Feuerwehrleute im Rhein-Erft-Kreis. Die Polizei ist zwischen Silvester, 18 Uhr, und dem Neujahrsmorgen 6 Uhr, zu 238 Einsätzen gerufen worden. Das sind 34 Einsätze weniger als im Vorjahr. Gemeldet wurden 15 Ruhestörungen (2023: 18), sieben Sachbeschädigungen (2023: neun) und fünf Körperverletzungsdelikte (2023: 15).

Im gesamten Kreisgebiet habe es zudem Brände, Sachbeschädigungen und Streitigkeiten gegeben, einige Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung, Brandstiftung und Körperverletzungsdelikten wurden gefertigt. Mit verstärkten Einsatzkräften ist die Polizei in Bergheim-Ahe in der Straße im Wohnpark im Einsatz gewesen, um die Feuerwehr und den Rettungsdienst beim Einsatzgeschehen während eines Balkonbrandes zu schützen.

Polizei eskortierte einen Rettungswagen in Bergheim

Um 21.45 Uhr am Silvesterabend haben Unbekannte einen Bergheimer Rettungswagens bei einer Einsatzfahrt auf der Straße Im Wohnpark in Bergheim-Ahe mit einem Gegenstand, vermutlich einem Stein, beworfen. Dennoch setzte der Rettungswagen die Fahrt bis zur noch wenige Meter entfernten Einsatzstelle fort und nahm den Patienten auf.

Die Polizei eskortierte den Rettungswagen, der zu einem internistischen Notfall gerufen worden war, aus dem Wohnpark heraus. Der Patient konnte sicher in ein Krankenhaus gebracht werden. Noch einmal musste die Feuerwehr kurz vor Mitternacht in den Wohnpark in Ahe. Diesmal wurden dort laut Feuerwehr Böller auf die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst geworfen.

Feuerwehrleute kümmern sich um eine verschreckt wirkende Katze.

Die geretteten Katzen wurden vor Ort versorgt, einige mussten in die Tierklinik gebracht werden.

Diese waren zu einem Brand gerufen worden. Ein Balkon stand in Flammen, die auf den darüberliegenden Balkon überzugreifen drohten. Zwei Trupps unter Atemschutz bekämpften den Brand von innen, weitere Feuerwehrleute löschten die Flammen von außen und über die Drehleiter. Durch die Hitze seien Fensterscheiben geplatzt. „Glücklicherweise war kein Mensch mehr in der Wohnung“, sagte Einsatzleiter Brandoberinspektor Thomas Summer.

Die Feuerwehr habe acht Katzen gerettet. Vier seien in eine Tierklinik gebracht worden. Laut Polizei haben vermutlich Feuerwerkskörper den Brand verursacht. Während des Einsatzes musste die Feuerwehr von Polizisten geschützt werden, weil immer wieder Böller geworfen wurden – auch auf die Polizeibeamten. Die Hose eines Beamten wurde durch Feuerwerkskörper angesengt, verletzt wurde niemand.

Jugendliche attackierten ein Pärchen in der Brühler Innenstadt

Im Krankenhaus endete hingegen ein Streit in der Brühler Innenstadt. Dort war gegen 1.30 Uhr am Neujahrsmorgen ein Pärchen unterwegs, das von einer Gruppe Jugendlicher zunächst verbal, dann körperlich massiv angegriffen wurde. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, hatten die Jugendlichen auf die beiden eingeschlagen, sie getreten und mit einem Messer verletzt. Die Polizisten haben gegen die Täter eine Strafanzeige gefertigt.

Kurz nach Mitternacht ist ein Balkon in Hürth durch einen Feuerwerkskörper in Brand geraten. Das Feuer habe sich schnell auf zwei angrenzende Balkone ausgeweitet, wodurch auch die dazugehörigen Wohnungen beschädigt wurden. Eine ist laut Polizei nicht mehr bewohnbar.

Auch die Feuerwehren der hauptamtlichen Wache in Bergheim und die freiwilligen Einheiten in Bergheim, Ahe, Thorr, Quadrath-Ichendorf, Niederaußem, Glessen, Rheidt-Hüchelhoven und Oberaußem hatten reichlich zu tun. Wie Sprecher Sebastian Draxl mitteilte, wurde die Feuerwehrleute zwischen 19 Uhr am Silvesterabend und 7 Uhr am Neujahrsmorgen zu 13 Bränden (zwölf im Vorjahr) und 36 Rettungsdiensteinsätzen (23) gerufen.

Die Feuerwehr Glessen wurde kurz nach Mitternacht zur Unterstützung nach Frechen gerufen, wo ein Balkon am Schwesternwohnheim neben dem Krankenhaus brannte. Wie Feuersprecher Andreas Kirchharz berichtete, sei das Feuer schnell gelöscht worden. Kleinere Brände von Mülltonnen und Gestrüpp haben die Feuerwehr Bergheim noch einige weitere Stunden im neuen Jahr beschäftigt.


Mehrere Unfälle haben sich rund um den Jahreswechsel im Rhein-Erft-Kreis ereignet. Bei einem Unfall in Frechen auf der Bonnstraße/Ecke Landesstraße 496 sind in der Nacht zu Samstag um 23.30 Uhr drei Menschen verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, seien sie alle zunächst noch am Unfallort untersucht und zwei von ihnen danach zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Unfallursache ist noch unklar. Eine Ampel regelt den Verkehr an der Kreuzung. Laut Polizei ist ein Auto auf der L 496 aus Richtung Marsdorf gekommen, der zweite Wagen war auf der Bonnstraße aus Hürth kommend in Richtung Frechen unterwegs. Auf der Kreuzung sind die Wagen zusammengestoßen. Jetzt wird untersucht, ob einer der Beteiligten trotz Rotlicht weitergefahren ist.

Bei einem Alleinunfall in Bedburg ist am Samstagmorgen gegen 5 Uhr ein Autofahrer verletzt worden. Wie die Polizei berichtete, war er auf der Graf-Salm-Straße unterwegs und ist nach links von der Straße abgekommen. Zunächst sei das Auto gegen ein Brückengeländer gestoßen, anschließend gegen eine Hauswand geprallt. Die Polizei hat eine Blutprobe bei dem Fahrer angeordnet.

Am Neujahrsmorgen gegen 2 Uhr ist am Neujahrsmorgen auf der Landesstraße 93 in Bergheim-Quadrath-Ichendorf ein Auto von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Fahrer wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Gegen 6 Uhr am Neujahrsmorgen krachte es dann auf der Autobahn 61 in Höhe der Abfahrt Bergheim-Süd.

Ein Auto hatte beim Verlassen der Autobahn bis zur Erfttalstraße mehrere Liter Öl verloren. Die Feuerwehr streute die Ölspur ab. Drei Männer sind am Neujahrsmorgen um 4.40 Uhr auf der Grevenbroicher Straße in Bedburg bei einem Unfall verletzt worden. Der Rettungsdienst kümmerte sich um den 51-jährigen Fahrer und seine Mitfahrer (31 und 37 Jahre).

Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge war der 51-Jährige in seinem Wagen auf der Grevenbroicher Straße in Fahrtrichtung Bedburg-Rath unterwegs, als er aus bisher noch nicht abschließend geklärter Ursache in einer Kurve die Kontrolle über sein Auto verlor. Der Wagen kam von der Fahrbahn ab und überschlug sich mehrfach.

Die Polizeibeamten nahmen den Unfall auf und sicherten die Spuren. Dabei fiel den Beamten beim Fahrer ein deutlicher Alkoholgeruch in der Atemluft auf. Sie ordneten eine Blutprobe an und stellten den Führerschein des 51-Jährigen sicher. 

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