Wohnpark in Bergheim-AheAusschuss berät über Nachnutzung der „Schrottimmobilie"

Lesezeit 3 Minuten
20220125-MAX-bergheim-im-wohnpark-031

Die Immobilie Im Wohnpark 18 in Bergheim. 

Bergheim-Ahe – Ganz langsam kommt Bewegung in die Sache Schrottimmobilie Im Wohnpark 18. Das Kooperationsbündnis aus CDU, SPD und FDP hatte einen Antrag auf die Tagesordnung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie setzen lassen.

Im Wohnpark in Ahe, mit dessen Bau 1968 begonnen wurde, wie der frühere Stadtarchivar Heinz Andermahr in einem Beitrag für die Homepage des Stadtteils schreibt, gibt es in mehreren vier- und fünfgeschossigen Gebäuden rund 800 Wohnungen. In der Immobilie Hausnummer 18 sind 25 Wohnungen untergebracht. Das Gebäude ist jedoch völlig heruntergekommen. Niemand hat dort einen festen Wohnsitz. Immer wieder brechen Brände aus.

Bergheim-Ahe: Quartiersarbeit im Wohnpark bündeln

Frank Amenda, sachkundiger Bürger für die CDU, Anwohner aus Ahe und ehemaliger Ortsbürgermeister des Stadtteils, hatte zuletzt die Idee aufgeworfen, dass die Stadt das Haus kaufen möge und daraus eine Stätte der Bildung und Begegnung machen solle. Die Quartiersarbeit könnte Amendas Vorstellungen nach dort gebündelt werden.

Der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie kann durch seine Zuständigkeit den Kauf des Gebäudes nicht beschließen. Ein entsprechender Prüfauftrag seitens des Mehrheitsbündnisses liegt für die nächste Sitzung des Ausschusses für Soziales, Finanzen und Liegenschaften bereits vor. Der Ausschuss am Mittwoch hat sich mit der Nachnutzung befasst und beschlossen, dass sich diese an den Bedürfnissen des Stadtteils orientieren soll, das heißt, dass dort Integration, Sozialarbeit, Jugendpflege und Betreuung zusammenfinden sollen. In Ahe herrscht unter anderem eine hohe Kinderarmut.

Stadt Bergheim will Gebäude kaufen

Die Stadtverwaltung teilte mit, dass sie daran arbeite, den Gebäudekomplex zu kaufen. „Der Hintergrund dazu ist, dass die Fördermöglichkeiten im Rahmen des Strukturwandels Chancen eröffnen“, hieß es. Darüber könnten nämlich auch zum Beispiel gemeinnützige Projekte finanziert werden, wie das angedachte Bürgerzentrum eines sein würde.

Dass es allerdings nicht so einfach sein könnte, das Gebäude zu kaufen, gab Winfried Kösters, FDP-Fraktion und Ortsbürgermeister von Ahe, zu bedenken. Die Eigentümersituation sei kompliziert, teilweise sei unklar, wem die einzelnen Wohnungen gehörten. Kösters: „Wir müssen die Eigentümergemeinschaft im Prozess dringend beteiligen.“ Der Ortsvorsteher warnte davor, die Eigentümer aller Immobilien im Wohnpark vor vollendete Tatsachen zu stellen. Denn man brauche die volle Zustimmung der Eigentümergemeinschaften dort. Schon eine Gegenstimme ließe das Vorhaben platzen. Ähnlich argumentierte auch Wolfgang Linke, AfD-Fraktionsvorsitzender und selbst Eigentümer Im Wohnpark. Linke ist kein Ausschussmitglied, die Mitglieder erteilten ihm aber Rederecht von der Tribüne aus.

Das könnte Sie auch interessieren:

Eine entsprechenden Erweiterung des Antrags um Winfried Kösters’ Vorschlag wurde bei Enthaltung der CDU ebenfalls beschlossen. Zur Eigentümersituation teilte die Verwaltung mit, dass es möglich wäre, eine Firma zu beauftragen, die es sich zum Geschäftsmodell gemacht habe, Immobilien mit solchen unklaren Besitzverhältnissen zu kaufen und sie im Anschluss an die Kommune weiter zu verkaufen.

KStA abonnieren