Die Gestaltung von Rampen und Hindernissen erfährt bei der Eröffnung viel Lob von den künftigen Nutzern.
420.000 Euro investiertDas bietet der neue Skaterpark in Brühl

Skater aus Brühl und Umgebung kamen zur Eröffnung des neuen Skaterparks im Brühler Süden.
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„Coole Bahn“ und „super“ waren die Skateboard- und Scooterfans voll des Lobes, die zur Eröffnung des neugestalteten Skaterparks in Nachbarschaft zur Brühler Gesamtschule und BMX-Bahn an der Otto-Wels-Straße gekommen waren. Der 18-jährige Luke hatte mit seinem Board sogar zwei Stunden Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus Euskirchen in Kauf genommen, und das nicht zum letzten Mal, sagte er: „Für diese Bahn lohnt sich die Anreise.“
Selbst der 23-jährige Leon, war begeistert, der mit seinem Stunt-Scooter, einem Tretroller im Eigenbau in der Preisklasse jenseits der 500 Euro, gekommen war. Auch wenn die Bahn mit ihren Obstacles, den Hindernissen, auf Skater zugeschnitten sei, mit dem Skooter fahre sie sich auch gut.
Brühl: Skateboard-Europameisterin moderierte die Fahrten der Sportler im Jargon der Szene
Als Skaterpark, der seinesgleichen in größeren Städten suche, als idealen Trainingsparcours für Fortgeschrittene und Anfänger, beschrieb Mika Möller aus Osnabrück den Skaterpark. Der Teilnehmer an vielen Wettbewerben der Szene führte zusammen mit dem Düsseldorfer Sportler Lenni Janssen vor, was die Hindernisse der Bahn an möglichen Tricks zu bieten hat. Die ehemalige Europameisterin auf dem Skateboard, Steffi Wolter, moderierte die Fahrten der Sportler im Jargon der Skaterszene.
Von Ollies, Wheelies, Kickturns, Boardslides war die Rede, von Rails, Gaps und Kicker. Die Stadt Brühl tue genau das Richtige, nämlich „die jungen Leute von der Straße in den Skaterpark zu bringen und damit zum Sport“, sagte Stefanie Wolter. Als eines der herausforderndsten Elemente des Skateparks empfahl Wolter die „Hip“, die Hüfte, ein Hügel in Pyramidenform. Die meisterten auch die Showfahrer auf Anhieb nicht einwandfrei, beide landeten nach abenteuerlichen Sprüngen recht unsanft auf dem harten Beton.
Neben dem Einstudieren einschlägiger Falltechniken wie der Judorolle empfahlen selbst die Profis gerade den Kindern beim Skaten einen Sturzhelm zu tragen. Ansonsten gelte „fahren, fahren, fahren“ um die Tricks zu meistern, am besten stundenlang. Die Aufgabe, einen zukunftsfähige und langlebige Skatepark zu bauen, habe Politik und Verwaltung sehr ernst genommen, sagte Bürgermeister Dieter Freytag zur Eröffnung. Die Erfahrung mit Skateboarding seit Eröffnung der ersten mobilen Skaterbahn an der Erich-Kästner-Realschule im Jahr 1991 sei in die Erneuerung der alten Skateanlage aus den 1990er-Jahren geflossen.
Das Kölner Planungsbüro Landscate mit Tobias Hunger habe die Planung mit jungen Skatern der Stadt abgestimmt. Als ausführende Baufirma habe die Stadt auf die renommierte Firma Schneestern gesetzt, die auch den Slopestyle Snowboardkurs für die olympischen Winterspiele in Pyeongchang gebaut habe. Mit Andreas Schützenberger habe man den legendären „Mr. Wood“ für den Bau einer Half-Pipe, einer Mini-Ramp mit Extension, gewinnen können.
420.000 Euro habe der Skaterpark gekostet, so Freytag, der auf eine eigene Fahrt verzichtete. Er rätselte wie wohl Inklusion in der als inklusiv beschriebenen Sportart aussehen könne. Auch der Vorsitzende des Inklusionsbeirates Ralf Bauer und seine Stellvertreterin Silke Katzfuß machten keine Experimente mit ihren Rollstühlen. Pirouetten mit Rollstühlen und andere inklusive Tricks auf der neuen Bahn will aber der Brühler Turnverein am Sonntag, 6. Juli um 10 Uhr unter dem Motto „Skaten für alle“ mit dem Partner „whlrt“ zeigen, der Abkürzung für „Wheel Art“.