Schnelles InternetDas ist der Stand beim Glasfaserausbau in Brühl

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Zu sehen sind Arbeiter, die damit beschäftigt sind, in der Brühler Innenstadt Glasfaserleitungen zu verlegen.

In Brühl schreitet der Glasfaserausbau voran.

In den kommenden Jahren sollen in Brühl 20.000 Haushalte an das leistungsfähige Netz angeschlossen sein. Das kündigt die Telekom an.

In Brühl kommt der Glasfaserausbau gut voran. Das betonte Marco Lohmeier, der zuständige Regionalmanager der Telekom, die die Versorgung mit den leistungsfähigen Datenkabeln vorantreibt. Letztlich gehe es darum, 20.000 Haushalten die Chance auf schnelles Internet zu eröffnen.

Ein erstes Ausbaugebiet in der Innenstadt und im Brühler Süden mit rund 11.000 Haushalten ist dabei nahezu vollendet. Vor beinahe jedem Haus liege ein Röhrchen, so Lohmeier. Gut die Hälfte davon verfüge bereits über einen Anschluss im Keller. Was vielfach fehle, seien noch die letzten Meter in die Wohnungen. Aber immerhin 2000 Haushalte könnten bereits das schnelle Internet via Glasfaserleitung nutzen.

Kundenvertrag ist ein Muss

Bei der Nachfrage sieht der Telekom-Mitarbeiter aber noch „viel Luft nach oben“. Derzeit nähmen nur rund 20 Prozent der potenziellen Kunden das schnelle Internet in Anspruch. Man wolle künftig die Vorteile besser hervorheben, sagte er.

Klar ist, wer ans Glasfasernetz will, kann kostenlos angeschlossen werden, muss jedoch einen entsprechenden Kundenvertrag abschließen. Von dieser Maxime könne man aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht abweichen, machte Lohmeier klar. Über die Rahmenbedingungen informiere man mit einem Infomobil am Thüringer Platz in Vochem und im Telekom-Shop an der Uhlstraße.

Sukzessive will die Telekom nahezu de gesamte Stadt mit Leitungen versorgen. Derzeit beginnen die Arbeiten in Brühl-Nord und in Teilen von Kierberg und Vochem. Voraussichtlich 2026 soll der letzte Teil in Angriff genommen werden. „Wir wollen eine Datenübertragung bis zu 2000 MBit in Brühl ermöglichen“, kündigte Lohmeier an.

Während es in den Wohngebieten wohl kaum eine Lücke geben soll, ist die Versorgung der Gewerbegebiete angesichts der geringeren Kundendichte weniger lukrativ. „Wir suchen Lösung zusammen mit der städtischen Wirtschaftsförderung nach Lösungen“, so Lohmeier. Michael Schulz, Fachbereichsleiter für Infrastruktur und Tiefbau bei der Stadt, kündigte an, bei allen anstehenden Straßenbaumaßnahmen auch das Verlegen von Glasfaserkabeln vorzubereiten. Dies gelte etwa für die Marie-Curie-Straße und die Immendorfer-Straße in Brühl-Ost.

Deutschland hinkt beim Breitbandausbau hinterher. In NRW verfügen bislang nur rund 30 Prozent der Haushalte über einen Glasfaseranschluss. Das ändert sich gerade, da aktuell in vielen Städten ausgebaut wird. Die Verbraucherzentralen im Rhein-Erft-Kreis erreichen jedoch immer wieder Beschwerden, sagt Rüdiger Waldschmidt, Leiter der Beratungsstelle Brühl. Grundsätzlich rät er zum Glasfaseranschluss: „Wer die Möglichkeit hat, sich einen Anschluss kostengünstig ins Haus legen zu lassen, sollte dies tun“, sagt er.

Streaming-Dienste erfordern leistungsstarken Anschluss

Denn Streaming-Dienste oder Social-Media-Plattformen erforderten inzwischen eine deutlich höhere Bandbreite als frühere Online-Anwendungen. Man müsse aber darauf achten, einen wirklichen Glasfaseranschluss zu vereinbaren. Immer wieder würden herkömmliche Kabelanschlüsse als „Glasfaser“ beworben. „Ein echter Glasfaseranschluss geht bis in die Wohnung und trägt den Namen Fiber to the home“, betont die Verbraucherzentrale.

Anbieter bauten häufig nur dann aus, wenn ein gewisser Prozentsatz der Haushalte in einer Straße oder einem Wohnviertel entsprechende Verträge vor Beginn des Ausbaus abschließe. Wird die Quote nicht erreicht, so würden die Verträge meist storniert. „Vor Vertragsschluss sollten Interessierte prüfen, wann die Mindestvertragslaufzeit beginnt, was passiert, wenn nicht ausgebaut wird oder der Beginn sich verzögert“, raten die Verbraucherschützer. Tipps auch zur Wahl eines passenden Tarifs oder Widerrufs versprechen die Verbraucherzentralen. Das Brühler Büro ist unter 02232/2068701 oder per E-Mail zu erreichen.

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