Maria und Urban Becker sind sich darin einig, worauf es in einer guten Ehe ankomme: Vertrauen und die Fähigkeit, sich zurückzunehmen.
Goldene HochzeitBrühler Paar verliebte sich auf dem Schützenfest

Zur Ehe höre vor allem Vertrauen, findet das Goldhochzeitspaar.
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So richtig nett habe sie ihren heutigen Ehemann bei ihrer ersten Begegnung noch gar nicht gefunden, erzählt Maria Becker. Als 17-jährige sei sie im Frühjahr in der Brühler Corrida-Bar unterwegs gewesen, durchaus offen für neue Bekanntschaften.
Als sie sich im August beim Schützenfest in Hermülheim aber zufällig wiedergesehen hätten, habe es schon beim ersten Blickkontakt an der Eingangstür zum Zelt „gefunkt“, erinnern sich Urban und Maria Becker. Geäußerten Bedenken zum Trotz, ob die Beziehung wohl gut gehen könne – „der ist doch zehn Jahre älter als du“ – hätten sie sich zu ihrem 18. Geburtstag verlobt.
Hürther paar heiratete im Oktober 1975
Am 15. Oktober 1975 heiratete das Paar auf dem Hürther Standesamt, drei Tage später kirchlich in der Hermülheimer Pfarrkirche St. Severin. Heute feiern sie ihre Goldhochzeit, zunächst im Kreis ihrer drei Kinder und sieben Enkelkinder, zum großen Fest haben sie außerdem in den Breitenbacher Hof in Fischenich eingeladen, wo sie schon die Grüne Hochzeit und das Silberjubiläum gefeiert haben.

Maria und Urban Becker heirateten am 15. Oktober 1957 im Hürther Standesamt, drei Tage später in der Hermülheimer Pfarrkirche St. Severin.
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In Brühl hatte Urban Becker im gleichen Jahr ein Haus gekauft, nicht weit von der ehemaligen Zuckerfabrik, wo er als Industriekaufmann arbeitete. Als Industriekauffrau war auch Maria Becker für eine Kölner Baufirma und später für eine Brühler Firma in der Sicherheitstechnik tätig – bis 1977 zur Geburt ihrer erste Tochter Martina. Zwei Jahre später kam Sohn Thomas zur Welt und 1986 die zweite Tochter Sabine.
Arbeit im Garten, Kegeln und Skatrunde in Rondorf
In der Zuckerfabrik entwickelte Urban Becker nach einem Lehrgang die Software für die EDV des Betriebes. Nach Schließung im Jahr 1989 fand er eine neue Anstellung als Verwaltungsleiter in der Behindertenwerkstatt Vochem bis zum Vorruhestand mit 61 Jahren.
Ihre gemeinsamen Reisen hätten sie sehr genossen, erzählt das Goldhochzeitspaar, bis hin nach Rio habe es sie geführt, einmal den Zuckerhut sehen, schon von Berufs wegen. Immer wieder habe es sie aber in den kleinen Ort Rubi bei Obersdorf im Allgäu gezogen, schon mit den Kindern hätten sie dort Urlaub gemacht.
Heute arbeite er viel im Garten, donnerstags fahre er zur Skatrunde in Rondorf, schildert Urban Becker. Freunde träfen sie regelmäßig im Kegelklub „Nie all“, in ihrem Wanderklub, einem Zusammenschluss von befreundeten Paaren, oder wenn er zum Reibekuchen-Essen im Garten einlade. „Vertrauen“ brauche es in der Ehe, die „Fähigkeit sich zurückzunehmen“ und bei Meinungsverschiedenheiten „es auch einfach mal so stehen lassen zu können“, sind sich Maria und Urban Becker einig.