MillionenprojektIn Brühl verzögert sich der Einzug in Bibliothek und Rathaus erneut

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Zu sehen ist der neue Rathausanbau mit seinen markanten drei Giebeln.

Der Einzug in den neuen Rathausanbau verzögert sich, damit müssen die Brühler auch weiter auf eine Stadtbibliothek verzichten.

Weil der Innenausbau stockt, ist ein Eröffnungstermin weiterhin offen. Auch die 16000 Kunden der Bibliothek müssen sich in Geduld üben.

Überraschen dürfte die Nachricht – oder besser gesagt, das Ausbleiben der Nachricht vom Einzug ins neue Rathaus— niemanden mehr. Die Geschichte der Verzögerungen bei der Errichtung des Anbaus und der Sanierung des angrenzenden Altbaus wird immer länger.

Das jüngste Kapitel lautet so: „Sobald ein Eröffnungstermin abzusehen ist, wird dieser kommuniziert.“ Diese Zeilen stammen von der Stadtverwaltung, die im Sommer von einer Eröffnung im September gesprochen hatte.

Bibliothek in Brühl hat 16.000 Kunden

Den Mitarbeitern der Stadt, von denen einige seit dem Abriss des einstigen Gebäudes am Steinweg in Bürocontainern in Brühl-Ost ihre Arbeit verrichten, wird also weiterhin Geduld abverlangt.

Das gilt auch für die mehr als 16.000 Kunden der Stadtbibliothek aus Brühl und Umgebung. Denn die Bibliothek war letztmals am 24. August an ihrem alten Standort an der Carl-Schurz-Straße geöffnet. Dann begannen dort die letzten Vorbereitungen für den Umzug.

Das neue Domizil im Rathaus soll ein Schmuckstück werden, steht jedoch vorerst nicht zur Verfügung. „Aufgrund leider eingetretener Verzögerungen bei der Fertigstellung des Innenausbaus können sowohl die Stadtbibliothek als auch das Rathaus B zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geöffnet werden“, heißt es dazu. Damit werde sichergestellt, dass den Beschäftigten und den Besuchern ein funktionsfähiges Gebäude zur Verfügung gestellt werde.

Solange die Bücherei geschlossen ist, können die Nutzer keine Medien zurückgeben. Die Leihfristen werden verlängert, Verspätungsgebühren fallen nicht an. Die Onleihe Erft steht durchgehend zur Verfügung.

Die inzwischen geschlossenen Räume der Stadtbibliothek, die jahrzehntelang unter dem Namen Stadtbücherei firmierte, waren streng genommen ein Provisorium. Wenn auch eines, das seit rund vier Jahrzehnten besteht. Ursprünglich sollten die Räume als Ladenlokale dienen.

Mehr als 35.000 Bücher und Zeitschriften

1972 zog die Bücherei in das Gebäude unweit der Haltestelle Brühl-Mitte. Zuvor fanden Brühler Bürger Lesestoff im Kellergeschoss des alten Gymnasiums, also der heutige Franziskusschule (1935 bis 1957), sowie im ehemaligen Stadtwerkehaus an der Mühlenstraße/Steinweg (1957 bis seit 1972).

Mit diesen Bauten hat die künftige Bibliothek nicht viel gemein. Sie wird 800 Quadratmetern verteilt auf vier Etagen umfassen. 45.199 physische Medien werden präsentiert – darunter 35.525 gedruckte Bücher und Zeitschriften — sowie DVDs, BlueRays, Hörbücher, Konsolenspiele, Brettspiele und Tonies.

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