Ulrich Diefenbach passt die Busse an die Wünsche der Käufer an. Inzwischen werden bis zu 120 Fahrzeuge pro Jahr ausgebaut.
„Kompanja“Brühler Manufaktur lässt Van-Life-Träume wahr werden

Seine Leidenschaft hat Ulrich Diefenbach zum Beruf gemacht. In Brühl produziert er multifunktionale Campingbusse.
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„Als ich merkte, aus meinem Schrauberleben wird nichts, habe ich auch meinen Traum vom Oldtimerbus begraben, aber nicht den vom Campingmobil“, erzählte Christine Ganss und schmunzelte. Fündig und glücklich geworden ist sie mit einer modernen Variante aus Brühl von der Firma „Kompanja“.
Seit einigen Jahren baut das noch junge Unternehmen im Gewerbegebiet an der Engeldorfer Straße multifunktionale Campingbusse, die ihre Besitzer sowohl im Alltag als auch auf Reisen begleiten sollen.
„Ich habe mich sofort in das Modell verliebt, alles passte, die Inneneinrichtung mit den schönen Holzschränken und die Größe des Fahrzeugs“, so Ganss. „Bis zu vier Leute können bequem durch das Aufstelldach übernachten.“ Am Samstag brachte sie ihren Wagen mit zur Hausmesse der Firma. Ebenso überzeugt hatte das Mobil Ulla Lettaus. „Es ist absolut alltagstauglich“, bestätigte die Hürtherin: „Damit findet man immer einen Stellplatz.“
Ausbaumanufaktur vor sieben Jahren gegründet
„Ich mag die Nachhaltigkeit“, erklärte Christian Wölk. „Man kann nach- und umrüsten, dafür ist man hier offen“, sagte der Kölner. „Wir sind extra aus Bamberg angereist, um uns hier umzuschauen. Wir suchen jetzt schon seit zwei Jahren ein solches Mobil und haben uns bereits mehrere Modelle angeschaut,“ berichtete Walter Schweinsberg. „Bisher sind wir von der Durchdachtheit des Kompanja-Mobils und von der Qualität der Möbel sehr angetan“, ergänzte seine Frau Suanne Schweinsberg.
Über solche Worte freute sich natürlich Ulrich Diefenbach, der zusammen mit Christoph Kneer 2016 die Ausbaumanufaktur gründete, die er mittlerweile allein leitet. Das Ziel war von Anfang an, einen Van anzubieten, der seine Besitzer in allen Lebenslagen begleitet.
Als Basisfahrzeug wird der Renault Trafic III genutzt. „Er ist knapp über fünf Meter lang zwei Meter hoch und zwei Meter breit“, erklärte Diefenbach. Er könne auch als Familienauto genutzt werden, verfüge über sieben Sitzplätze, so der 35-Jährige.
Vom Bus-Bastler zum Arbeitgeber
Im Brühler Werk, das 2018 in eine größere Halle an der Engeldorfer Straße zog, werden inzwischen 120 Fahrzeuge pro Jahr ausgebaut. „Jeder kann sich seinen Wagen nach seinen Bedürfnissen anpassen lassen“, so Diefenbach. Während die einen sich lieber einen zweiten Stauschrank wünschen, denken andere über ein Bus-Kino nach. Auch das sei möglich, so der Firmengründer.
Schon als Jugendlicher werkelte er gern am eigenen Mofa. Später nahm er einen Job als Kitesurf-Lehrer an, verbrachte mehrere Sommer im eigenen Campingbus. Im Winter studierte er an der Köln International School of Design.
Die Erfahrungen aus dem Leben im Van nutze er für einen Bus nach den eigenen Vorstellungen. Um sich auf die Manufaktur zu konzentrieren, brach er das Designstudium ab und wurde vom begeisterten Bus-Bastler zum Leiter einer wachsenden Mitarbeiterschar. Inzwischen arbeiten 20 Leute in seinem Betrieb in Brühl.