Beratung findet künftig auch in Bergheim in einem Zentrum für erworbene neurologische Erkrankungen statt.
Neues BeratungsangebotIn Brühl erhalten neurologisch Erkrankte nun umfassende Hilfe

In Brühl und Bergheim gibt es jetzt die Zen-E-Beratungsangebote, zeigen hier Magdalena Pollmann (v. l.), Peter Scharfe, Bastian Foppe und Hannah Schmidt.
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Ein Augenblick reicht aus - und nichts ist mehr, wie es war. Durch einen heftigen Unfall oder Schlag, generell durch Gewalteinwirkung auf den Kopf entsteht ein Schädel-Hirn-Trauma. Diese Verletzung bedeutet im schlimmsten Fall Lebensgefahr und bleibende Schäden. Zu den neurologischen Erkrankungen zählen aber auch Schlaganfälle, Hirnblutungen, Parkinson oder Multiple Sklerose. Jährlich erleiden 380.000 Menschen bundesweit eine solche Erkrankung.
„Betroffene brauchen je nach Ausmaß dringend Beratung und Hilfe. Sie haben viele Fragen dazu, wie es in ihrem Leben weitergeht, besonders im jüngeren Alter“, weiß Peter Scharfe, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Köln GmbH, nur zu gut. In ihrer Arbeit haben die Alexianer, die zu den größten katholischen Trägern im Gesundheitswesen gehören, festgestellt, dass es für Menschen mit neurologischen Erkrankungen nicht genügend verlässliche Anlaufstellen gibt. Deshalb gründeten sie gemeinsam mit der Lebenshilfe Köln, gefördert von der Aktion Mensch sowie der Kämpgen Stiftung bereits vor einigen Jahren in der Domstadt das „Zen-E“- ein „Zentrum für erworbene neurologische Erkrankungen.“
Zwei neue Zen-E-Beratungsstellen im Rhein-Erft-Kreis
Nun gibt es zwei neue Zen-E-Beratungsstellen im Rhein-Erft-Kreis, so mit Hilfe des Kreises in der Demenzmusterwohnung Bergheim und im Brühler Dechant-Güttler-Haus des Seniorenzentrums Johannesstift. In Brühl stellten am Dienstag Mitarbeiter des Zen-E, die Sozialarbeiterinnen Magdalena Pollmann und Hannah Schmidt sowie der Ergotherapeut Bastian Foppe ihre Arbeit vor.
Dabei stehe die individuelle Betreuung und noch engere Vernetzung von Betroffenen, Angehörigen und Leistungsanbietern im Focus, hieß es. Die Zen-E-Kräfte betonten, die Menschen seien über jede Unterstützung froh. Es gehe um konkrete Hilfen wie ambulante und stationäre pflegerische Versorgungsmöglichkeiten, berufliche Wiedereingliederung, sozialrechtliche Ansprüchen oder Kontaktaufnahme zu Therapeuten und Neuropsychologen.
Wichtig sei zudem das Thema Freizeit, ob jemand zu einem Konzert, in eine Ausstellung oder zum Sport komme. Das bringe auch die Betroffene stärker zusammen. Die Arbeit in den Zen-E-Beratungsstellen im Rhein-Erft-Kreis wird in den nächsten fünf Jahren durch die Aktion Mensch gefördert. Wichtig sei es aber, dieses Angebot mit vielen Hilfeleistungen in die Regelfinanzierung zu bringen, ergänzt Peter Scharfe, und es weiterhin in Öffentlichkeit zu tragen. So ist Anfang Herbst ein fünfter Zen-E-Fachtag geplant, der diesmal von 9 bis 16 Uhr im Kreishaus in Bergheim stattfindet. Fragen und Anmeldung unter 0221/277 265 20.
So ist das Zen-E-Angebot zu erreichen
Das Angebot von Zen-E richtet sich an erwachsene Menschen mit erworbenen, neurologischen Erkrankungen im Alter von 18 bis 65 Jahren und erfolgt unverbindlich und kostenlos, per Telefon, per E-Mail oder vor Ort: Montags von 9 bis 16 Uhr im Dechant-Güttler-Haus, An der Ziegelei 1-3 in Brühl, Ansprechpartnerin ist Magdalena Pollmann, Telefon: 0175/5040791. Donnerstags von 9 bis 15 Uhr in der Demenzmusterwohnung, Klosterstraße 1 in Bergheim, Telefon: 0151/10666296.(höb)