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VandalismusKürbisse gestohlen, Pflanzen herausgerissen – Projekt in Brühl endet bitter

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Zu sehen ist der mit Beeten bestückte ehemalige Bolzplatz.

Das Brühler Urban-Gardening-Projekt Ostgarten wird nicht fortgesetzt.

Die Initiatoren geben den Gemeinschaftsgarten „Ostgarten Brühl“, ein Urban-Gardening-Projekt in Brühl-Ost, auf.

Was mit großem Enthusiasmus begann, geht mit reichlich Frust zu Ende. Der Gemeinschaftsgarten „Ostgarten Brühl“, das Urban-Gardening-Projekt einer Gruppe von Brühlerinnen und Brühlern wird nicht mehr fortgesetzt. Der Grund ist wiederkehrender Vandalismus. Das erklärt Rita Stadtfeld. Sie gehörte zu den Initiatorinnen des Projekts, das im Sommer 2021 ins Leben gerufen wurde.

Auf einem in die Jahre gekommenen und kaum mehr genutzten Bolzplatz an der Stephanstraße im Brühler Osten wurden Beete angelegt, Setzlinge gepflanzt und zudem mit Totholzhaufen und kleinen Blühstreifen Lebensraum für Insekten geschaffen. 15 Bürger waren in den besten Tagen involviert. Unterstützung kam von der Stadt, die nicht nur die Fläche für die Gärtner per Nutzungsvertrag bereitstellte, sondern auch für die Aktion „Brühl macht Platz“ besorgte Hochbeete weitergab.

Tank mit 1000 Litern Regenwasser wurde von Unbekannten geleert

Offenbar gefielt nicht allen Anwohnern das Projekt. „Manch einer hat unsere Idee eines naturnahen Gartens sehr kritisch gesehen“, erklärt Stadtfeld. Deutlich ärgerlicher seien aber andere Dinge gewesen. So hätten Unbekannte mehrmals den 1000 Liter fassenden Wassertank geöffnet und das darin gesammelte Regenwasser abgelassen. „Darauf waren wir aber angewiesen, weil es vor Ort keinen Wasseranschluss gibt. Auch wurden Beete zerstört und Pflanzen herausgerissen.

„Das ist so sinnlos, einfach purer Zerstörungswillen“, so Stadtfeld. Besonders dreist waren dann ungebetene Besucher, die mehrere Kilogramm Kartoffeln sowie Kürbisse kurz vor der Ernte stahlen. „Zuletzt bin ich oftmals mit der Frage im Kopf zum Garten gegangen, was nun wohl wieder zerstört wurde. Das hat mich sehr belastet“, erklärt die Initiatorin.

Die Freude am Projekt trübte das derart, dass Stadtfeld im Spätsommer beschloss, einen Schlussstrich zu ziehen. Mit den verbliebenen sechs Mitgärtnern geht es nun an den Abbau. Sie hofft auf freiwillige Mitstreiter für die Aktion, die am 14. Dezember – Details sind noch offen – stattfinden soll. Die Hochbeete sollen in Schulgärten einen neuen Platz finden.

Beerensträucher, Totholzhaufen und Blühstreifen sollen indes auf dem ehemaligen Bolzplatz bestehen bleiben. Stadtfeld will künftig auf ihrem Balkon gärtnern und sich vielleicht dem Urban-Gardening-Projekt auf dem ehemaligen Friedhof in Kierberg anschließen.