Natur in Rhein-ErftWo in der Ville die Waldgeister wohnen

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Auf dem Foto ist Till Knechtges zu sehen. Er lädt zu Wildkräuter- und Tierspuren-Touren in der Ville ein.

Till Knechtges lädt zu Wildkräuter- und Tierspuren-Touren in der Ville ein.

Till Knechtges ist als Outdoor-Guide in der Ville unterwegs. So bietet er Wildkräuter- und ‚Tierspuren‘-Streifzüge in der heimischen „Wildnis“ an.

„Die Natur entspannt uns.“ Davon ist Till Knechtges überzeugt. „Wenn wir uns ruhelos fühlen, zieht es viele nach draußen ins Grüne, in den Wald oder an den See." Diese Beziehung mit der Natur möchte der 34-Jährige gern vertiefen und dabei an die Vorstellung anknüpfen, „dass die Menschen in uralten Zeiten davon überzeugt waren, dass die Natur beseelt ist“. „Mich treibt es aus Neugier und dem Wunsch nach tiefer Naturverbindung immer wieder raus“, so der Brühler. Archäologie, Kulturgeschichte und Mythologien gehen für ihn dabei sehr gut mit Fährtenlesen und Wildkräuterkunde zusammen.

Nach dem Studium der Ur- und Frühgeschichte in Köln arbeitet Knechtges seit zehn Jahren professionell in der kulturellen Bildung. Seine Streifzüge durch die Natur animierten ihn aber, inzwischen auch als Outdoor-Guide unterwegs zu sein. So bietet er Wildkräuter- und Tierspuren-Streifzüge in der heimischen „Wildnis“ an.

Die Ville kennt der 34-Jährige seit seinen Kindheitstagen

Ein Revier ist die Ville, die er seit Kindheitstagen kennt. „Die Waldgeist-Wildnis-Touren für Erwachsene und Familien sind eine Einladung, in eine ganz nahe und doch wilde Welt sowie prähistorische Zeit der Mythen und Waldgeister einzutauchen“, erklärt er.

Ob als Nahrung, Snack, Medizin, Räucher- oder Zauberkraut – auf der Wildkräuter-Tour erläutert er immer etwas über ihre uralte wie moderne Verwendung. Zu seinen Lieblingskräutern gehört Gundermann. „Die krautige Pflanze ist an vielen Stellen in der Ville zu finden und wird bereits seit vielen Jahrhunderten als Heil- und Küchenpflanze verwendet, so als Gewürz oder Salatbeigabe“, berichtet er.

Auf dem Foto zeigt Knechtges eine Taubnessel-Pflanze. Sie ist in der Ville weit verbreitet.

In der Ville stößt man immer wieder auf die Taubnessel-Pflanze.

Die enthaltenen ätherischen Öle, die beim Zerreiben der Blätter freigesetzt werden, hemmten Entzündungen. Diese Wirkung habe auch die Taubnessel am Wegesrand. Anders als der Name vermuten lasse, sei sie nicht mit der Brennnessel verwandt, informiert er.

Zur Landschaft gehören für Knechtges auch die Tiere, denen er durch das Fährtenlesen auf die Spur kommt. Nach einem einjährigen zertifizierten Lehrgang und regelmäßigem Training kann er viele Spuren und Zeichen entschlüsseln. An manchen Baumstamm lasse sich zum Beispiel gut erkennen, dass daran beispielsweise ein Rehbock sein Revier markiert und sich ‚geschubbert‘ habe." „Fährtenlesen bedeutet auch, oft auf die Knie zu gehen und genau hinzuschauen“, betont er. „Nicht zuletzt macht es mir aber unheimlich viel Spaß, die Natur mit Anderen zu entdecken, über den Spuren zu rätseln, sich auszutauschen und immer wieder selbst darüber zu staunen.“

Termine für Tierspuren- und Wildkräuter-Streifzüge sind auf der Website (www.waldgeist-wildnis.de) zu finden.

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