Neue Angebote für Jung und AltAußergewöhnliche Sitzgelegenheiten in Brühl

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Was wie ein schlecht montierter Poller aussieht, ist in Wahrheit eine Sitzgelegenheit für Senioren.

Was wie ein schlecht montierter Poller aussieht, ist in Wahrheit eine Sitzgelegenheit für Senioren.

Brühl – Noch sorgt der Anblick der neuen Sitzgelegenheiten in der Innenstadt bei einigen Bürgern für Verwunderung. An der Schlossstraße steht etwa eine schiefe, rund 50 Zentimeter hohe Säule, die so mancher für einen unsachgemäß montierten Poller halten dürfte. Doch Michael Schulz, Fachbereichsleiter für Infrastruktur und Tiefbau bei der Stadt, klärt auf: „Diese schrägen Sitzstehlen sind eigens so konstruiert, damit weniger mobile Menschen pausieren und sich ohne größere Anstrengung wieder aufrichten können.“ Diese Hilfen sollen Verschnaufpause ermöglichen und dafür sorgen, dass sich ältere Menschen den Gang in die Stadt wieder zutrauen und intensiver am dortigen Leben teilhaben können.

Damit ist eines der Kernanliegen des Projekts „Bespielbare und besitzbare Stadt“ genannt, das die Verwaltung nach intensiver Planung und Befragung von Bürgern seit dem vergangenen Herbst intensiv vorantreibt.

Dezernent Gerd Schiffer testet einen Balancierbalken.

Dezernent Gerd Schiffer testet einen Balancierbalken.

Doch die Initiative nimmt nicht nur die Interessen der Senioren in den Blick. Bis zum Sommer soll neben neuen Bänken und Sitzstehlen auch für Spielgeräte, Balancierbalken, kleine Kletterstangen und bunte Fußabdrücke gesorgt werden. „Wir wollen die Stadt für den Nachwuchs attraktiver machen“, sagt Dezernent Gerd Schiffer. In den vergangenen Jahrzehnten seien vielerorts Mäuerchen, die zum Balancieren einladen, und Ecken, die Platz zum Spielen bieten, verloren gegangen. Den aufgeräumten und intensiv genutzten Straßen will man etwas von ihrem einstigen Charme zurückgeben. Für die rund 250 Sitz- und Spielgeräte sowie deren Aufbau nimmt die Verwaltung rund 150.000 Euro in die Hand.

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Weitere 300.000 Euro soll die Ausdehnung des Projekts auf die Außenbezirke kosten. Dort sollen im Sommer die Vorarbeiten starten. Bei der Standortsuche müsse auf Leitungen im Untergrund, Abstände zu Verkehrsflächen und Eigentumsverhältnisse geachtet werden, betont Schulz. Mühen und Kosten lohnten sich aber, wenn wieder mehr Senioren den Gang in die Stadt schafften und Kinder Lust bekämen, zu Fuß zur Schule zu gehen, statt das Elterntaxi zu nutzen.

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