Musikabend am St. Ursula-GymnasiumLateinlehrer verabschiedet sich in Brühl als Prinz

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Beim Benefizkonzert „Kölsche Canzoni“ wurde der Lehrer und Sänger Bernd Müller zum Prinzen und erfüllte sich damit seinen Traum.

Beim Benefizkonzert "Kölsche Canzoni" wurde der Lehrer und Sänger Bernd Müller zum Prinzen.

Ende Januar geht Bernd Müller in den Ruhestand. Sein Abgang vom St. Ursula-Gymnasium in Brühl sollte nicht sang- und klanglos sein. Drei Jahre hat er sich darauf vorbereitet.

Als Lehrer kam er, als Sänger verabschiedete er sich. Mit einem Benefiz- und Karnevalskonzert im Kostüm unter dem Titel „Kölsche Canzoni – Loss mer Azzurro singe“ bereitete Oberstudienrat Bernd Müller gemeinsam mit seinem Musikfreund Gregor Kess am Akkordeon und Piano Lehrern, Schülern und Eltern des St. Ursula-Gymnasiums einen grandiosen Mitsingabend und machte sich selbst ein schönes Abschiedsgesenk.

Denn er geht Ende Januar in den Ruhestand und sein „Abgang sollte nicht sang- und klanglos“ sein. „Den habe ich drei Jahre lang gut vorbereitet“, gestand der 63-Jährige im Oberstufenzentrum.

Vor den Karnevalstagen wurden kölsche Lieder ins Italienische übersetzt

Im Jahr 1989 kam der Latein- und Italienischlehrer an das Erzbischöfliche Gymnasium in Brühl. Er brachte das Credo mit: Kölsch und italienisch harmonieren prächtig miteinander. So begann er, im Unterricht mit seinen Schülern jeweils in der letzten Stunde vor den Karnevalstagen, kölsche Lieder ins Italienische zu übersetzen.

Der scheidende Lehrer Bernd Müller erwies sich als geborener Entertainer, Unterstützung erhielt er von seinem Musikfreund Gregor Kess am Akkordeon.

Der scheidende Lehrer Bernd Müller erwies sich als geborener Entertainer, Unterstützung erhielt er von seinem Musikfreund Gregor Kess am Akkordeon.

Daraus entwickelte sich das Programm „Kölsche Canzoni“ mit kölschen Liedern auf Italienisch und italienischen Lieder in hiesiger Mundart. Ob nun „Buonasera Signorina – Schöne Ovend“, „Leev Maria – Cara Mia“ oder „Che Sarà – Wat weed sin?“ beim Konzert geschmettert wurde – getragen von vielen Emotionen stimmten die Gäste immer wieder kraftvoll in den Gesang von Müller mit ein, klatschten oder schunkelten mit. Vorkenntnisse waren nicht nötig, es lagen Texthefte aus.

Müller erfüllte sich einen Traum: einmal Prinz zu sein

In bester Laune plauderte Müller zwischen den Liedern über Querverbindungen von urkölschen Liedern und der Musica italiana. Ob es die Anwesenden glaubten oder nicht, so erzählte er, dass berühmte Ostermann-Klassiker einer bisher unbekannten Verdi-Oper entlehnt seien und der Welthit „Volare“ eigentlich Roulade hieße und von Jupp Schmitz in einem Kölner Brauhaus komponiert wurde.

Einen Traum erfüllte sich Müller auch noch, nämlich Prinz zu sein. Also solcher kostümiert wurde er von einem närrischen Lehrervolk, das sich als Dschungelbuch-Horde entpuppte, jubelnd empfangen. Die auf dem Konzert gesammelten Spenden des Konzertes fließen in von der Schule unterstützten Projekte der Andheri-Hilfe.

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