Sanierung zu teuerFreibad Elsdorf öffnet frühestens 2026 wieder

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Auf dem Foto ist das Freibad Elsdorf mit Sprungturm und Rutsche zu sehen.

Die Becken im Freibad bleiben vorerst leer. Bis 2026 oder länger muss das Bad saniert werden.

Für die sieben Millionen Euro kriegt Elsdorf nicht alles, was es sich für ein modernes Schwimmbad gewünscht hatte. Neue Umkleiden wird es wohl nicht geben.

Das Freibad Elsdorf wird nicht im Sommer 2025 wiedereröffnet, sondern frühestens im Sommer 2026. Zudem ist die Sanierung der Umkleiden aus Kostengründen nicht mehr vorgesehen. Das teilten Vertreter des beauftragten Generalunternehmens jetzt im Schul- und Sportausschuss mit.

Das Velberter Fachbüro Krieger Architekten, das im November 2023 nach europaweiter Ausschreibung den Zuschlag bekam, stützte sich bei seiner Planung auf einige Rahmenvorgaben. So hatten Voruntersuchungen durch ein vorgeschaltetes anderes Fachbüro den Bedarf ermittelt, zu dem die Sanierung der überalterten Badewassertechnik und die daraus resultierende Schließung des Bads nach der 2022-er Saison den Anstoß gab.

Rund sieben Millionen Euro kann Elsdorf ausgeben, mehr nicht

Zudem gab es die Wünsche eines Workshops von Schulen, Vereinen, DLRG und Politik, die 50-Meter-Bahnen zu behalten und bei Barrierefreiheit attraktiv für alle Generationen zu bleiben. Nicht zuletzt gab der Haushalt vor, dass die Kosten bei 7,125 Millionen Euro, von denen der Bund 2,48 Millionen Euro übernimmt, gedeckelt sind.

Zu dem Preis hatte Heinrich Blass, Architekt bei Krieger, nur noch einen Vorschlag im Gepäck. „Andere Varianten gingen bis zu zehn Millionen Euro, die haben wir gar nicht mehr berücksichtigt“, sagte Alexander Sobotta von der städtischen Bauverwaltung. Also kann es für 7,04 Millionen Euro (einschließlich Sicherheitszuschlag) neben der zwingend erforderlichen neuen Umwälztechnik eine neue Folie für das große Becken, das auch für Nichtschwimmer einen Bereich bekommt, geben. Das sei deutlich günstiger, als eine Stahlwanne und halte rund 20 Jahre, Stahl dagegen etwa 40 Jahre.

Auf dem Foto sind zahlreiche Besucher im Nichtschwimmerbecken zu sehen.

Auf ein solches Bild wird man lange warten müssen: ein volles Freibad in Elsdorf.

Die Rutsche, die nach 20 Betriebsjahren nicht mehr den heute gültigen Sicherheitsbestimmungen genüge, wird abmontiert und gegen eine gerade Rutsche mit drei Bahnen ausgetauscht. Das Pilzbecken wird durch eine naturnahe, mehr als ein Drittel beschattete Wasserspiellandschaft ersetzt. Geheizt werden soll mit Luft-/Wärme-Pumpe und der bereits vorhandenen Solarthermie, also ohne fossile Energie.

Experten begründen Preisanstieg mit hoher Inflation und gestiegenen Materialkosten

Eine erweiterte Version, Basis plus genannt, sieht zum Preis von 7,6 Millionen Euro (ebenfalls mit Puffer) unter anderem ein eigenes Nichtschwimmerbecken am Ende der neuen Rutsche vor. Beide Versionen verzichten auf die Sanierung der Umkleide-, Personal- und Duschräume, wodurch 1,8 Millionen Euro eingespart werden.

Begründet wird der faktische Preisanstieg mit weiter hoher Inflation im Baugewerbe und bei den Materialkosten. Der Zeitrahmen wurde begründet mit viel Planungsarbeit, die einen Baubeginn, so Blass, erst im Februar 2025 zulasse. Die Bauzeit betrage 13 Monate, daher gebe es zwei Monate Karenz bis zur geplanten Eröffnung im Mai 2026. Zeit, die auch der neu einzusäende Rasen benötige, um benutzbar zu sein. „Schneller geht es einfach nicht“, sagte Blass. „Wir waren auch schockiert. Aber wir sind froh, dass wir einen gangbaren Weg gefunden haben“, betonte Sobotta.

Bürgermeister Andreas Heller (CDU) teilte der Presse mit: „Es ist sehr ernüchternd, dass wir für unser Geld nicht den Leistungsumfang erhalten, der uns in der Vorstudie dargelegt wurde. Fast noch mehr schmerzt die zeitliche Verzögerung.“ Der Ausschuss wird am Dienstag, 27. Februar, ab 18 Uhr in einer Sondersitzung über die jetzt vorgestellten Varianten beraten.

Derweil will die Verwaltung laut Pressemitteilung „Kooperationsgespräche“ mit der Stadt Bedburg führen, um Elsdorferinnen und Elsdorfern im dortigen Freibad „eine attraktive Alternative zur sommerlichen Abkühlung anbieten zu können“. Details dazu wurden nicht genannt.

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