Diskussionen im NetzKreuzung in Elsdorf wird kein Kreisel – trotz schwerer Unfälle

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Die Einmündung des Brockendorfer Wegs in die Köln-Aachener Straße ist laut Polizei und Kreis kein Unfallschwerpunkt.

Elsdorf – Am vorvergangenen Samstag hat es – gefühlt schon wieder – gekracht an der Einmündung des Brockendorfer Wegs (K 41) in die Köln-Aachener Straße (K 42). Ein Kraftradfahrer erlitt schwere Verletzungen. In Elsdorf und in Sozialen Medien wird seitdem lebhaft diskutiert, ob die Kreuzung nicht entschärft werden müsste. Der Kreis als Träger der Straße hält das nicht für notwendig.

Polizei: Sonne als mögliche Ursache für Unfall in Elsdorf

Die Polizei gab als möglichen Grund für den Unfall vor einer Woche die tiefstehende Sonne an. Deshalb habe ein 18-jähriger Autofahrer den 37-jährigen Motorradfahrer übersehen. Tatsächlich sind aus Richtung Elsdorf kommende Fahrzeuge bei abendlichem Sonnenschein oft nicht leicht auszumachen. Die Unfälle dort scheinen sich zu häufen. Im Gedächtnis bleibt der Unfall vom Juli 2015, als ein 20-Jähriger zu Tode kam. Bis heute erinnern ein Kreuz am Wegesrand und Blumen an das Unglück. Und auch im Dezember 2018 ereignete sich dort ein schwerer Unfall: Fünf Menschen wurden verletzt, drei davon schwer, als es – diesmal gleich mit vier Fahrzeugen – nach demselben Muster zu einem Unfall kam: Abbieger aus dem Brockendorfer Weg in Richtung Elsdorf kollidiert mit Fahrzeugen auf der K 42 aus Richtung Elsdorf.

Die kühle Statistik, die Kreis und Polizei auf Anfrage vorlegen, spricht jedoch eine andere Sprache: Von 2019 bis 2021, also in drei Jahren, kam es zu vier Verkehrsunfällen, der am Samstag voriger Woche  war der fünfte seit Anfang 2019. Der Kreis trägt vor, dass ihm keine Erkenntnisse darüber vorlägen, „dass die Ausbauform des Knotens oder der Straßenzustand unfallbegünstigend wirkten“. Zudem werde auch wegen der „vergleichsweise geringen Unfallzahlen“ zurzeit kein Handlungsbedarf gesehen, an der Kreuzung Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vorzunehmen.

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Die Frage des Umbaus der Kreuzung in einen Kreisverkehr stelle sich nicht. „Sollte sich der Knotenpunkt zu einer Unfallhäufungsstelle entwickeln, wird die Kreuzung im Rahmen der Unfallkommissionsarbeit intensiver betrachtet und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beschlossen, die dann vom Straßenbaulastträger umzusetzen sind“, betont die Fachabteilung der Kreisverwaltung. Das Spektrum könne von beschilderungs- und markierungstechnischen Maßnahmen über kleinere bauliche Veränderungen „bis hin zu einer Vollsignalisierung“, also Ampelanlagen für Fahrzeuge und Fußgänger, „oder dem Umbau in einen Kreisverkehrsplatz“ reichen.

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