Spargel aus Rhein-ErftErnte startet auf beheizten Feldern pünktlich vor Ostern

Johannes Nagelschmitz (l.) und Roman Sauer sind mit den ersten Ergebnissen der Spargelernte sehr zufrieden.
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- Seit Ende der vergangenen Woche wird Spargel geerntet.
- Das Wachstum ist durch die kühlen Tage etwas gebremst worden.
Elsdorf-Widdendorf – „Bei den Ergebnissen geht jedem Spargelbauern das Herz auf.“ Roman Sauer strahlt beim Blick in die Kisten mit dem ersten Ernteertrag des beliebten Frühjahrsgemüses. Dank Fußbodenheizung kommt der weiße Bleichspargel pünktlich zum Osterfest in den Verkauf und bei den Feinschmeckern auf den Mittagstisch.
Der Landwirt aus Elsdorf-Angelsdorf baut seit fünf Jahren zusammen mit seinem Kollegen Johannes Nagelschmitz aus Elsdorf-Angelsdorf in Widdendorf das Gemüse an. Dabei ist das Wetter für dessen Wachstum zurzeit nicht so günstig. „Zu kühl“, wie Sauers Kollege Johannes Nagelschmitz, befindet. Dagegen hilft eine Fußbodenheizung. Die zehn Hektar große Anbaufläche wird mit Sümpfungswasser aus dem Tagebau Hambach beheizt. Das wird aus der benachbarten Wiebachleitung, die das warme Grundwasser in die Erft bei Bergheim-Kenten transportiert, abgezapft. Knapp 30 Grad warmes Wasser fließt in Schlauchlamellen unter der Ackerkrume. Rückstände aus dem Wasser machen es nötig, die Rohrleitungen jährlich gründlich zu spülen. „Das ist sehr arbeitsintensiv, aber wegen der guten Preise für den frühen Spargel rechnet sich der Aufwand“, sagt Sauer.
Die kühle Witterung hat für das Aussehen des Spargels aber auch Vorteile: „Da bleiben die Köpfe der Stangen geschlossen“, erläutert Nagelschmitz. Wenn die Sonne auf die Folienreihen scheine, werde das Wachstum zwar beschleunigt, die Spargelköpfe öffneten sich dann aber, erläutert Nagelschmitz.
Seit Ende der vergangenen Woche wird geerntet. Der milde Winter habe für früh einsetzendes Wachstum gesorgt. Allerdings habe man erst später als gewohnt die Dämme anlegen und die Tunnel aufstellen können. Dafür habe man längere Trockenphasen abwarten müssen.
„Die kühle Witterung der letzten Tage hat das Wachstum wieder etwas gebremst“, sagt Nagelschmitz. „Für die frühe Jahreszeit sind die Stangen qualitativ aber sehr gut“, sagt Sauer. Form und Geschmack seien „definitiv super“ in diesem Jahr. Aussagen über den zu erwartenden Ertrag bis zum Frühsommer wollen beide noch nicht treffen. „Dazu ist es noch zu früh.“
Zurzeit durchkämmen zwei Dutzend Erntehelfer, überwiegend aus Rumänien angereist, mit Unterstützung von Maschinen, die die Folien anheben und nach der Ernte wieder absenken, die Bodendämme unter den Folientunneln, Pro Hektar bekommen sie am Anfang 100 bis 200 Kilo der elfenbeinfarbigen Spezialität zusammen. 35 Helfer werden es in der Spitzenzeit werden. Bis Anfang Mai wird der beheizte Spargel in Widdendorf, unweit des verfallenen Hauses Laach, geerntet. Dann geht es, einige Wochen lang auch parallel, auf den unbeheizten Feldern weiter, die Nagelschmitz und Sauer mit ihrer Firma Erftland-Spargel in Pütz und auf der Kasterer Höhe bewirtschaften. Ab Mitte April wird zudem grüner Spargel geerntet.
Verkauft wird der Spargel an den Einzelhandel, aber auch in den Hofläden der Landwirte. Kleine Mengen erntet der Oberaußemer Landwirt Hans-Jürgen Peters auf den Feldern am Ktaftwerk in Niederaußem. (siehe „Verkauf hat bereits begonnen“) Der Verkauf beginne dagegen erst nach Ostern.
Endgültig Schluss mit der Spargelernte ist traditionell am St.-Johannis-Tag, dem 24. Juni.
Verkauf hat bereits begonnen
Erntefrischen Spargel verkaufen die Erzeuger Nagelschmitz und Sauer seit Wochenbeginn in ihren Bauernhofläden. Der Kilopreis liegt je nach Qualitätsklasse zwischen fünf und 18 Euro. Die Die Verkaufsstellen des Hofes von Roman Sauer in Elsdorf-Anfelsdorf, Wilhelm-Sommer-Straße 5, des Hofes von Johannes Nagelschmitz in Bedburg-Pütz, Landesstraße 297, und unmittelbar neben der Anbaufläche bei Familie Strauß-Fell in Elsdorf-Widdendorf, Horremer Straße 12, sind montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 15 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Auf dem Hallerhof ist der Spargel wegen der noch geringen Erntemenge zurzeit für das Restaurant Hallerhof in Bergheim-Oberaußem reserviert. Der Verkauf im Hofladen, Hallerhof 1, und an Marktständen an den bekannten Standorten beginne laut Landwirt Hans-Jürgen Peters dagegen erst nach Ostern. Der Kilopreis soll je nach Sortierung zwischen fünf und 18 Euro. liegen.