Ziel erreicht, Vermögen gespendetBürgerinitiative Lange Heide löst sich auf

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Davon, dass der Verein Em Dörp das Geld gut gebrauchen kann, überzeugten sich Walter Cremer (v.l.), Udo Schlich, Frank Dieter Harbusch, Franz-Georg Rips und Heiko Hesse (vorn) in Haus Giersberg.

Davon, dass der Verein Em Dörp das Geld gut gebrauchen kann, überzeugten sich Walter Cremer (v.l.), Udo Schlich, Frank Dieter Harbusch, Franz-Georg Rips und Heiko Hesse (vorn) in Haus Giersberg.

Erftstadt-Bliesheim – Angetreten waren sie, um Einfluss zu nehmen auf die Gestaltung des Neubaugebiets Lange Heide. Jetzt treten sie wieder ab – mit dem guten Gefühl, etwas erreicht zu haben. Die Bürgerinitiative löst sich auf und spendet ihr Vermögen. Das Hospiz Erftaue, die Kinder- und Jugendabteilung des BC Bliesheim und der Verein „Em Dörp“ profitieren davon, dass vor fünf Jahren Geld für eine juristische Auseinandersetzung gesammelt worden war.

2013 hatten die Pläne der Stadt für das Baugebiet oberhalb Bliesheims die Wogen hochgehen lassen. Eine Bürgerinformation im November wurde abgebrochen, weil die Grundschule mit rund 150 Bürgern überfüllt war. Zur nächsten Auflage im Februar 2014 im Haus Giersberg kamen rund 200 Bliesheimer. Der Abend war die Geburtsstunde der Bürgerinitiative.

9580 Euro wurden gesammelt

„Wir waren nie gegen das Baugebiet“, betont Udo Schlich. „Wir waren nur gegen das Ausmaß der Fläche und die ganz großen Häuser.“ 333 Bürger unterschrieben auf einer Liste, die Bürgermeister Volker Erner übergeben wurde. Im September begannen die Mitglieder der Initiative, Spenden zu sammeln. Denn sie waren wild entschlossen, notfalls bis vor das Oberverwaltungsgericht zu gehen.

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Schlich und Frank Dieter Harbusch haben keine Scheu, die Zahlen offenzulegen: 9580 Euro wurden gesammelt, 6048 Euro für Anwaltskosten ausgegeben, 272 Euro für Bankgebühren. Die verbliebenen 3260 Euro haben Schlich und Harbusch aufgestockt: auf 3333 Euro, weil sich das gut durch drei teilen lässt.

Spender und Empfänger treffen sich in Haus Giersberg

Der Bebauungsplan für das Gebiet ist längst beschlossen, mit halb so vielen Wohneinheiten wie im umstrittenen Entwurf. Die einst viergeschossig geplanten Häuser werden dreigeschossig und damit rund zweieinhalb Meter niedriger.

Im Haus Giersberg trafen sich nun Spender und Empfänger. Dr. Franz Georg Rips betonte, das Hospiz könne das Geld gut brauchen und werde es im Sinne der Menschen verwenden, die dort ihren Lebensabend verbringen. Neue Trikots und Bälle stehen auf der Wunschliste der Kinder- und Jugendabteilung des BC Bliesheim, wie Heiko Hesse, stellvertretender Vorsitzender, berichtete.

Rund 150 junge Leute betreut der Verein – mit steigender Tendenz. Dass der Verein Dorfgemeinschaftshaus „Em Dörp“ das Geld gut gebrauchen kann, war nicht zu übersehen: Die alte Gaststätte ist eine einzige Baustelle. Mit vereinten Kräften entsteht dort ein Treffpunkt für alle Bürger, wie der stellvertretende Vorsitzende Walter Cremer betonte: natürlich auch für die aus dem Neubaugebiet.

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