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Kommunalwahl 2025CDU geht als Sieger aus der Wahl in Erftstadt hervor

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Eine Frau hält einen Blumenstrauß und spricht in ein Mikro.

Carolin Weitzel bleibt Bürgermeisterin von Erftstadt.

Die SPD folgt mit 18,7 Prozent als zweitstärkste Kraft, drittstärkste Kraft bleiben die Grünen mit 14,6 Prozent. 

Während einige Kandidaten im Kreis noch zittern, ist die Wahl in Erftstadt entschieden. Und der Sieger? Der heißt klar CDU. Carolin Weitzel, die für die Christdemokraten angetreten war, bleibt Bürgermeisterin. Sie erhielt 63,3 Prozent der Wählerstimmen. Grünen-Kandidat Thommy Mewes holte 36,7 Prozent. Auch im Stadtrat bleibt die CDU stärkste Fraktion, mit 39,4 Prozent (2020: 37,7 Prozent). Von den nun 54 Sitzen im Stadtrat, zuvor waren es 44, erhält die CDU jetzt 21 Sitze.

„Wir haben von 22 Wahlkreisen 21 Direktmandaten durchgebracht. Wir haben vier neue Direktmandate gewonnen. Das ist für die CDU Erftstadt ein historisch gutes Ergebnis“, sagt Partei- und Fraktionsvorsitzender Stephan D. Bremer. Er freue sich und bedanke sich bei allen, die mitgewirkt hätten. Außer der CDU hat lediglich die SPD ein weiteres Direktmandat geholt, im Wahlkreis 18 Lechenich/Herrig. Ralf Schnitzler (SPD) und Jonas Schwingeler (CDU) trennten dort am Ende nur 19 Stimmen.

Erftstadt: SPD ist mit 18,7 Prozent zweitstärkste Kraft im Rat

Die SPD folgt mit 18,7 Prozent als zweitstärkste Kraft, verliert aber im Vergleich 2,7 Prozentpunkte (2020: 21,4 Prozent). Die Sozialdemokraten haben im künftigen Stadtrat zehn Sitze. Fraktionsvorsitzende Susanne Loosen: „Unser Ziel bei dieser Wahl war es, unsere Fraktionsstärke gegen den Bundestrend zu halten. Nun sind wir sogar durch Ausgleichsmandate gewachsen und konnten ein Direktmandat halten. Zufrieden sind wir natürlich dennoch nicht.“ Sie gratuliert der CDU und Carolin Weitzel zur gewonnenen Kommunalwahl.

Drittstärkste Kraft bleiben die Grünen mit 14,6 Prozent, 2020 holten sie noch 19,1 Prozent. Die Zahl der Fraktionsmitglieder bleibt unverändert bei acht. Neu im Stadtrat ist die AfD mit sieben Sitzen, sie erreichte 13,6 Prozent und ist damit viertstärkste Kraft.

Wir sind sehr froh, dass wir auf den letzten Metern noch die AfD auf ihren Platz verwiesen haben, nämlich hinter die demokratischen progressiven Kräfte
Stephanie Bethmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen

„Wir sind sehr froh, dass wir auf den letzten Metern noch die AfD auf ihren Platz verwiesen haben, nämlich hinter die demokratischen progressiven Kräfte“, so Grünen-Fraktionschefin Stephanie Bethmann. Schade sei es, dass man generell in ganz NRW so abgestürzt sei. Sie räumte aber ein, dass 2020 ein außergewöhnlich gutes Jahr für die Grünen gewesen sei. Beeindruckend sei das Ergebnis von Bürgermeisterkandidat Thommy Mewes.

Ein Mann hält einen Blumenstrauß.

Grünen-Kandidat Thommy Mewes holte 36,7 Prozent der Stimmen.

FDP verliert im Gegensatz zur Wahl 2020 und holt nur 4,6 Prozent

Die FDP fuhr mit 4,6 Prozent ein deutlich schlechteres Ergebnis als 2020 ein, damals holten die Liberalen knapp 12 Prozent. „Als ich gesehen habe, wie bei der Bundestagswahl hier gewählt wurde, habe ich das in etwa so erwartet“, sagt Fraktionschef Franz Holtz. Er sei von zwei oder drei Sitzen im Rat ausgegangen.

Holtz selbst wird kein Teil mehr im neuen Rat sein. Beim Aufstellen der Wahlliste habe er seiner Fraktion gesagt, dass er nicht mehr auf Platz eins sein wolle. Er habe aber angeboten, als Sachkundiger Bürger im Schul- oder Sportausschuss mitzuwirken. Die FDP und die Linke, die mit 4,9 Prozent noch knapp vor der FDP liegt, stellen nun jeweils drei Mandatsträger, die Freie Wählergemeinschaft Erftstadt und Aufbruch'22 je einen. Die FDP und die Freien Wähler verlieren damit je zwei Sitze, Aufbruch'22 einen. Die Linke bekommt einen Sitz dazu.

Stellt sich die Frage, wie Mehrheiten im Rat zustande kommen können. „Das werden die nächsten Tage zeigen“, so Bremer. „Wir werden auf die anderen Parteien zugehen, die da möglicherweise infrage kommen, um entsprechende Mehrheiten zu bilden.“ Er sei zuversichtlich. Mehrheiten werde man nicht aktiv mit der AfD suchen, verdeutlichte der CDU-Fraktionsvorsitzende.

„Ich setze deutlich auf eine konstruktive Zusammenarbeit der demokratischen Parteien“, sagt Loosen. Bethmann betont: „Ich hoffe und ich denke aber auch, dass die CDU ihren Abstand zur AfD hier hält.“ Im Grunde gebe es zwei Optionen für die CDU, so Bethmann. Man werde sicherlich unter Demokraten miteinander sprechen.