Neue PräsidentinKG Friesheim ist noch jünger und weiblicher geworden

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Drei Frauen vor einer Blätterwand.

Marei Wirtz (M.) ist neue Präsidentin der KG Friesheim. Sie wird unterstützt von Schatzmeisterin Conny Notte (l.) und Geschäftsführerin Karen Wurzler.

Die Jugendarbeit liegt der neuen Präsidentin der KG Friesheim in Erftstadt, Marei Wirtz, besonders am Herzen.

Marei Wirtz ist auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Karnevalsgesellschaft 1911 Friesheim einstimmig zur neuen Präsidentin gewählt worden. Sie tritt die Nachfolger von Helmut Herb an, der das Amt 42 Jahre lang innehatte.

Wirtz war schon eine von zwei Vizepräsidentinnen und stellvertretende Leiterin der Jugendabteilung. Auf den dadurch freigewordenen Stellvertreterposten wurde Peter Schwenzer gewählt, der bislang schon dem Vorstand angehört und auch stellvertretender Geschäftsführer ist.

„Marei Wirtz ist vielen als aktive Karnevalistin bekannt. Sie war 2019 die große Prinzessin im tollen Mütter/Töchter-Sechsgestirn, das mit großem Erfolg durch die Säle tourte und überall begeistert empfangen wurde“, so KG-Pressesprecherin Claudia Siebolds. Das besondere Engagement von Wirtz gelte der Jugendarbeit. Sie trainiert zusammen mit Dajana Blum die Wibbelstätzchen, die Kindertanzgruppe der KG.

Der gesamte Vorstand der KG Friesheim ist nun von Frauen besetzt

„Mit Marei Wirtz an der Spitze wird die Friesheimer Traditionsgesellschaft nicht nur deutlich jünger, sondern auch noch weiblicher“, freut Siebolds sich. Künftig werde der gesamte geschäftsführende Vorstand (Präsidentin, Geschäftsführerin und Schatzmeisterin) von Frauen besetzt sein.

Die neue 42-jährige Präsidentin ist verheiratet. Sie ist von Beruf Unternehmerin und führt zusammen mit ihrem Mann Mario das Pflanzencenter in Lechenich. Zudem ist die neue Präsidentin Fußballfan. Familie Wirtz hat drei Kinder, einen 17-jährigen Sohn und zwei Töchter im Alter von neun und 15 Jahren.

Wichtig ist mir, dass der Zusammenhalt in der KG gestärkt wird
Marei Wirtz, neu gewählte Präsidentin

„Wichtig ist mir, dass der Zusammenhalt in der KG gestärkt wird und tragbare Zwischenlösungen gefunden werden, bis das Gasthaus neu errichtet ist und der dahinterliegende Saal mit Sitzgelegenheiten für über 200 Besucher wieder für Sitzungen und Feiern anderer Art genutzt werden kann“, betont Wirtz. Einen Saal werde die KG für die kommende Session nicht zur Verfügung haben, der Versammlungsraum des evangelischen Gemeindezentrums an der Bolzengasse sei aufgrund seiner Bauweise für Sitzungen ungeeignet, und die Turnhalle der Don-Bosco-Schule sei häufig belegt.

Überdies müsste die KG für Sitzungen ihr ganzen Inventar hin- und herschleppen. Daher werde Weiberfastnacht auf dem Hans-Kadner-Platz unter freiem Himmel gefeiert. Für Sitzungen werde ein Festzelt angemietet.

Zwar wird es in der kommenden Session keine Tollitäten geben, doch soll das dem Spaß an der Freude keinen Abbruch tun. „Die KG hat aus der Not eine Tugend gemacht. Es haben sich eine Gesangs- und eine Sketchgruppe gebildet“, betont Wirtz. Und für Proben sei auch Platz da – entweder im Vereinshaus des Tambourcorps Rheintreu oder bei schönem Wetter auf der Wiese der Schützenbruderschaft


Abschied nach 42 Jahren

Im Jahr 1969 ist Helmut Herb in die KG eingetreten und Geschäftsführer geworden. Das Präsidentenamt übernahm er 1981 von Walter Tackenberg. „Nach so langer Zeit ist es nun auch mal Zeit zu gehen“, betont der 72-Jährige. 2022 hatte sich der gebürtige Friesheimer nur wegen der Entscheidung über die Zukunft des Alten Gasthauses noch einmal zu Wahl gestellt. Der Rat hat mittlerweile beschlossen, das flutgeschädigte Gebäude abzureißen und neu zu bauen.

Als herausragend in seiner Amtszeit wertet Herb das Burgfest, das bis 2015 alle zwei Jahre stattfand, mit hohen Erlösen für die Altenhilfe der Rundschau, die Übernahme des Alten Gasthauses sowie die Besuche bei Freunden in der französischen Partnerstadt Viry-Chatillon. Nicht zu vergessen die Dorfverschönerungsaktionen mit Gedenkplaketten.

Das Präsidentenamt des Dachverbands Erftstädter Karneval führt Herb zusammen mit seinem Stellvertreter Josef Baratella kommissarisch weiter, bis sich für die Posten Nachfolger gefunden haben. Beruflich ist Herb weiterhin als Berater seines Sohnes Florian in einem Versicherungsmaklerbüro in Lechenich tätig. Für die geliebten Fahrten zum Kurdomizil in Oberstaufen im Allgäu mit seiner Frau Anneliese hat Herb künftig mehr Zeit. (kom)

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