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DiamanthochzeitPaar aus Erftstadt erlebte in der Corrida-Bar die Liebe auf den ersten Blick

3 min
Zu sehen sind Lieselotte und Calogero La Greca.

Lieselotte und Calogero La Greca feiern diamantene Hochzeit. 1963 hatten sie sich in Brühl kennengelernt.

1963 lernten sich Lieselotte und Calogero La Greca kennen, zwei Jahre später wurde geheiratet.

Bei Lola, wie sie die einstige Corrida-Bar in Brühl-Kierberg nennen, lernten sie sich 1963 kennen, erinnern sich Lieselotte und Calogero La Greca. Da hätten sie zur Karnevalszeit zum ersten Mal miteinander getanzt. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt Calogero La Greca. Seine Frau Lieselotte nickt dazu: „ Er war ein schöner, schlanker Mann mit schwarzen Haaren.“

Die damals 23-jährige Lieselotte Graper arbeitete bei der Brühler Stadtkämmerei, der zwei Jahre ältere zukünftige Ehemann als Elektroschweißer in einem Brühler Betrieb. Als sie 1965 heiraten wollten, habe es allerdings nicht von allen Seiten Beifall gegeben, erinnert sich die heute 85-jährige Lieselotte La Greca. „Ein Italiener, wie kannst du nur“, habe sie zu hören gekriegt. „Ich habe mich nicht beirren lassen.“ Unterstützung habe sie nach anfänglichen Bedenken von ihrer Familie bekommen, hinter ihr habe auch ihr Chef gestanden.

Kirchliche Trauung fand erst zur Goldhochzeit statt

Am 10. September 1965 heirateten sie in Brühl standesamtlich, ein baldiger kirchlicher Termin habe sich wegen verspätet eingetroffener Dokumente allerdings nicht machen lassen. Immerhin, zur Goldhochzeit, 50 Jahre später, hätten sie dann doch noch vor dem Traualtar gestanden.

Nun feiern die beiden diamantene Hochzeit. 1958 war Calogero La Greca aus Campobello di Licata in Sizilien als eines von neun Kindern aus der familiären Landwirtschaft nach Deutschland gekommen, machte zunächst in Saarbrücken eine Elektroschweißerlehre und fand 1961 in einer Brühler Badewannenfabrik eine Anstellung, später stellte ihn die Pingsheimer Stahlbehälterfabrik Laudon als ihren siebten Mann ein, wo er 30 Jahre lang arbeitete.

Bald kam Tochter Carmelina zur Welt, nach sizilianischer Tradition benannt nach der Oma, 1968 Sohn Calogero, benannt nach dem Großvater, genau wie der Vater, und 1972 erblickte Mario das Licht der Welt. Diesen Namen haben sie selbst wählen können. 1968 kaufte Calogero La Greca in Blessem einem Landwirt den Boden für ein eigenes Haus ab, „per Handschlag“, schildert der Jubilar. In viel Eigenarbeit sei das Haus damals an einem Feldweg entstanden.

Zu sehen ist das Paar am Tag der Hochzeit.

1963 lernte sich das Paar kennen, zwei Jahre später wurde geheiratet.

Mit der Geburt von Gero, wie der Sohn zur besseren Unterscheidung gerufen wird, habe die Jubilarin ihren Beruf aufgegeben. Die Familie habe sich bis auf den heutigen Tag zum Hobby entwickelt, sagt sie. Bei der Tanzgruppe der Blessemer Kornblümchen, wo die Tochter tanzte, habe sie sich lange Zeit als Schriftführerin und Zeugwartin engagiert, im Gartenbauverein sei sie von Anfang an dabei gewesen.

Er sei Hobbykoch geworden, in der Familie habe er als Kind schon kochen und backen gelernt. „Hier ist meine zweite Heimat, ich bin gerne hier, mit einer tollen Familie und guten Freunden“, sagt er. Mit Verständnis auf beiden Seiten und der Bereitschaft, Kompromisse zu schließen hätten sie alles in 60 Ehejahren gemeistert, ist sich das Paar einig. Er sei „der beste Mann überhaupt“, sagt sie.