„Abscheuliche Tat“Erftstädter machen Stadt wegen DPD-Transportern Vorwürfe

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Seit Jahren schon sind die in der Herriger Ortsmitte geparkten Kleintransporter ein Ärgernis.

Seit Jahren schon sind die in der Herriger Ortsmitte geparkten Kleintransporter ein Ärgernis.

Erftstadt-Herrig – Eine kleine Polizeimeldung über einen Vorfall in Herrig führt zu einer ungewöhnlichen Initiative in dem Ort. Berichtet wurde, dass die Beamten nach Zeugen suchen, die Aussagen zu einer Straftat machen können. Unbekannte hatten die Reifen von fünf Lieferwagen zerstochen. Vermutet wird, dass es sich um einen Racheakt handelt, da es im Ort Unmut über zahlreiche dort geparkte Lieferwagen gibt.

Für Franz Gottschalk, Sprecher der Bürgerinitiative Herrig mit ihren über 120 Unterstützern, liegt die Sache auf der Hand. Es habe leider so kommen müssen. Die Initiative habe im Rat der Stadt, der Stadtverwaltung (Dezernat 5 ) und dem Ordnungsamt immer wieder darauf hingewiesen, dass die DPD-Sprinter „mit ihrem rücksichtslosen Parkverhalten Leib und Leben der Herriger Bürger, vor allem der Bewohnerinnen und Bewohner in der Rektor-Meller Straße, aber auch der Verkehrsteilnehmer in diesem Abschnitt grob fahrlässig gefährden“.

Bürger in Herrig: Stadt hat großen Anteil an Desaster

Die Gleichgültigkeit und die ständigen Vertröstungen der Stadt hätten dazu geführt, dass der Unmut in der Bevölkerung immer mehr zugenommen habe und nun eskaliert sei. DPD-Sprinter parkten nachts und an Wochenenden vor Wohn- und Schlafzimmerfenstern, verdunkelten tagsüber Wohnräume und rissen morgens zwischen 5 und 6.30 Uhr mit ihren minutenlang laufenden Motoren ganze Familien aus dem Schlaf.

Die überwiegende Mehrheit der Herriger hat „die abscheuliche Tat“ des Reifenzerstechens bei den schlecht bezahlten Fahrern dieser Fahrzeuge nicht toleriert und bedauert. Viele weisen aber noch einmal darauf hin, dass die Stadt einen großen Anteil an diesem Desaster trägt, so Gottschalk.

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Die Initiative wolle daher bei den betroffenen Fahrern, die hier ohne Familien lebten und unter schwierigen Bedingungen oft unter dem Mindestlohn arbeiteten, eine Art Wiedergutmachung betreiben. Gottschalk: „Wir haben uns entschlossen, eine Spendenaktion zu starten, um den Fahrern wenigstens einen Teil des angerichteten Schadens zu erstatten.“ Die Initiative spendet 100 Euro. Wer ebenfalls eine Spende leisten möchte, kann sich per Mail an Franz Gottschalk wenden. Das Geld soll am 14. Juni übergeben werden.

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