BaustoffspendenViel Lob für die Helfer in Erftstadt

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Viel Lob gab es im Baustofflager für die freiwilligen Helfer.

Erftstadt – Viel Lob gab es für die Helfer von Baustoffspenden NRW.  Teamleiter Tibor Schady hatte zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, um zu weiteren Spenden aufzurufen und den Spendern zu danken, aber auch, um Probleme anzusprechen.

Seit April leitet Schady das Baustoffspendenlager mit derzeit  120 Ehrenamtlern. Träger der Einrichtung ist der Arbeiter Samariter Bund (ASB) mit Unterstützung der Aktion „Deutschland hilft“.

Kostenlos Material und Geräte in Lechenicher Lager

Menschen, die von der Flut betroffen sind, bekommen dort kostenlos die von Unternehmen und Privatpersonen gespendeten Baustoffe und Geräte. Auf dem Podium saßen neben Moderator Dieter Könnes, Tibor Schady, Philipp Uhle, Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz beim ASB-Regionalverband Rhein-Erft/Düren, der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland und Erftstadts Erster Beigeordneter Jörg Breetzmann.

Schady beklagte, dass die  Spendenbereitschaft stark zurückgehe. „Vergessen Sie die Menschen in den Flutgebieten nicht“, appellierte er. Aus  Gesprächen mit den Kunden wisse er, dass viele Betroffene noch mitten im Wiederaufbau steckten.

Bautrockner laufen noch bei vielen Geschädigten

Bei vielen Menschen liefen noch die Bautrockner. „Es gibt sogar Betroffene, die aus Angst und Ratlosigkeit noch gar nicht mit dem Abriss angefangen haben.“ Die Menschen kämen aus allen Flutgebieten nach Erftstadt zur Baustoffausgabe. Uhle berichtete, dass, wer einen  Bautrockner leihe,  dazu auch eine Stromkostenpauschale bekommen könne.

Die Baustoffausgabe sei ja nur eines von vielen Projekten. Unterstützung gebe es für Flutopfer zum Beispiel auch durch Ingenieure und Statiker. Auch eine Trauma-Beratung werde angeboten. Wie wichtig dieses Rundumpaket ist weiß Maria Zibell aus Bad Münstereifel aus eigener Erfahrung.

Schadstoffe drangen mit der Flut ins Mauerwerk

Sie ist selbst von der Flut betroffen. „Weil Schadstoffe bei uns zu Hause ins Mauerwerk gedrungen sind, müssen wir nun noch weitere Wände und Mauerwerke abreißen“, erzählte sie.

Ein Ende der Bauarbeiten sei nicht abzusehen. Zibell arbeitet aber auch als Fluthelferin, regelmäßig fährt sie mit Betroffenen aus Bad Münstereifel zur Baustoffausgabe nach Lechenich.

Unendlich dankbar für die Hilfe in Erftstadt

Ihr kamen die Tränen, als sie berichtete:  „Unser Spendenlager wurde sechs Wochen nach der Flut geschlossen.“ Sie sei unendlich dankbar für die Hilfe, die sie in Lechenich bekomme. Das bestätigten auch andere Betroffene, die sich schon lange vor der Öffnung um 17 Uhr vor der Baustoffausgabe in eine lange Schlange hintereinander reihten.

Kritik gab es  an der Bearbeitung der Anträge für die Fluthilfe des Landes, die weder schnell noch unbürokratisch sei. Gregor Golland verwies darauf, dass die Stadt beim Ausfüllen der Anträge helfe.

Hilfslieferungen aus Nordhessen

„Und wenn es hakt, wenden Sie sich ruhig  an mich“, sagte er. Elmar Kottenstede, der mit Hilfslieferungen regelmäßig aus Nordhessen nach Erftstadt kommt, berichtete, er habe bisher rund 3000 Euro an Maut gezahlt. Bei anderen Spendern sei die Summe  noch größer.

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Hinzu kämen die steigenden Spritkosten. „Bisher hat es keine Mauterstattung gegeben“, so Kottenstede. Golland versprach, die Bundestagsabgeordneten seiner Partei darauf anzusprechen.

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