Die Polizei ermittelt wegen des Anfangsverdachts der vorsätzlichen Brandstiftung. 80 Feuerwehrleute und mehrere Rettungsteams waren vor Ort.
Dichter RauchFeuer bricht in Keller von Erftstädter Mehrfamilienhaus aus – Bewohner evakuiert

In einem Mehrfamilienhaus in Erftstadt hat es gebrannt. Dichte Rauchwolken quellen aus den Fenstern.
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Der Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus „An der Vogelrute“ in Erftstadt-Lechenich sorgte am Montagabend (3. November) gegen 21 Uhr für einen großen Feuerwehr- und Rettungseinsatz.
Extrem dichter Rauch quoll aus den Kellerfenstern des Gebäudes und aus dem Ausgang eines der beiden Treppenhäuser, als die Feuerwehr wenige Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort eintraf.
In dem Wohnhaus sind offiziell 119 Personen gemeldet. Sie alle mussten raus. Am Ende waren es allerdings nur etwa 50 Betroffene, die von der Polizei und der Feuerwehr aus dem Gebäude und durch das zweite rauchfreie Treppenhaus geholt wurden. Und es sollte für sie ein langer Abend werden, bevor sie nach Abschluss der Löscharbeiten weit nach Mitternacht zurück in ihre Wohnungen durften.
Erftstadt: Mehrfamilienhaus wegen Brand komplett evakuiert
Erst einmal wurden sie von den Notärzten und Rettungsteams am Einsatzort untersucht. Mehrere Notärzte und Rettungsteams aus dem ganzen Rhein-Erft-Kreis waren nach Lechenich gekommen – und rund 80 Feuerwehrleute.
„Zeitgleich rückten unsere Einsatzkräfte in schwerem Atemschutz – bis zu neun Trupps gleichzeitig – ins Wohngebäude“, berichtete der Sprecher der Feuerwehr Erftstadt Elmar Mettke. Sorgen bereitete den Feuerwehrleuten zunächst auch das zweite Treppenhaus, das bis ins sechste Obergeschoss extrem verraucht war. „Wer dahinein geraten wäre, der wäre wahrscheinlich lebend nicht mehr rausgekommen“, erklärte Mettke.
Jede Etage dieses Treppenaufgangs haben die Feuerwehrleute in schwerem Atemschutz deswegen sehr genau abgesucht. Und die Erleichterung war groß, als wirklich kein Mensch darin gefunden wurde. Ein zweites Treppenhaus war hingegen völlig rauchfrei. Doch auch das wurde von den Feuerwehrleuten kontrolliert, ebenso wie alle Wohnungen, die ebenfalls nicht vom Rauch betroffen waren.
Bewohner werden im Gemeindehaus aufgenommen
Parallel dazu bekämpften die Feuerwehrleute natürlich auch das Feuer im Keller. Es war laut Mettke in einem der Verschläge ausgebrochen, in denen die Bewohner ihre Sachen aufbewahren. Im Verlauf der Löscharbeiten wurde das komplette Wohngebäude zunächst auch noch stromlos geschaltet.
Gegen 23 Uhr öffnete die Pfarrerin Friederike Schädlich das nur wenige Schritte entfernte evangelischen Gemeindezentrum. Dort wurden die Betroffenen betreut. Erst als das Feuer aus und der Keller und das zweite Treppenhaus komplett gelüftet waren, konnten die Bewohner wieder in ihre Wohnung zurückkehren. Eine Brandwache hielt das Wohngebäude und ganz besonders den Keller dann noch bis gegen 3 Uhr ganz genau im Auge.
Die Kriminalpolizei hat direkt die Ermittlungen begonnen. Der Brandort wurde beschlagnahmt. Ermittelt wird wegen des Anfangsverdachts der vorsätzlichen Brandstiftung.

