Neues VerkehrskonzeptLechenicher Marktplatz soll autofrei werden

Lesezeit 2 Minuten
Bilder wie dieses soll es nicht mehr geben: Der Lechenicher Marktplatz wird autofrei.

Bilder wie dieses soll es nicht mehr geben: Der Lechenicher Marktplatz wird autofrei.

Erftstadt-Lechenich – Das Problem ist lange bekannt: In der schönen Lechenicher Altstadt fahren zu viele Autos. Das Aachener Ingenieurbüro IVV hat jetzt im Ausschuss für Mobilität und Straßen ein Verkehrskonzept vorgelegt, das im Zuge des Masterplans für Lechenich umgesetzt werden soll. Einer der Kernpunkte: Der historische Marktplatz soll autofrei werden – das hatten viele Bürgerinnen und Bürger gefordert.

Der Ausschuss stimmte zu, die endgültige Entscheidung fällt dann in der Ratssitzung am Dienstag, 26. April. Bereits 2019 war das Büro mit dem Konzept beauftragt worden.

Aktuell bis zu 9000 Fahrzeuge am Tag

„Dass der Marktplatz heute noch als Parkplatz genutzt wird, steht dem Aufenthaltsanspruch des Platzes entgegen“, benannte Sylke Schwarz von IVV eine der Schwachstellen, die sie und ihre Kollgen in Lechenich ausgemacht haben. Eine weitere Schwachstelle sei die Bonner Straße, vor allem zwischen Bonner Tor und Markt, über die bis zu 9000 Fahrzeuge pro Tag rollten. Das Konzept sieht nun vor, die Autos zu bremsen und den nichtmotorisierten Verkehr, also Fußgängern und Radfahrern, mehr Platz zu verschaffen. Am Markt soll eine Mobilstation entstehen.

Die beiden großen Parkplätze an Kloster- und Frenzenstraße seien bisher nicht komplett ausgelastet. Dennoch müsse Ersatz geschaffen werden für die Stellplätze, die auf dem Markt wegfielen. Und der Fußweg vom Schützenplatz zum Markt müsse sicherer gemacht werden.

Weitere Planung wird diskutiert

Maximal 20 Stundenkilometern sollen die Autos auf der Bonner Straße rollen. Schwarz’ Vorschlag, dort Schutzstreifen für Radfahrer anzulegen, stieß auf Widerspruch der Grünen. Das sei zu gefährlich, zumal wenn dort Autos am Rand ein- und ausparkten. Stephanie Bethmann plädierte für ein gleichberechtigtes Miteinander von Fahrrädern und Autos.

Michael Schmalen (CDU) kritisierte, dass die Westumgehung in der Planung nicht berücksichtigt worden sei. Die Straße, die an Gymnich, Dirmerzheim und Konradsheim vorbei Richtung Lechenich führen soll, würde den Verkehr in der Innenstadt um rund 30 Prozent verringern, so Schmalen. Der Stadtrat hat sich für den Bau der Umgehung ausgesprochen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Außerdem bemängelt Schmalen, dass noch keine versenkbaren Poller am Marktplatz installiert sind, um die Autos fernzuhalten. Die Verwaltung habe den Beschluss, der auf Antrag der CDU gefasst worden sei, bis heute nicht umgesetzt. Er plädiert dafür, die Einzelhändler in die Planung einzubeziehen. Die könnten nicht nur von Lechenicher Kundschaft leben, sondern brauchten Publikum aus den umliegenden Orten. Schmalen: „Deshalb muss die Liebenswürdigkeit der Lechenicher Altstadt erhalten bleiben.“

KStA abonnieren