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Unordnung ist das halbe LebenNeue Kunstausstellung in Erftstadt eröffnet

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Kunterbunt und ungezügelt breiten sich auf dem Gemälde von Tara Janczak geometrische Formen aus.

Erftstadt-Lechenich – Ordnung kann sich blitzartig in Unordnung verwandeln – wenn etwa ein Mund-Nasen-Schutz oder ein zerknülltes Papiertaschentuch auf die exakt verlegten Pflastersteine eines Gehwegs herunterfallen. Auch ein vormals weißer Teller bietet alles andere als einen appetitlichen Anblick, wenn er nach dem Essen mit allerlei Resten bedeckt ist. Pavlos Papapostolou hat diese Situation für ein Foto inszeniert, das jetzt in der Ausstellung „Junge Kunst im Stadthaus“ zu sehen ist, die der Jugendkulturverein „Szene 93“organisiert.

Künstler sind zwischen zwei und 29 Jahren alt

„Ordnung - Unordnung“ lautet das Thema der Schau, zu der 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von zwei bis 29 Jahren Fotografien, Gemälde und Zeichnungen eingereicht haben. Wie Papapostolou beteiligt sich auch Lisisana Kastrati mit einer Vorher-nachher-Situation. Sie hat einerseits die säuberlich in einer Reihe abgestellten Fahrräder auf dem Schulhof fotografiert, andererseits die achtlose Anhäufung von Rucksäcken und Kleidungsstücken.

Irmi Ruhnau, die die Ausstellungsreihe zusammen mit Simon Helmich kuratiert, ist einen Schritt weiter gegangen: Auf einer dreiteiligen Fotoserie sieht man zunächst ein Häufchen Körner, die sie dann nach Sorten sortiert und schließlich fein säuberlich in Reih' und Glied gelegt hat. Elisa Kuppra hat in einen Abfalleimer fotografiert, Ceylan Acan das Chaos im Klassenzimmer, das die Schüler beim Hinausstürmen hinterlassen.

Kindergartenkinder würfelten geometrische Formen

Erstaunlich viele sehr junge Teilnehmer sind diesmal dabei. Die zwei Jahre alte Marie Siebert hat ihre Füße inmitten eines bunten Haufens von Bauklötzen mit Mamas Handykamera abgelichtet. Die Vier- und Fünfjährigen aus dem Kindergarten an der Baumschule haben geometrische Formen ausgeschnitten und mal bunt durcheinander gewürfelt, mal geordnet aufgeklebt.

Kunterbunt geht es auf dem Gemälde von Tara Janczak zu, auf dem sich viele verschiedene Formen ungezügelt ausbreiten. Dass Ordnung relativ ist, findet Ida Görliz. Das sieht man ihren feinen Zeichnungen an, die unter halbtransparenter Luftpolsterfolie verborgen sind. Ein Hingucker sind auch die klar konturieren, aussagekräftigen Computerzeichnungen von Tabea Schubert, die sich zum ersten Mal an der Schau beteiligt.

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Im Kabinett werden die Ergebnisse des 2. Erftstädter Fotolaufs gezeigt, zu dem der Kulturverein Szene 93 kürzlich eingeladen hatte.

Die Ausstellung „Ordnung - Unordnung“ im Stadthaus, Weltersmühle 1, ist samstags und sonntags am 4. und 5. Juni, 11. und 12. Juni sowie am 18. und 19. Juni jeweils von 15 bis 18 Uhr zu sehen.

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