Nach Darts-WMHier kann man in Frechen am besten Darts spielen

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Ein Mann wirft einen Pfeil auf die Dartscheibe.

Im Gasthaus Pannes in Frechen wird schon seit über 15 Jahren leidenschaftlich dem Spiel mit den drei Pfeilen und der runden Scheibe nachgegangen.

Durch die Erfolge der deutschen Spieler bei der Darts-WM zu Jahresbeginn steigt das Interesse an dem Sport. Auch im Rhein-Erft-Kreis.

Seit einigen Jahren befindet sich der Präzisionssport Darts in Deutschland auf dem Vormarsch und konnte sich zu Beginn des neuen Jahres durch den Halbfinaleinzug des Saarländers Gabriel Clemens, auch der „German Gaint“ genannt, bei der Darts-WM des Weltverbandes PDC ein noch breiteres Interesse in der deutschen Öffentlichkeit erschließen.

Im Gasthaus Pannes in Frechen hingegen wird schon seit über 15 Jahren leidenschaftlich dem Spiel mit den drei Pfeilen und der runden Scheibe nachgegangen, welches erstmals mit den charakteristischen Merkmalen eines Wettbewerbs in englischen Pubs ausgespielt worden sein soll.

Während das im Fernsehen zu sehende WM-Turnier des prestigeträchtigsten Darts-Verbandes, der Professional Darts Corporation (PDC), als Stelldarts ausgetragen wird, begannen die Gäste bei der Gastwirtsfamilie Pannes am Automaten mit dem E-Darts.

Die ersten E-Darts-Vereine fanden im Pannes in Frechen ihre Heimspielstätte

„E-Darts können die Spieler schon seit vielen Jahren bei uns spielen“, berichte Sven Pannes, der Sohn der Gastwirte, und erklärt weiter: „In einigen Kneipen im Rhein-Erft-Kreis ist das möglich. Allerdings ist mir niemand im Kreis bekannt, der die Stelldarts-Variante für seine Gäste anbietet, da das weniger Geld als ein E-Darts-Automat abwirft. Aber ich denke, dass das in den nächsten Jahren dennoch vermehrt aufkommen wird.“

So wie es im Gasthaus seiner Familie langsam aufkommt. Denn nachdem die ersten Automaten zum Darts-Spielen standen, fanden die ersten E-Darts-Vereine im Pannes ihre Heimspielstätte. Der 29-jährige Wirtssohn, der selbst seit Kindertagen an regelmäßig am sogenannten Bord steht, entwickelte sich in einem der Wirtshaus-Vereine zu einem guten Spieler, woraufhin er das Angebot bekam, für einen Stealdarts-Verein in einer anderen Kneipe zu spielen.

„Aber da habe ich mir dann gedacht: Warum gründest du nicht in deiner eigenen Kneipe einen Verein?“, so Sven Pannes. Mit fünf Mann legten die Gründungsmitglieder vor einem Jahr Geld und Kräfte zusammen, funktionierten den Festsaal der Gaststätte um und gründeten den Verein Pannes Steelers.

Bei den Pannes Steelers steht unter anderem auch WM-Teilnehmer Florian Hempel im Aufgebot. In ihrer ersten Saison in der 3. Kölner Stadtliga steht das Team zurzeit auf dem ersten Tabellenplatz und ist auf dem besten Weg, die Meisterschaft zu holen und sich den Aufstieg zu sichern.

Im gängigen Kneipen-Betrieb können sich die Gäste des Hauses zwar ebenfalls nicht einfach mit den stählernen Pfeilspitzen in dem umfunktionierten Festsaal zum Spielen verabreden. „Wer hier spielen möchte, kann sich aber mit uns über Instagram zu einem Training verabreden“, so Pannes, der mit seinen Steelers in der kommende Darts-Saison ein zweites Team aufstellen wird, welches allerdings schon besetzt ist. „Die Nachfrage ist groß bei uns. Wenn jemand mit Talent und Ehrgeiz vorbeikommen sollte, findet sich aber bestimmt noch ein Platz“, ist das Gründungsmitglied für Neulinge dennoch offen.

Sollte sich im Gasthaus Pannes kein Platz finden:  Mit dem DC Berrenrath, dem DC Bullshooter (Bergheim-Büsdorf), den Flying Arrows Frechen und dem Dart Team Büsdorf 2013 sind gleich vier weitere Vereine im Kreis in der Kölner-Stadtliga und der NRW-Liga aktiv. Auch dort können sich Interessierte über die jeweiligen Kontakte für ein Probetraining melden und Informationen für kommende offene Turniere einholen.

Mit einem Schnitt von 40 bis 50 Punkten kann man die ersten Runden schon überstehen
Sven Pannes

Am 17. Februar veranstaltet zum Beispiel der DC Berrenrath ein karnevalistisches Kostüm-Training und am 4. März ein Double-In/Double-Out-Turnier in der Dart-Arena der Wendelinsstube in Berrenrath.

„Jedem, der regelmäßig zu Hause spielt und die Abläufe kennt, kann ich nur empfehlen, jedes Turnier im Kreis mitzunehmen“, ruft Pannes, der mit seinem Verein bald ebenfalls einen offenen Wettbewerb ausrufen wird, zur Teilnahme an Kreis-Turnieren auf und fügt an: „Man hat ja nichts zu verlieren. Wenn man Erfolg haben oder kompetitiv sein will, reicht, es ordentlich die Zahlen zu treffen. Mit einem Average von 40 bis 50 Punkten kann man die ersten Runden schon überstehen.“

Der DC Berrenrath um Präsident Rainer Schreiber plant im Übrigen für den Sommer 2024 bereits ein großes Turnier. „Wir wollen in Berrenrath ein klassisches Turnier mit Kostümierung wie bei der Weltmeisterschaft für mehrere hundert Zuschauer auf die Beine stellen. Wir sind bereits auf Sponsorensuche und haben auch zu den ersten Profis Kontakt aufgenommen“, gibt der Berrenrather Präsident preis.


Beim Steeldarts bohrt sich eine Metallspitze in ein Sisalboard, weshalb das Board regelmäßig ausgetauscht werden muss und daher wartungsintensiver ist. Während E-Darter in der Regel deutlich leichtere Plastik- oder Kunststoffspitzen benutzen. E-Dart-Boards bestehen ebenfalls aus Kunststoff und beinhalten Elektronik. Dadurch entfällt das Rechnen und Schreiben weitestgehend. In Europa ist Steeldarts durch die WM der PDC deutlich bekannter geworden, in den USA und Asien ist E-Darts weiterhin beliebter. (bre)

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