Staatsanwaltschaft wirft den Bauunternehmern Veruntreuen und Vorenthalten von Arbeitsentgelt, Betrug und Steuerhinterziehung in über 50 Fällen vor.
3,2 Millionen Euro SchadenZwei Frechener sollen Behörden und Finanzamt geprellt haben

Vor dem Landgericht Köln müssen sich zwei Männer aus Frechen veantworten.
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Zwei Bauunternehmer aus Frechen sollen unter anderem Sozialbehörden und das Finanzamt um rund 3,2 Millionen Euro betrogen haben. Ihnen wird das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt, Betrug und Steuerhinterziehung in über 50 Fällen vorgeworfen. Von Mittwoch an müssen sich die Männer vor dem Landgericht Köln verantworten. Für den Prozess wurden fünf Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil soll am 24. September fallen.
Laut Anklage war einer der beiden Männer seit 2011 Gesellschafter-Geschäftsführer einer im Hochbau tätigen GmbH gewesen. Sie war 2010 gegründet und 2022 liquidiert worden. Der andere war Gesellschafter-Geschäftsführer einer mit der Bau- und Projektleitung befassten GmbH. Im Zeitraum von 2013 bis 2018 sollen die Angeklagten Teile der Arbeiten durch Schwarzarbeit erbracht haben. Angemeldete Arbeiter hätten zu deutlich längeren Zeiten und höheren Entgelten als offiziell erfasst gearbeitet. Der Schwarzlohn sei bar ausgezahlt worden.
Auch 200.000 Euro Lohnsteuer hinterzogen worden
Zur Abdeckung der Barlohnzahlungen hätten die Angeklagten Scheinrechnungen über tatsächlich nicht erbrachte Subunternehmerleistungen gekauft. Die Betreiber der Servicefirmen hätten das überwiesene Bargeld abgehoben und gegen Provision wieder an einen der Angeklagten ausgehändigt.
Hierdurch hätten die Angeklagten Beiträge zur Sozialversicherung in einer Gesamthöhe von rund 1,9 Millionen Euro vorenthalten. Auch die Beiträge zur Unfallversicherung seien zu niedrig gezahlt worden. Zusätzlich, so die Anklage, habe die im Baugewerbe tätige GmbH der Urlaubs- und Lohnausgleichskasse die Arbeitsaufnahme von Arbeitnehmern nicht angezeigt und zu niedrige Bruttolöhne gemeldet. Hierdurch seien zu niedrige Urlaubskassenbeiträge abgeführt worden. Zu guter Letzt sei Lohnsteuer mit einem Schaden von über 200.000 Euro hinterzogen worden. (jtü)