PremiereFrechener Harlekin Theater führt „Komödie für Geister“ auf – Regiedebüt für Martin Sobetzko

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Ein Mann steht zwischen zwei Frauen in einem Wohnzimmer. Er zeigt mit dem Finger in Richtung der Frau links.

Dem Schriftsteller Charles Condonime (Mirco Sobetzko) erscheint der Geist seiner Ex-Frau Elvira (Kirsten Palmer). Ehefrau Ruth (Lena Herwagen, r.) kann ihn nicht sehen.

Das Ensemble des Harlekin Theaters bringt „Komödie für Geister“ im Haus am Bahndamm auf die Bühne — Gänsehaut-Momente und Situationskomik.

An der Frage scheiden sich die Geister: Gibt es sie oder nicht? Martin Sobetzko nickt. „Klar“, sagt er und lacht. „Ich glaube schon an Übersinnliches.“ Nach 20 Jahren als Schauspieler hat er sich die groteske „Komödie für Geister“ für sein Regiedebüt beim Harlekin Theater ausgesucht. „Ich liebe Herausforderungen“, versichert er. Und ätherische Geister auf eine Bühne zu bringen, gehöre eben dazu.

Die makabere, „sehr britische“ Salonkomödie von Noel Coward aus dem Jahr 1941 wurde 1945 mit „Miss-Marple“-Darstellerin Margaret Rutherford und 2020 mit Judi Dench verfilmt und am New Yorker Broadway aufgeführt. Und nun im Frechener Harlekin Theater. Ein Theater mit mehr als 40-jähriger Geschichte und einem engagierten Laien-Ensemble von zurzeit 27 Akteuren.

Geist der verstorbenen Exfrau bringt Publikum Gänsehaut-Momente 

Der Schriftsteller Charles Condonime (Mirco Sobetzko), auf der Suche nach spiritistischen Inspirationen und Ehefrau Ruth (Lena Herwagen) laden das selbst ernannte Medium Madame Arcati (Claudia Werner) sowie das befreundete Ehepaar Bradman (Andrea Reisse, Tom Herold) zu einer Geisterbeschwörung ein.

Während sich Ruth und die Bradmans über den Hokuspokus der skurrilen Madame Arcati lustig machen, sieht sich Charles plötzlich seiner verstorbenen Ex-Frau Elvira gegenüber. Ihr Geist ganz in Grau, geheimnisvoll gespielt von Kirsten Palmer, bringt Charles und dem Publikum plötzliche Gänsehaut-Momente. Alle anderen können ihn nicht sehen, was immer wieder für Situationskomik sorgt.

Jugendfeuerwehr Frechen baute Bühnenbild

Doch Geist Elvira ist keineswegs eine flüchtige Erscheinung. Er bleibt und verfolgt eine teuflische Mission. „Nur weil man tot ist, hört der Spaß am Leben noch lange nicht auf“, flüstert Elvira boshaft. Fortan drängt sie sich vehement in Charles' Leben und voller Eifersucht in seine Ehe mit Ruth — mit fatalen Folgen.

Die unbändige Spielfreude ist dem Theaterensemble auch bei den Proben anzusehen. Alle Rollen, auch die des tollpatschigen Dienstmädchens Edith (Miriam Krause) sind hochkarätig besetzt, die atmosphärische Dichte der Handlung ist fesselnd. Nicht nur, wenn der Kronleuchter plötzlich wackelt, Gemälde ein Eigenleben führen und Nebelschwaden durch den Salon des Schlosses ziehen.

„Dieses Jahr hat die Jugendfeuerwehr Frechen unser Bühnenbild gebaut“, sagt Regisseur Martin Sobetzko. „Das war eine tolle Aktion. Die jungen Feuerwehrleute haben sich mit dem Stück auseinandergesetzt und kommen auch alle zur Aufführung.“


Premiere und Termine

Die Premiere „Komödie für Geister“ von Noel Coward findet am Samstag, 16. September, 20 Uhr, im Harlekin Theater, Haus am Bahndamm, Frechen, Rosmarstraße 113 statt.

Weitere Aufführungstermine sind: Sonntag, 17., Freitag, 29., Samstag, 30. September, Samstag, 7., Sonntag, 8., Freitag, 13., Samstag, 14., Sonntag, 22., Samstag, 28. und Sonntag, 29. Oktober sowie Samstag, 4. November. Kartenreservierung (Familie Lange) unter 02234/17591 oder online.

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