Gründungen im KreisIn der „Bäcker Box“ in Frechen gibt es vegane Kekse mit Herz

Lesezeit 3 Minuten
Kerstin Hottewitzsch und Nicolas Gritto stehen vor einem Industrie-Ofen. Hottewitzsch hält ein Blech mit Keksen und schiebt es in den Ofen. Sie lächeln beide in die Kamera.

Die Pulheimerin Kerstin Hottewitzsch und ihr Partner Nicolas Gritto gründeten Mitte 2021 ihr Unternehmen „BäckerBox“.

In einer Serie stellen wir Start-ups aus dem Kreis vor – Den Auftakt macht die BäckerBox. Das Gründer-Paar verkauft verpacktes Gebäck.

Mit Quinoa vom eigenen Bauernhof hat alles angefangen, mittlerweile gehören rund 80 Produkte zum Sortiment. Täglich beliefern Johannes Decker und Daniel Neumann Kitas, Gastronomie-Betriebe oder Caterer. Mit ihrem Unternehmen Feldling haben sie kürzlich den Existenzgründer-Preis gewonnen. Feldling ist nur ein Beispiel für das gute Klima für Gründungen im Kreis. Wir stellen von heute an Unternehmer vor, die ein gutes Geschäftsmodell, Mut und Durchhaltevermögen haben. Den Auftakt macht die BäckerBox.

Ein typischer Ort für Genuss ist das Gewerbegebiet an der Dr.-Gottfried-Kremer-Allee in Frechen nicht: Lagerhallen, Lieferfahrzeuge und Menschen in Eile. Und doch ereignet sich in der nüchternen Atmosphäre etwas Besonderes: Der Duft von frisch gebackenen Keksen und Kuchen sowie warmer Schokolade liegt über der Gasse 14. Er entströmt dem Gebäude 08 – dem Standort des Unternehmens BäckerBox.

Kekse, Cakepops, Cupcakes und Co. liefern lassen

Dahinter stecken Kerstin Hottewitzsch und ihr Lebenspartner Nicolas Gritto. „Mit BäckerBox wollten wir etwas kreieren, mit dem man liebevolle Botschaften emotional verpackt als Backware verschenken kann“, sagt der ehemalige Produktmanager. Das Sortiment besteht aus 19 Themenboxen, die individuell mit Keksen, Cakepops und Cupcakes bestückt und deutschlandweit verschickt werden können. Es gibt vier Größen und verschiedene Geschmacksrichtungen, sie kosten zwischen 18 und 63 Euro. Es gibt Designs für Hochzeiten, Geburtstage, für Hunde- und Katzenfans sowie die Regenbogenbox oder die Kaffeezeit-Variante. Wird bis 14 Uhr bestellt, werden die Boxen spätestens tags darauf versendet.

Zwei Cakepops sind in kompostierbarer Folie eingepackt und mit Schleifen zugebunden. Der linke Cakepop ist dunkelbraun, der rechte ist cremefarbend.

Zitrone und Schokolade sind zwei der Geschmacksrichtungen, in denen die selbst gebackenen Cakepops in kompostierbarer Folie angeboten werden.

„Zurzeit backe ich 1000 Kekse für einen Friseursalon, der seine Kunden zum 30-jährigen Bestehen beschenken möchte“, berichtet Hottewitzsch, die schon als Kind Konditorin werden wollte. Drei Wochen dauert es, bis die Kekse mit Logo und schmuck verpackt fertiggestellt sind. „Für Großaufträge benötigen wir zwei bis drei Wochen Vorlauf, schon jetzt gibt es einen Auftrag für eine Hochzeit im Mai 2024.“

„BäckerBox“ setzt auf Nachhaltigkeit

Das Besondere an den Produkten, die auch abgeholt werden können: Sie sind zu 100 Prozent vegan und folgen dem Prinzip der Nachhaltigkeit, die Zutaten kommen soweit möglich aus der Region. Alle Verpackungsmaterialien sind kompostierbar. Hottewitzsch hat einen Bachelor der Biologie und einen Master der Umweltwissenschaften und wurde schon früh für den Klimawandel und ökologische Themen sensibilisiert.

Die Suche nach den Verpackungsmaterialien – sogar das Geschenkband kann kompostiert werden – war für die Existenzgründer dann auch eine der aufwendigsten Recherchen. Bereits Ende 2020 entwickelte das Paar, das sich 2019 bei der Arbeit für den deutschen Marktführer für Tortenprodukte kennenlernte, das Konzept für die BäckerBox: „Wir merkten schnell, es funktioniert nur, wenn wir mit voller Energie reingehen.“

Kerstin Hottewitzsch und Nicolas Gritto haben die „BäckerBox“ gegründet

Mit familiärer Unterstützung wurden Mitte 2021 die Halle in Frechen zu Backstube, Lager und Büro umgebaut, alle Genehmigungen eingeholt und mit Versandmethoden und Verpackungen experimentiert. „Wir haben viel gelernt und gemerkt, dass das Spiel anders geht, als wir gedacht haben. Wir haben jede Krise mitgenommen, aber das hat uns nur stärker gemacht“, sagt die 34-Jährige. Und: „Ich habe gar nicht das Gefühl zur Arbeit zu gehen, es macht so viel Spaß.“

Pläne gibt es auch: „Wir brauchen noch etwas mehr Struktur, einen festen Ablauf und wünschen uns eine feste Anzahl von regelmäßigen Bestellungen. Es wäre toll, wir könnten eine Hilfe anstellen“, hofft der 29-Jährige, der Kaufmann für Groß- und Außenhandel ist. „Das Schönste ist zu sehen, wie es sich entwickelt, noch habe ich ganz viele Ideen im Kopf“. Seine Partnerin nickt: „Nico lebt und atmet die Firma 24 Stunden am Tag.“

In der nächsten Folge geht es um Ton. Eins aus Hürth, Produktion von Podcasts und Audio-Branding. 

KStA abonnieren