BauprojekteZwei große Vorhaben der Frechener Wolf Immobilien Gruppe sollen 2024 verspätet starten

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Auf dem Bild ist eine alte Werkhalle zu sehen

Noch stehen die alten Werkhallen auf dem Rhenania-Gelände und sind seit 2018 verlassen.

Zwei bislang verzögerte Bauprojekte der Frechener Wolf Immobilien Gruppe sollen nun mit Verspätung in 2024 an den Start gehen.

 Für „spätestens November“ hatte die Wolf Immobilien Gruppe den Beginn der aufwendigen Abbrucharbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Steinzeugfabrik Rhenania im Frühsommer angekündigt. Bereits 2018 war dort die einst erfolgreiche industrielle Produktion von Steinzeugröhren von der Firma Keramo eingestellt worden.

Auf dem rund elf Hektar großen Gebiet will die Frechener Unternehmerfamilie Wolf ein Technologie- und Kreativquartier in Kombination mit Wohnungen sowie einer Kita und einer Grundschule entwickeln. Deutlich mehr als 100 Millionen sollen laut Peter-Josef Wolf, der das Unternehmen seit 2010 in vierter Generation leitet, investiert werden. Die Bauzeit wird auf rund zehn Jahre geschätzt.

Mitte bis Ende Februar sollen nun möglichst die Abbrucharbeiten beginnen

Nun verzögert sich der Start der rund fünf Millionen Euro teuren Abbrucharbeiten, deren Dauer mit vier bis sechs Monate veranschlagt wird, wohl mindestens bis Mitte oder Ende Februar des kommenden Jahres. „Sowohl für den westlichen als auch östlichen Teil des Geländes müssen wir ein sehr aufwendiges Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung der Arbeiten erstellen, die möglichst noch dieses Jahr rausgehen soll“, erläutert Kevin Krukau, Leiter Projektentwicklung der Wolf Immobilien Gruppe. Auch aus artenschutzrechtlichen Gründen sei es nötig, dass mit dem Abbruch möglichst noch im Februar begonnen werden könne.

Die Gespräche mit der Stadtverwaltung sind konstruktiv und lösungsorientiert
Kevin Krukau, Leiter Projektentwicklung der Wolf Immobilien Gruppe

„Langsamer als gewünscht“ verlaufe auch das Bauleitplanverfahren – aufgrund der Größe und Komplexität des Projekts, so Krukau. Im Sommer hatte das Unternehmen die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung noch scharf als zu langsam und unzuverlässig kritisiert, jetzt ist von „konstruktiven und lösungsorientierten Gesprächen“ die Rede.

Im Rahmen des nächsten Planungsausschusses am Dienstag, 5. Dezember, sollen der Aufstellungsbeschluss für Rhenania Ost sowie die Änderung des Geltungsbereichs für den Bebauungsplan Rhenania West beschlossen werden. Die Flächen haben eine Gesamtgröße von rund 18 Hektar. Als nächster Planungsschritt erfolge dann die Änderung des Geltungsbereichs für die Änderung des Flächennutzungsplans sowie der Beschluss zur frühzeitigen öffentlichen Beteiligung, so Krukau. Hierzu bedürfe es aber noch weiterer Vorarbeiten und Abstimmungen mit der Verwaltung.

Hohe Nachfrage nach den Flächen 

Das Verkehrsgutachten habe bereits gezeigt, dass „unsere Vorhaben grundsätzlich umsetzbar sind“. Das Gutachten müsse die Stadt nun noch mit dem Landesbetrieb Straßen NRW abstimmen. „Wir sind hoffnungsvoll, nächstes Jahr mehr Infos zu einem Baustart geben zu können, es gibt bereits eine hohe Nachfrage nach Flächen“, erläutert Krukau.

Auf dem Bild ist ein Fabrikgelände zu sehen

Auch der weit sichtbare Schornstein auf dem Werksgelände wird abgebrochen.

Auch bei einem anderen Großprojekt der Wolf Immobilien Gruppe ist weiterhin Geduld gefragt: An der Alten Straße sollen die Wolf-Höfe mit 61 Eigentumswohnungen gebaut werden, ursprünglich war der Baustart für Anfang 2022 avisiert. Auch hierbei dauerten laut Krukau die Planung, das Bauleitverfahren und die Baugenehmigungen länger als angenommen. Nun ist der Baustart erfolgt, Anfang 2024 soll der Tiefbau, im März der Hochbau beginnen.

Archäologen sind vor Ort

„Wie in einem Töpfereibezirk erwartet“, seien auf dem Gelände, auf dem früher eine Ziegelei und eine Blumentopffabrik ansässig waren, Indizien für Brennaktivitäten gefunden worden. „Die Archäologen sind vor Ort, es gibt eine fachgutachterliche Begleitung. Das kostet etwas mehr Zeit, aber es liegt alles im Rahmen unserer Erwartungen.“

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