Hitzige DiskussionenStadt Frechen und Politik streiten wegen Bäumen an der Hasenweide

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Viele Anwohner der Hasenweide fordern, nach Abschluss der Leitungsarbeiten wieder für mehr Grün in der Straße zu sorgen.

Viele Anwohner der Hasenweide fordern, nach Abschluss der Leitungsarbeiten wieder für mehr Grün in der Straße zu sorgen.

Frechen – Nach wie vor gibt es Streit über Baumpflanzungen an der Hasenweide in der Frechener Innenstadt. Anwohner hatten sich darüber beklagt, dass im Zuge von Straßen- und Leitungsarbeiten entfernte Bäume nicht ersetzt werden sollen.

Nach Ansicht der Stadtverwaltung ist dafür zu wenig Platz. Im Verkehrs- und Umweltausschuss, der sich am Donnerstag auf Antrag der Fraktion „Perspektive für Frechen“ mit dem Thema befasste, waren einige Politiker aber anderer Meinung. „Unserer Ansicht nach ist auf der Nordseite durchaus Platz für vier Bäume“, sagte Perspektive-Politiker Wilfried Retterath. Wenn dabei nicht alle Abstandsregeln vollständig eingehalten werden, sei dies zu verschmerzen. „Die Natur lässt sich eben nicht zu 100 Prozent in DIN-Normen stecken.“

Stadt Frechen weist Vorschläge aus der Politik zurück

Armin Schipper (Bündnis 90/Die Grünen) pflichtete ihm bei: „Es ist durchaus möglich, Standorte für kleinwüchsige Bäume zu finden.“ Für Stadtstraßen wie die Hasenweide gebe es sogar spezielle Züchtungen.

Die Stadtverwaltung sieht die Sache anders. Die noch vorhandenen Baumscheiben in der Hasenweide seien viel zu klein. Im Idealfall müssten sie 16 Quadratmeter groß sein. „An der Hasenweide ist aber teils nur ein Quadratmeter Platz“, sagte Fachdienstleiter Christian Stahlschmidt. Auf der Südseite seien überhaupt keine Pflanzungen möglich, da dort eine neue Gasleitung verlegt wurde. An anderen Stellen müssten extreme Eingriffe in den Straßenraum erfolgen, um eine Begrünung zu ermöglichen. „Es müssten Parkplätze entfallen, doch das wird auch nicht gewünscht“, sagte Stahlschmidt.

Hasenweide in Frechen: Stadt schlägt Kompromiss vor

Zu wenig Berücksichtigung hat nach Meinung von Wilfried Retterath der Vorschlag gefunden, als Alternative Blumenkübel aufzustellen, um für mehr Grün in der Straße zu sorgen. Die Verwaltung lehnt dies mit dem Hinweis darauf ab, dass die Pflege und Wässerung nicht gewährleistet werden könne. „Die Anwohner haben doch angeboten, Patenschaften zu übernehmen“, entgegnete Retterath. Darauf gehe die Verwaltung gar nicht ein.

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Nach teils hitziger Diskussion fand man am Ende doch einen Kompromiss. Gestaltungs- und Begrünungsmöglichkeiten sieht die Stadtverwaltung im Übergang von Hasenweide und Josefstraße. Dort soll eine Neugestaltung erfolgen. „Dabei wollen wir die Bürger mit einbeziehen und Gespräche suchen“, erläuterte der Technische Beigeordnete Robert Lehmann.

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