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GeflüchteteDarum wird die Unterkunft Hochstedenstraße in Frechen 800.000 Euro teurer

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Auf dem Bild ist ein Zaun mit einem Kettenschloss vor einem brachliegenden Grundstück zu sehen.

An der Hochstedenstraße sollen neue Plätze für Geflüchtete entstehen.

Statt den geplanten „Tiny Homes“ sollen nun für 2,5 Millionen Euro Container- oder Systemanlagen für bis zu 80 Geflüchtete errichtet werden.

Die geplante Unterkunft für bis zu 80 Geflüchtete an der Hochstedenstraße in unmittelbarer Nachbarschaft des Friedhofs St. Audomar wird um rund 800.000 Euro teurer als ursprünglich geplant. Der Rat hat den Mehrkosten in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zugestimmt. Hintergrund der Kostensteigerung auf insgesamt 2,5 Millionen Euro ist eine andere Art der Bebauung als bislang vorgesehen, sie soll nachhaltiger und qualitativ besser werden.

Seit März liegt das rund 2400 Quadratmeter große Grundstück im Besitz der Stadt brach. Der Pachtvertrag mit einem Palettenhandel wurde fristgerecht gekündigt, der Pächter räumte das Grundstück und brach seine Halle ab. In den Anfangsplanungen sollte die Unterkunft im Sommer in Betrieb genommen werden, dies verschob sich mittlerweile auf Ende November. 

Frechen: Zehn Wohneinheiten für jeweils bis zu acht Personen

Nach einem Ratsbeschluss im April wurden im Haushaltsjahr 2025 bereits außerplanmäßige Haushaltsmittel in Höhe von 1, 7 Millionen Euro für das Projekt bereitgestellt. Es ist Teil des im Sommer 2024 beschlossenen Gesamtkonzepts zur Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten in Frechen. Dort ist die Unterbringung von Geflüchteten in zehn Wohneinheiten für jeweils bis zu acht Personen geplant. In ein zusätzliches Gebäude soll der Hausmeister- und Sicherheitsdienst einziehen, es soll zudem als kleines Lager genutzt werden. 

„Tiny Homes“ bieten nur sehr beengte Verhältnisse (weniger als die notwendigen acht Quadratmeter pro Person), wodurch eine angemessene Unterbringung der Geflüchteten nicht gewährleistet wäre
Stadt Frechen

Die vorgesehene Summe von 1,7 Millionen Euro war für den Erwerb von komplett ausgestatteten „Tiny Homes“ kalkuliert. „Nach eingehender Prüfung hat sich jedoch gezeigt, dass diese Lösung weder den qualitativen Anforderungen noch den langfristigen Bedarfen gerecht wird“, teilt die Verwaltung mit. 

 „‚Tiny Homes‘ bieten nur sehr beengte Verhältnisse (weniger als die notwendigen acht Quadratmeter pro Person), wodurch eine angemessene Unterbringung der Geflüchteten nicht gewährleistet wäre“, so die Stadt.  Auch die Möglichkeit einer sinnvollen Nachnutzung sei bei „Tiny Homes“ stark eingeschränkt.

Darum sollen nun Unterkünfte durch System- oder Container-Anlagen entstehen, die die Mehrkosten von 800.000 Euro verursachen. Diese Investition sei nachhaltig und wirtschaftlich sinnvoll, analysiert die Verwaltung. Ein deutlich verbessertes Raumkonzept könne umgesetzt werden, das den Geflüchteten ein würdigeres und weniger beengtes Wohnen ermögliche.

Zudem sei die Investition langfristig günstiger, da die „Tiny Homes“ schnell verschleißen und Neuanschaffungen nötig machen würden. „Die höheren Kosten sind somit eine Investition in Qualität, Nachhaltigkeit und Flexibilität der Unterbringung“, so die Verwaltung.