Kunst am BauWellen in Blau und Gelb zieren den Eingang des Terrassenfreibades in Frechen

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist ein Wanderelief mit wellenförmigen Elementen in Blau, Rot und Gelb.

Der Maler und Plastiker Heinrich Müller-Wittgendorf, der in Frechen lebte, schuf für die Eröffnung des Terrassenfreibads im Jahr 1959, ein großes Wandrelief.

Der Künstler Heinrich Müller-Wittgendorf hat 1959 bei der Wiedereröffnung des Freibades die Eingangswand künstlerisch gestaltet.

Die meisten Frechener werden schon ungeduldige Minuten neben einem besonderen Ensemble in ihrer Heimatstadt verbracht haben – manche jedes Jahr wieder, die meisten sogar schon als Kind: An der Ostseite des Gebäudes am Eingang des Terrassenfreibads findet sich ein aufwendig gestaltetes Wandrelief – eine Metallplastik, die auf den Fliesen der Wand angebracht ist.

Der Künstler Heinrich Müller-Wittgendorf, der in Frechen lebte, hat 1959 bei der Wiedereröffnung des Freibades die Eingangswand künstlerisch gestaltet. Die auf den ersten Blick wie abstrakte Farbflächen wirkenden Reliefteile in Blau, Rot, Weiß und Gelb, die wie zufällig auf der Wand verteilt erscheinen, stehen für Spaß, Spiel und Erholung und stellen Szenen aus dem Badeleben dar.

Frechener Künstler fertigte ein Wandbild für das Kölner Agrippa-Bad 

Im Kölner Stadt-Anzeiger erklärte der Künstler in der Wochenendausgabe vom 16./17. Mai 1959: Wenn man sich die Zeit zum Sehen nehme, erkenne man „eine Sprungentwicklung in zwei Phasen, einen Schwimmer, zwei Ballspielende, zwei sich ausruhende Figuren, Wasser und Sonne“.

Dieses Zitat hat auch Claudia Werner 2008 in einem Beitrag über den Bau des Terrassenfreibads erwähnt, auf den der Vorsitzende des Frechener Geschichtsverein, Martin Bock, aufmerksam macht. Der damals 35-jährige Maler und Plastiker hatte sich bereits mit einem 56x3 Meter großen Wandbild im Kölner Agrippa-Bad einen Namen gemacht und wurde daher auch für das Frechener Bad beauftragt, berichtet Claudia Werner.

Werke waren in Ausstellungen des Frechener Kunstvereins zu sehen

Müller-Wittgendorf wurde 1932 in der Oblausitz geboren, kam 1955 nach Frechen und starb 1994 in Leverkusen. Er studierte Malerei an der Akademie der Künste in München und Dresden. Er war auch als Ausstellungsleiter und Herausgeber von Katalogen und Kunstbüchern tätig.

Seine Werke wurden unter anderem regelmäßig in Ausstellungen des Frechener Kunstvereins gezeigt, so zum Beispiel zusammen mit Arbeiten von Marieluise Schmitz-Helbig im Haus Bitz im Herbst 1975. Beim Frechener Terrassenfreibad handele es sich um ein bemerkenswertes Beispiel der Kunst am Bau der 50er-Jahre.

Besonders hervorzuheben sei die vom Künstler Müller-Wittgendorf gestaltete Metallplastik – so heißt es in dem offiziellen Bericht, der das Ensemble 1993 als Baudenkmal klassifiziert. Und sogar die noch in ihrem Ursprung vorhandene Wegegestaltung mit bunten Platten, die sich unregelmäßig bis ins Innere des zurzeit wegen einer Sanierung geschlossenen Freibads erstreckt, steht unter Denkmalschutz.

KStA abonnieren