Premiere im GewerbegebietFrechener Künstler und Künstlerinnen öffnen ihre Ateliers

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Brigitte Uhrmacher, Claudia Seiler und Ute Herrmann (v.l.) freuen sich auf viele Besucher in der Kunsthalle 9.

Brigitte Uhrmacher, Claudia Seiler und Ute Herrmann (v.l.) freuen sich auf viele Besucher in der Kunsthalle 9.

Frechen – „Der Raum hat einfach eine tolle Aura“, schwärmt Claudia Seiler von dem großzügigen Atelier an der Dr.-Gottfried-Cremer-Allee im Frechener Gewerbegebiet. Im November des vergangenen Jahres ist die Malerin hier mit ihren Kolleginnen Ute Herrmann und Brigitte Uhrmacher eingezogen.

Kennengelernt haben sich die Künstlerinnen beim Studium an der Akademie für Bildende Künste in bayrischen Kolbermoor, wo Malerfürst Markus Lüpertz zu ihren Lehrern gehörte.

Weil die Chemie stimmte, machten sie sich auf die Suche nach einem gemeinsamen Atelier. Fündig wurden die beiden Kölnerinnen und die in Viersen lebende Brigitte Uhrmacher in Frechen, wo sie durch Zufall auf die 110 Quadratmeter große luftige Halle mit der langen Fensterfront aufmerksam wurden, die ihnen ausreichend Platz für ihre künstlerischen Aktivitäten bietet.

Gestisch-impulsiv

Im Rahmen der Offenen Ateliers öffnen die Künstlerinnen die Türen erstmals für die Öffentlichkeit vor und freuen sich auf viele Besucher. „Wir leben hier unseren Traum“, sagen die Malerinnen, die alle drei ein Faible für große Formate und kräftige Farben haben.

„Ich hatte schon lange von größeren Möglichkeiten geträumt“, erzählt Brigitte Uhrmacher, die deshalb auch die lange Anfahrt nicht scheut und so oft wie möglich zum Malen ins Atelier kommt. Als „abstrahierte Gegenständlichkeit“ bezeichnet sie ihre gestisch-impulsive, prozesshafte Malweise. „Mich inspiriert alles, Natur, Begegnungen und Geschichten“, berichtet sie.

„Das Malen geht auch an die Psyche“

Intuitiv geht auch Ute Herrmann zu Werk, deren Gemälde sich zwischen Abstraktion und Figuration bewegen. Eine besondere Rolle spielt dabei die menschliche Figur, deren Physiognomie sie außerdem zeichnerisch und in Ton erkundet. „Es dauert lange, bis mir ein Bild gefällt, das Malen geht auch an die Psyche“, gesteht sie.

Da ist der Austausch mit den Kolleginnen umso wertvoller. Jeden Donnerstag trifft man sich zum Jour fixe, und dabei wird auch über die jeweilige Kunstproduktion gesprochen.

Groß, bunt und provokativ

„Wir gehen sehr respektvoll miteinander um“, versichert Claudia Seiler, die die konstruktive Kritik ihrer Ateliergenossinnen ebenfalls zu schätzen gelernt hat. „Es ist toll, wenn man ein Feedback bekommt, die Interaktion zwischen uns ist ganz wichtig.“

Claudia Seiler hat 15 Jahre eine Malschule in Düsseldorf und Krefeld geleitet; mittlerweile konzentriert sie sich ganz auf die eigene Malerei. Dabei stehen Akt- und Porträtgemälde im Mittelpunkt ihres Interesses. „Ich mag es groß, bunt und provokativ“, schildert sie ihr künstlerisches Schaffen. Alle drei sind sich einig darin, dass man „bei der Kunst nie auslernt“. Deshalb belegen sie auch künftig Kurse bei Markus Lüpertz, der „viele Impulse“ gibt.

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Wegen der Corona-Pandemie ist die Liste der Künstlerinnen und Künstler, die in ihre Ateliers einladen, in diesem Jahr deutlich kürzer als gewohnt. Sowohl in den Einzelateliers als auch im Kunstzentrum Signalwerk ist für entsprechende Schutzmaßnahmen gesorgt.

Die 29. Offenen Ateliertage, die der Kunstverein mit Unterstützung der Stadt veranstaltet, finden am Samstag, 24. Oktober, von 15 bis 18 Uhr sowie Sonntag, 25. Oktober, von 11 bis 18 Uhr statt.

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