Hitzige Debatte in FrechenStadt hält an neuer Buslinie zum Freibad fest

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Die Busse sollen vom Bahnhof an der Dr.-Tusch-Straße aus künftig auch in die Stadionsiedlung anfahren.

Die Busse sollen vom Bahnhof an der Dr.-Tusch-Straße aus künftig auch in die Stadionsiedlung anfahren.

Frechen – Die Stadt Frechen hält an den Planungen für eine neue Buslinie in die Stadionsiedlung fest. Nach einer langen Debatte sprach sich im Verkehrsausschuss eine große Mehrheit der Politiker dafür aus, die zusätzliche ÖPNV-Verbindung in den Nahverkehrsplan mit aufzunehmen.

Durch die neue Buslinie sollen „weiße Flecken“ wie das Terrassenfreibad und das Gewerbegebiet rund um die Alfred-Nobel-Straße angebunden werden, zu denen es bislang überhaupt keine ÖPNV-Verbindung gibt.

Verkehrsausschuss Frechen: Auch Bürger kamen zu Wort

Nur die FDP und die Wählergemeinschaft „Perspektive für Frechen“ stimmten dagegen. Sie hatten beantragt, die Entscheidung zu verschieben, bis belastbare Daten zur künftigen Auslastung der Linie vorliegen. Und sie unterstützten diejenigen Bürger, die sich dafür aussprechen, in der Stadionsiedlung Kleinbusse einzusetzen. Dafür warben auch Johannes Herrlich und Gerd Rasquing von der „Initiative Stadionsiedlung“, die während der Sitzung zu Wort kamen.

Der geplante Linienbus habe nur zwei Haltestellen in der Nähe der Stadionsiedlung: am Freiheitsring und am Freibad. Gerade für ältere Menschen, die im oberen Teil der Siedlung leben, sei der Weg dorthin beschwerlich.

Frechen: Große Busse, enge Straßen

Deswegen bevorzuge eine große Mehrheit der Anwohner kleinere Busse, die auch den höher gelegen Teil der Siedlung anfahren können und an mehreren Stellen halten. „Nun sollen sechs große Busse pro Stunde durch die engen Straßen getrieben werden“, monierte Rasquing. Er forderte Politik und Verwaltung dazu auf, sich bei den Planungen an den Bedürfnissen der Bürger zu orientieren.

„Die Verwaltung sollte den Bürgern mit Wertschätzung und auf Augenhöhe begegnen“, monierte Bernhard von Rothkirch (FDP): „Sie hätte das Gespräch mit den Anwohnern suchen sollen.“ Den Vorwurf, den Vorschlag der Initiative gar nicht berücksichtigt zu haben, wies die Stadtverwaltung zurück: Die Kleinbus-Variante sei von der REVG intensiv geprüft worden, berichtete der Technische Beigeordnete Robert Lehmann. Mit dem Ergebnis allerdings, dass sie mit 450.000 Euro fast fünfmal so teuer sei wie die neue Buslinie. Sie ist für die Stadt für 100.000 Euro im Jahr zu haben.

Frechener Politiker sprechen von Schnäppchen

Viele Politiker sprachen da von einem Schnäppchen. „Wir sollten diese Chance ergreifen“, sagte Stefan Hoss (CDU). Zumal die Buslinie, wie Hans Günter Eilenberger ergänzte, sehr attraktiv sei und Vorteile für die gesamte Frechener Bevölkerung biete. Es entstehe durch die zusätzlichen Busse ein Zehn-Minuten-Takt zwischen dem Frechener Busbahnhof und dem Knotenpunkt Weiden-West. „Es ist aber auch für die Anwohner der Stadionsiedlung gut, wenn sie an das Netz angebunden werden“, sagte Eilenberger. Er kündigte ebenso wie die CDU an, in den Haushalt für 2023 Geld einzustellen, um die Buslinie realisieren zu können.

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Zu den notwendigen Voraussetzungen gehört auch der Ausbau der Bushaltestellen, wobei die Stadtverwaltung dafür auf eine 90-prozentige Förderung hofft.

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