„Null Toleranz“ bei Gewalt gegen HelferFeuerwehrleiter stellt Bilanz vor und thematisiert Angriffe in der Silvesternacht

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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr in Rhein-Erft.

Für 60 und 50 Jahre Dienst bei der Feuerwehr wurden Karl Esser, Matthias Friemel, Reinhardt Schlömer, Theodor Quester, Dieter Gaumitz und Werner

Bei der Jahreshauptversammlung wurden langjährige Mitarbeiter geehrt und ein Fazit gezogen.

Insgesamt 14 167 Einsätze im Brandschutz und Rettungsdienst habe die Feuerwehr der Kolpingstadt durchgeführt, sagte der Leiter der Kerpener Wehr, Andre Haupts, auf der Jahreshauptversammlung in der Mensa des Europagymnasiums. Mit 1752 Einsätzen mehr als im Vorjahr seien die Einsatzzahlen gestiegen. 355 aktive Feuerwehrleute haben 168 Brände gelöscht und 474 technische Hilfeleistungen durchgeführt, zusätzlich zu 310 sonstigen Einsätzen wie Brandsicherheitswachen oder in technischen Notdiensteinsätzen.

Bei den Einsätzen habe ein Großteil der Betroffenen gerettet werden können, sagte Andre Haupt. Für sieben Personen sei bei Verkehrsunfällen und Hilfeleistungseinsätzen jede Hilfe zu spät gekommen. Das Einsatzbild vervollständigten 319 Fehlalarme, überwiegend verursacht durch Brandmelder.

Feuerwehr Rhein-Erft: Nach Pandemie wieder Normalität eingekehrt

Der Rettungsdienst habe 12 896 Notfalleinsätze gefahren. Die Notärzte seien 3135 Mal ausgerückt. Es seien Zahlen, die den unermüdlichen Einsatz und die Qualifikation der Feuerwehrleute im Kerpener Stadtgebiet widerspiegelten, so Haupt. Die Planung von Maßnahmen zu einer Energiemangellage, die Erstellung eines Brandschutzbedarfsplanes und die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine habe den Stab für außergewöhnliche Ereignisse und Feuerwehrleute außerdem gefordert.

Zum Glück, so Haupts, sei nach den Pandemiemaßnahmen, die die Feuerwehrleute vor besondere Herausforderungen gestellt hatten, so etwas wie Normalität eingekehrt. Angesichts der Probleme für die Nothelfer verlangte Haupts vor dem Hintergrund von Angriffen auf Feuerwehrleuten während der Berliner Silvesternacht „null Toleranz“ und einen Konsens, dass „Retter nicht als Opfer“ dastünden. Unschöne Situationen habe es auch in Kerpen gegeben, verbale wie körperliche Gewalt gegen Einsatzkräfte würden zur Anzeige gebracht.

Lob und Anerkennung ernteten die Wehrleute von Kreisbrandmeister Thomas Weiler. Bürgermeister Dieter Spürck sprach von einem „erhabenen Gefühl“ angesichts der Präsenz von über 300 Feuerwehrleuten – „Menschen, die sich für Menschen in Notlagen einsetzen“. Der Bürgermeister lobte die Kerpener Wehr, die „für jeden Einsatz kompetentes und hoch motiviertes Personal zur Verfügung stellt“. Zuversichtlich zeigte sich Spürck, der Wehr ein solides Haushaltsbudget bereitstellen zu können, um die Liegenschaften auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.

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