Debatte um SupermarktFrechen warnt wegen Grube-Carl-Plänen vor Millionenverlusten

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Um die Nutzung der Wiese an der alten Brikettfabrik ist ein politischer Streit entbrannt.

Um die Nutzung der Wiese an der alten Brikettfabrik ist ein politischer Streit entbrannt.

Frechen-Grube Carl – Immer mehr Gegenwind erhalten CDU und Grüne für den Vorschlag, die für einen Supermarkt vorgesehene Fläche im Stadtteil Grube Carl für einen Bürgerpark zu nutzen. Nach der SPD und der Wählergemeinschaft „Perspektive für Frechen“ hat sich nun auch die FDP gegen den Vorschlag ausgesprochen. Die Stadtverwaltung lehnt die Pläne ebenfalls ab.

Sie warnt sogar eindringlich davor, dem Antrag der schwarz-grünen Mehrheit zu folgen, da eine Änderung der Planungen zu Millionenverlusten führen werde. Dies geht aus der Beratungsvorlage der Stadtverwaltung für den Planungsausschuss hervor, der sich am Dienstag, 29. März, von 18 Uhr an im Rathaus mit dem Thema befasst.

Würde dem Antrag von CDU und Grünen stattgegeben und eine Änderung des Bebauungsplans beschlossen, müsste die gesamte Planung für Grube Carl erneuert werden, wo in den kommenden Jahren 1320 neue Wohnungen und Häuser gebaut werden sollen.

Frechener Stadtverwaltung spricht von Millionenverlust

Der Erlös aus dem Verkauf des 6500 Quadratmeter großen Supermarkt-Grundstücks, das sich auf einer Wiese in der Nähe des Wolfgang-Giesen-Platzes vor dem früheren Trocken- und Pressenhauses der ehemaligen Brikettfabrik befindet, sei zudem schon im Wirtschaftsplan einkalkuliert. Den möglichen finanziellen Schaden durch eine Änderung der Pläne beziffert die Stadtverwaltung auf rund drei Millionen Euro.

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Die Stadtentwicklungsgesellschaft habe bereits erste Gespräche mit Interessenten für das Nahversorgungsgrundstück geführt, so die Verwaltung weiter. Es bestehe großes Interesse an dem Erwerb des Grundstücks und der Errichtung eines Supermarktes. Dies setzte jedoch Beständigkeit in den Planungen voraus: „Die Änderung der bisherigen Beschluss- und Rechtslage wäre ein fatales Signal an die möglichen Betreiber hinsichtlich der Verlässlichkeit der Stadt und würde eine Realisierung auch an anderer Stelle zumindest erschweren oder sogar unmöglich machen.“

Pläne für Grube Carl: Kritik von der Frechener FDP

Zudem sei das Grundstück zu groß für einen Bürgerpark, wie ihn CDU und Grüne wünschen. Es sei zu befürchten, dass dort eine „tote Fläche“ entstehe. Zu dem Ergebnis sei das Planungsbüro „Lill und Sparla“ bereits 2014 gekommen. Stattdessen seien Freiräume und Grünfläche an anderen Stellen vorgesehen, etwa in Form eines zentralen „Nord-Süd-Grünzuges“. An diesem Grundkonzept wolle man festhalten, so die Stadt.

Die FDP sieht es ähnlich: Viele Bürger warteten auf einen Lebensmittelmarkt, eine Bäckerei oder ein Restaurant. „Eine Planänderung nach Wunsch der Koalition würde die Entwicklung von Grube Carl um Jahre verzögern“, so die Liberalen.

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