Erster Titel der Vereinsgeschichte soll gegen Hilal-Maroc Bergheim im Finale gelingen
Fußball-Kreispokal:Glesch will Geschichte schreiben

Im Halbfinale schalten Glesch und Adriano Lang-Heinrich (l.) Bachem um Sven Schiffer aus.
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Die Fußballsaison ist noch nicht vorbei. Zum Abschluss steigt im Brühler Schlossparkstadion der Finaltag des Kreispokals. Durch die Abwesenheit der Mittelrheinligisten kommen auch unterklassige Teams zum Zuge.
Den Anfang machen um 13 Uhr im kleinen Finale der VfR Bachem und FC Rheinsüd Köln. Im Anschluss wird um 16 Uhr wird zwischen dem BC Viktoria Glesch-Paffendorf und Hilal-Maroc Bergheim der Titel für den Sieger ausgemacht.
Klassenerhalt fühlt sich groß an
BCV-Trainer Marc Diamante hat Glesch aus eigener Kraft in der Landesliga gehalten: „Das fühlte sich an wie eine Meisterschaft.“ Jetzt soll ein echter Titel her: „Es wäre Vereinsgeschichte, die wir schreiben. Wir haben jetzt schon eine große Spielzeit hinter uns und nun wollen wir sie mit einem Pokalsieg unvergesslich machen.“
Dabei möchte er als Landesligist aber nicht die Favoritenrolle annehmen: „Die Bergheimer sind finanziell deutlich besser aufgestellt, haben Möglichkeiten, die selbst Mittelrheinligisten teilweise nicht haben und so sehe ich uns ganz und gar nicht als Favorit. Das wird ein Spiel auf Augenhöhe mit einem Team, das mit geringen Mitteln zusammengestellt wurde gegen einen hoch ambitionierten, individuell hoch qualitativen Bezirksligisten, der finanziell extreme Möglichkeiten hat, also ist das ein 50:50-Spiel.“
Mission Wiedergutmachung
Hilal-Maroc hätte gerne den Aufstieg geschafft, musste sich als Tabellenvierter mit sieben Punkten Rückstand auf Fliesteden aber geschlagen geben. Auch die Bergheimer Saison nährt den Hunger auf den Pokalsieg: „Die Jungs wollen das gewinnen. Wir haben die Meisterschaft versaut und wollen wenigstens einen Titel holen“ erklärt Trainer Josef Pfeiffer, der seine Elf aber mit denkbar ungünstigen Bedingungen auf das Spiel vorbereiten muss.
Große Teile haben sich in den Urlaub verabschiedet und werden das Finale von Mallorca aus verfolgen müssen. So hadert Pfeiffer auch mit der Terminierung des Pokalfinales und sieht seine Truppe als klarer, aber nicht chancenloser Außenseiter: „Wir sind der Klassenniedere, Glesch ist der Klassenhöhere. Wer ist der Favorit? Glesch! Da brauchen wir nicht drüber zu reden.“
Unterschätzen verboten
Vor dem kleinen Finale ist die Favoritenfrage geklärt. Trotz unglücklicher Terminierung nimmt Rheinsüd als Bezirksligist gegen den Bachemer B-Ligisten die Favoritenrolle an. Trainer Stefan Krämer möchte den zwei Klassen tieferen Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen: „Wir sind gewarnt. Bachem hat ja schon für die ein oder andere Überraschung gesorgt. Sie werden einiges investieren, um unangenehm zu sein und auf die eigene Chance zu lauern.“
Besonders der Sieg der Bachemer im Viertelfinale gegen den Bezirksligisten Horrem ließ aufhorchen. „Wir sind die Woche genauso angegangen wie die letzten Wochen der Meisterschaft und werden fokussiert in das Spiel reingehen.“ So ist Krämer optimistisch, dass Rheinsüd den Underdog bezwingt: „Wir wollen unbedingt einen positiven Abschluss finden und das Spiel um Platz drei für uns entscheiden. Wir haben eine intensive Pokalsaison hinter uns, haben Fliesteden geschlagen, haben Elsdorf im Elfmeterschießen geschlagen und sind dadurch in den Mittelrheinpokal eingezogen“, freut er sich.
Hohe Temperaturen erwünscht
Große Vorfreude verspürt man beim VfR. Die Überraschungsmannschaft des Pokals hätte sich selbst nicht träumen lassen, am Finaltag dabei zu sein und muss daher urlaubsbedingt geschwächt antreten. Nach den starken Auftritten im Pokal mangelt es Bachem nicht an Selbstvertrauen: „Wir werden als Underdog frei aufspielen und mit Euphorie an die Sache herangehen. Jeder ist heiß, jeder brennt“, weiß Trainer Timo Kurm: „Wir fahren nicht dahin, um einfach ein schönes Erlebnis zu haben. Wir wollen gewinnen und Dritter werden.“
Kurm wünscht sich Hitze. Wenn bei Rheinsüd Kondition und Konzentration dann nachlassen, möchte Bachem da sein. Aufgrund der großen Zufriedenheit mit dem historischen Erreichen des Halbfinals samt Qualifikation für den Mittelrheinpokal wäre eine Niederlage für Kurm kein Weltuntergang: „Keiner von uns kennt das Gefühl, bei so einem Pokalfinaltag dabei zu sein. Von daher wird das auf jeden Fall ein richtig schönes Erlebnis.“