Kommentar zum KreishausHürth kann eine leerstehende Schrottimmobilie nicht gebrauchen

Lesezeit 2 Minuten
Das alte Kreishaus in Hürth bereitet der Stadt Kopfzerbrechen.

Das alte Kreishaus in Hürth bereitet der Stadt Kopfzerbrechen.

  • Die Caritas will den Mietvertrag für das Seniorenzentrum im alten Kreishaus in Hürth nicht verlängern.
  • Das Nebengebäude steht bereits weitgehend leer, auch die Polizei wird den Standort räumen.
  • Für die Stadt ist das ein großes Problem, kommentiert unser Autor. Er sagt: Der Kreis hat den Hürthern eine Hypothek hinterlassen.

Hürth – Einen tollen Ausblick nach Köln kann man aus den oberen Stockwerken des alten Kreishauses in Hürth genießen. Das ist wohl das Freundlichste, was man über das triste 70er-Jahre-Zweckbau-Ensemble im Zentrum von Hürth sagen kann.

Architektonisch ist die Immobilie kein Glanzlicht, für andere Nutzungen als durch eine Verwaltung wurden die Gebäude nicht errichtet. Der Kreis hat den Hürthern eine Hypothek hinterlassen. Die Eigentümer tun sich schwer, gute Mieter für die tiefen Räume entlang langer, dunkler Flure zu finden. Eine leerstehende Schrottimmobilie ist aber das Letzte, was die Stadt an dieser Stelle gebrauchen kann.

Hürth: Das Kreishaus-Areal ist wohl mit die schwierigste Baustelle

Im Rathaus träumt man schließlich auch davon, für Hermülheim nach der Freigabe der Umgehungsstraße einen Ortskern schaffen zu können und die Lebensqualität deutlich zu erhöhen. Das Kreishaus-Areal könnte dazu ein wichtiger Mosaikstein werden, es ist aber wohl mit die schwierigste Baustelle.

Denn die Stadt hat kaum direkten Einfluss darauf, was auf dem Gelände gegenüber dem Rat- und Bürgerhaus geschieht. Sie kann planen und vorschreiben, was dort in Zukunft gebaut werden darf. Sie kann auch verhindern, dass Grundstücke und Immobilien an Dritte veräußert werden. Zum Abbruch und Neubau kann die Stadt aber keinen der Eigentümer verpflichten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Deshalb kommt es jetzt darauf an, die unterschiedlichen Eigentümer an einen Tisch zu bekommen und einen Kompromiss zu finden zwischen deren wirtschaftlichen Interessen und den städtebaulichen Vorstellungen der Stadt. Den Verhandlungen ist Erfolg zu wünschen. Nicht nur aus städtebaulicher Sicht. Sondern auch, weil Wohnraum dringend benötigt wird in Hürth.

KStA abonnieren