Kevin McKenna aus Hürth will dennoch mit dem 1. FC Union Berlin beim 1. FC Köln gewinnen
Einwurf„Der FC ist mein Herzensverein“

Kevin McKenna (l.) und sein Cheftrainer Steffen Baumgart nach Unions Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim.
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Wenn der 1. FC Köln am Samstag den 1. FC Union Berlin zum letzten Heimspiel des Jahres einlädt (Anpfiff: 15.30 Uhr), empfangen die Domstädter mit dem Trainergespann der Eisernen um Steffen Baumgart und insbesondere mit Kevin McKenna zwei ehemalige Gesichter ihres Vereins. Letzterer machte sich nicht nur als Trainer, sondern ebenso als Spieler überaus verdient für die Geißböcke und findet unweit des Geißbockheims, in Hürth, noch immer seine Heimat vor.
Im „Einwurf“ mit Matthias Breuer möchte der gebürtige Kanadier McKenna aufgrund seiner weiter bestehenden Nähe zum Effzeh kein Tipp gegen die Kölner formulieren – einen Siegeswunsch für Union traut er sich allerdings unter seinen Weihnachtsbaum zu legen.
Herr McKenna, vor exakt zwei Jahren besiegelte der 20. Dezember das FC-Aus Ihres Trainerkollegen Steffen Baumgart mit einer 0:2-Niederlage. Denken Sie noch viel an Ihre gemeinsame Zeit in Köln zurück?
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Kevin McKenna: Natürlich denke ich noch oft an diesen Tag und die gemeinsame Zeit beim FC zurück: Wir hatten ein tolles Trainerteam und eine starke Mannschaft, mit der wir eine Zeit lang sehr erfolgreich waren und die Arbeit echt Spaß gemacht hat. In so einer Konstellation würde man natürlich gerne 20, 25 Jahre bei einem Verein als Trainer bleiben – vor allem, weil der 1. FC Köln mein Herzensverein ist. Aber ich glaube, heutzutage ist das fast unmöglich.
Sie kennen Steffen Baumgart aus der gemeinsamen Spielerzeit beim FC Energie Cottbus und sind ihm in den letzten Jahren ebenso als Trainerkollege beim Hamburger SV und nun bei den Eisernen nah geblieben. Haben Sie bei den neuen Trainerstationen ebenso neue Seiten aneinander feststellen dürfen und eine Entwicklung als Trainerduo erlebt?
Sicherlich haben wir uns nach unserer gemeinsamen Zeit in Köln, in Hamburg und jetzt auch in Berlin weiterentwickelt, weil wir aus jeder Station etwas Gutes zum Lernen mitnehmen konnten. Ob die Entwicklung wirklich positiv war, das müssen andere bewerten (lacht). Aber durch die Zusammenarbeit in den letzten Jahren haben wir ein sehr, sehr gutes Verständnis füreinander und eine große Loyalität entwickelt. „Baumi“ ist wie zu Effzeh-Zeiten weiterhin ein sehr lauter und fordernder Trainer mit einem großen Herz, der nur das Beste für seinen Verein und sein Umfeld möchte – das schätze ich einfach an ihm.
Nach einem vielversprechenden Saisonstart forderte FC-Sportdirektor Thomas Kessler auf die zurückliegende Derby-Niederlage gegen Leverkusen wieder mehr Realismus rund um das Geißbockheim ein – der Klassenerhalt sei das einzig realistische Ziel in dieser Saison. Wie sehen Sie die Kölner derzeit performen?
Die Kölner haben nach ihrem Aufstieg eine tolle Entwicklung mit vielen neuen Gesichtern hingelegt und bislang eine super Saison gespielt. Natürlich ist die Erwartungshaltung in Köln schnell sehr groß. Doch ist es schon richtig, dass Niederlagen für das Team erlaubt sein dürfen. Wenn die Geißböcke weiterhin so guten Fußball spielen, werden sie den Klassenerhalt mit den nötigen Punkten sicherlich schaffen.
Im Trainerteam des 1. FC Köln sahen Sie in sechs Aufeinandertreffen nur ein einziges Mal drei Punkte auf der Habenseite. Was machte es für Sie immer so schwer, um gegen Ihre Unioner die volle Punktzahl einzustreichen?
Wir Berliner haben und spielen immer ein sehr physisches Spiel, einen guten zweiten Ball, waren und sind bei Standards immer gefährlich und wollen eine starke Mentalität zeigen – so wie wir es in dieser Saison auch tun. Das sind Dinge, auf die ich früher als Spieler schon extrem stand und die mir jetzt als Co-Trainer von Union Berlin viel Freude bereiten.
Sind dies also die bewährten Mittel, mit denen Sie das kommende Duell als Eiserner gegen die Geißböcke für sich entscheiden wollen?
Ja, das ist der Union-Fußball, mit dem wir in Müngersdorf gewinnen wollen, auch wenn mir ein Sieg gegen Köln natürlich wehtun würde. Die Kölner stehen auf einen ähnlichen Fußball, weshalb ich ein sehr intensives Spiel mit einer hohen Laufleistung sowie vielen intensiven Läufen und Zweikämpfen erwarte. Wir müssen unser Top-Niveau mitbringen, um gegen die enorme Energie des Stadions anzukommen. Ansonsten wird es für uns ein schwerer Spieltag.
