50 JahreEheleute aus Hürth lernten sich beim Sport kennen – jetzt feiern sie Goldene Hochzeit

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Ein Ehepaar steht vor einer Schrankwand.

Das Ehejubiläum feiern Galina und Lev Kart im kleinen Kreis

Galina und Ley Kart sind seit 50 Jahren verheiratet. 2001 kamen sie aus Russland nach Hürth. Beide Kinder leben in Israel.

Nur im kleinen familiären Kreis werden Galina (71) und Ley (81) Kart ihr goldenes Ehejubiläum am Freitag, 20. Oktober, feiern können. Zwar ist Tochter Lila bereits seit Ende September in Deutschland, aber der Bruder, der wie sie ebenfalls in Israel lebt, kann wegen des Krieges nicht ausreisen. So kann dann die Gratulation nur per Videocall am Handy oder Computer erfolgen.

Galina Kart, geborene Schatunowa, kam in Murom, einer Stadt 290 Kilometer östlich von Moskau, zur Welt. Durch den Beruf ihres Vaters musste die Familie in ihrer Jugend viel umziehen. Nach dem Mittelschul-Abschluss ging sie auf eine Fachschule für den Eisenbahnverkehr, wo sie zur Elektrotechnikerin ausgebildet wurde.

Ein Mann steckt seiner Braut den Ehering an.

Vor 50 Jahren gab sich das Paar in Russland da Ja-Wort.

Die Arbeit im Telegrafenamt langweilte sie, deshalb begann sie Mitte der 70er-Jahre ein Studium der Grundschulpädagogik und -methodik an der Staatlichen Pädagogischen Hochschule in Orel. Von 1980 bis zur Übersiedelung in die Bundesrepublik arbeitete sie als Erzieherin und Lehrerin. Ihr Ehemann Ley wuchs in Orel, rund 350 Kilometer südwestlich von Moskau, auf. Auch er erlernte den Beruf eines Elektrikers, arbeitete in einer Fabrik und musste für drei Jahre zur Armee.

Danach ging er auf eine Kunsthochschule, wollte Kunstlehrer werden. Das Paar lernte sich 1971 beim Sport kennen. „Wir trafen uns in einer Sporthalle bei Gymnastik und Akrobatik-Übungen“, erzählt die Ehefrau. Zwei Jahre später, am 20. Oktober 1973, wurde geheiratet. Das Paar bekam zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.

Anfang Dezember 2001 kam das Ehepaar aus Russland in die Bundesrepublik. Über Unna-Massen führte sie ihr Weg nach Hürth, wo sie heute noch wohnen. Anfangs arbeitete die Ehefrau in städtischen Schulen im Reinigungsdienst, später unterrichtete sie als Russischlehrerin. Gleichzeitig besuchte sie einen Intensivsprachkurs für akademische Aussiedler.

Viel durch Deutschland gereist

Der Ehemann arbeitete bei der Stadt Hürth im Bereich der Pflege der Grünflächen. Enge Kontakte bekam das Ehepaar zum ZMO, dem Verein für Zusammenarbeit mit Osteuropa, in Hürth. Hier wurde vor allem der Ehemann aktiv, er arbeitete weiter als Künstler und stellte seine Arbeiten aus.

Mit dem Verein ging es viel auf Reisen durch Deutschland und das europäische Ausland. Beide machen gern Sport, lieben Tischtennis, Schwimmen oder Wandern und machen Yoga. Der Ehemann, der viel liest, schreibt auch kleine Gedichte. Und zum rheinischen Karneval hat das Paar auch einen Draht entwickelt.

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