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2. Basketball-Bundesliga:Hürther Damen schnuppern nur am Sieg

4 min
Das Bild zeigt die Hürther Basketballerin Mara Wiese, die mit Ball durch drei Gegnerinnen durchläuft.

Wie durch ein Spalier macht sich Hürths Mara Wiese auf den Weg zum gegnerischen Korb.

Hürther Basketballerinnen verlieren unglücklich – Königsdorfer Herren siegen im Derby

In der 2. Basketball-Bundesliga Nord warten die Damen des Hürther BC weiter auf den ersten Sieg, der TuS Königsdorf hält sich in der Herren-Oberliga im Derby gegen den HBC schadlos und ist die Nummer eins im Kreis. Die TS Frechen landet einen Coup. Hürther BC – Eintracht Braunschweig LionPride 66:77 (31:39). Knapp dran waren die Hürther Damen am ersten Erfolg im elften Spiel, aber am Ende des letzten Viertels fiel nicht der Ausgleich, dem man so nahe war, sondern eine überschaubare Niederlage stand zu Buche. Die negativen Vorzeichen mit den vielen Verletzungen von Stammspielerinnen und dem Ausfall von Centerspielerin Maria Hack, der zuverlässigen Punktelieferantin des Teams, versuchte man aus den Köpfen zu verdrängen und hatte damit Erfolg, denn nach zehn Minuten stand es 17:17 und die HBC-Damen hatten offensiv als auch defensiv bestmöglich abgeliefert.

Fehlende Unterstützung

Die relativ geringe Zuschauerzahl von etwas mehr als 100 Personen, die wie immer für gute Stimmung sorgten, resultierte aus gleich mehreren zeitgleichen Auswärtsspielen anderer HBC-Teams, sodass die Unterstützung am Samstagabend fehlte. Im zweiten Viertel forcierten die Gäste ihre Offensive und landeten im Gegensatz zu 12 HBC-Punkten 21 Zähler und gingen klar in Führung.

„Im letzten Viertel zeigten wir wohl unsere beste Leistung und konnten den Rückstand bis auf zwei Punkte verkürzen, ehe unsere starke Topscorerin Dora Hizsnyk (20) mit ihrem fünften Foul ausschied und wir auf der Zielgeraden urplötzlich aus dem Rhythmus kamen“, erklärte der HBC-Coach Martin Trefzger. Braunschweig als Team mit der größeren Erfahrung, bereits mit einem Saisonsieg auf der Habenseite und der guten US-Amerikanerin Brandy Huffhines (20) die eine 80-prozentige Zweipunkt-Wurfquote aufwies, nutzte die Gunst der Stunde und stellte wieder Abstand her.

„Wir werden in meinen Augen wirklich jedes Spiel besser, trotz der Handicaps, und ich bin zuversichtlich, das geht weiter so“, blieb Trefzger optimistisch.

TuS Königsdorf – Hürther BC 86:79 (42:45). „Der HBC war in der ersten Hälfte das Team mit den besseren Entscheidungen und lag daher lange Zeit verdient in Führung, ehe wir dann endlich unseren Game Plan umsetzen konnten und uns mit einem 9:0-Lauf ein wenig vom HBC absetzten“, kommentierte TuS-Coach Pete Jarchow den Rückstand seines Teams bis Mitte des dritten Viertels. Beim TuS lief bis dahin einiges nicht so gut zusammen wie beim HBC und daher kann genau dieser Zeitpunkt, kurz vor Ende des dritten Spielabschnitts als Wendepunkt dieses Oberliga-Derbys angesehen werden.

Aufbäumen verpufft

Der HBC bäumte sich aber mit den starken Offensivleistungen von Valon Krasniqi (22), Jasper Leschinsky (16) und Frank Robin Buchmüller (11) noch einmal auf und wollte sich noch nicht geschlagen geben. In der 38. Minute konnte der HBC, beim Stand von 77:79 die Partie wieder fast ausgleichen, ehe Königsdorf aufgrund von 13 Freiwürfen bei sieben Treffern den Sack endgültig zumachte.

David Markert (23) erzielte alleine sechs Treffer innerhalb einer Minute und war damit bester TuS-Werfer neben Max Müller (21), Finn Herrlich (11) und Vincent Varga (8). „Hinten heraus war es dann wohl der stärkere Wille, welcher den Ausschlag zu unseren Gunsten gab und mein Team weiterhin an der Tabellenspitze hält“, bilanzierte Jarchow.BG Bonn – TS Frechen 58:60 (40:31). Beim Co-Spitzenreiter BG lieferte die ersatzgeschwächte Truppe des Frechener Ligarivalen von Trainer Michalis Gesos eine feine Leistung ab und hat als Underdog wichtige Punkte im unteren Tabellendrittel gewonnen. „Wir sind nicht mit den positivsten Vorzeichen nach Bonn gefahren und hatten neben Verletzungsproblemen auch mit einer akuten Erkältungswelle im Team zu kämpfen, was die Prognose auf den Sieg nicht verbesserte“, erklärte Gesos die nüchterne Siegprognose gegen die kompakte und homogene Bonner Mannschaft.

Den Umständen getrotzt

Ohne die beide etatmäßigen Center waren die lediglich acht Spieler, die der Coach aufbieten konnte, laut Matchplan darauf bedacht, die Bonner Offensive, die bislang einen Schnitt von 77 Punkten pro Spiel erzielte, in Schach zu halten, was in der ersten Hälfte noch nicht überzeugend gelang.

Dann jedoch entwickelte sich nach der Pause eine vollkommen unerwartete Szenerie, als Bonn im dritten Viertel einfache Abschlüsse nicht zielsicher unterbrachte und innerhalb von zehn Minuten nur vier Punkte machte. Im letzten Viertel übernahm Frechen dann die Führung mit zwei Dreipunkttreffern und insgesamt 28 Punkte vom Nachwuchsspieler Niklas Avizienis zu diesem siegreichen und heftig umjubelten Coup.