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Mehr SicherheitAmpel in Hürth wird dreieinhalb Jahre nach tödlichem Schulwegunfall umgebaut

Lesezeit 2 Minuten
Blumen, Laternen und Skulpturen erinnern an der Ampel an den im Dezember 2021 tödlich verunglückten Jungen.

Ein 15-jähriger Radfahrer starb im Dezember 2021 bei einem Unfall an der Kreuzung Frechener Straße und Sudetenstraße. Die Ampel wird jetzt umgebaut. (Archivbild)

Der Tod einer Schülerin hat eine Debatte über die Verkehrssicherheit ausgelöst. Unweit der Unfallstelle starb schon 2021 ein Jugendlicher.

Dreieinhalb Jahre nach dem tödlichen Unfall an der Kreuzung Frechener Straße/Sudetenstraße lässt der Landesbetrieb Straßen derzeit die Ampelanlage an dem Verkehrsknoten umbauen. Dort war im Dezember 2021 ein 15-jähriger Radfahrer auf dem Schulweg beim Überqueren der Sudetenstraße unter einen Lastzug geraten, dessen Fahrer trotz Abbiege-Verbots für Lkw von der Frechener Straße nach rechts abgebogen war.

Sowohl der Autoverkehr als auch Fußgänger und Radfahrer hatten zum Unfallzeitpunkt grünes Licht. Das wird eine neue Ampelschaltung künftig verhindern.

Nach dem tragischen Unfall waren damals aus dem Umfeld der umliegenden Schulen Forderungen nach einer Änderung der Ampelschaltung laut geworden. Die Stadt beauftragte ein Verkehrsbüro damit, die Kreuzung für Fußgänger und Radfahrer sicherer zu machen. Sie liegt nicht einmal 400 Meter vom Schauplatz des jüngsten Unfalls am Mittwoch vergangener Woche (4. Juni) entfernt, der eine zehnjährige Schülerin das Leben kostete.

Hürth: Kreuzung galt nach Ampel-Umstellung nicht mehr als Unfallschwerpunkt

Schon Jahre vor dem tödlichen Unfall war die Kreuzung Frechener Straße, Sudetenstraße und Hermülheimer Straße Thema für die Unfallkommission des Kreises. Nach einer Anpassung der Ampelschaltung galt sie aber nicht mehr als Unfallschwerpunkt.

Nach Einschätzung eines Experten war der Unfall vom Dezember 2021 auf „Fehlverhalten beider Verkehrsteilnehmer“ zurückzuführen. Der Lkw-Fahrer wurde vom Amtsgericht Brühl wegen fahrlässiger Tötung zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Neue Ampelschaltung in Hürth soll Anfang Juli in Betrieb gehen

Dennoch favorisierte der Hürther Verkehrsschuss zunächst die Einführung von „Rundum-Grün“ für Fußgänger und Radfahrer an allen Überwegen der Kreuzung. Doch das hätte laut Gutachter den Verkehr an der stark befahrenen Kreuzung in Stoßzeiten zum Erliegen gebracht.

Im Februar 2023 beschloss der Ausschuss, dass die Ampel komplett konfliktfrei geschaltet werden solle, scheiterte damit allerdings am Widerstand der Unfallkommission, die dadurch neue Unfallgefahren sah. Schließlich stimmte der Verkehrsausschuss im Dezember 2023 einem Kompromiss zu. Zumindest an der Unfallstelle sollen die Grünphasen getrennt werden, um Konflikte zwischen Autofahrern und Fußgängern sowie Radfahrern zu verhindern. Das ordnete die Stadt dann im Mai 2024 an.

Umgesetzt wird der Beschluss allerdings erst jetzt. Für die neue Schaltung muss die Ampelanlage nach Angaben des Landesbetriebs Straßen umgebaut werden. So werden Ampelmasten erneuert oder umgesetzt. Seit etwa drei Wochen regelt deshalb eine Baustellenampel den Verkehr an der Kreuzung. Die Arbeiten sollen laut Straßen NRW Anfang Juli abgeschlossen sein.