AusflugstippAreal um den Hubertus-Brunnen in Hürth ist zu einer kleinen Oase geworden

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Thomas Fund, einer der Brunnenpaten, sitzt auf der Umrandung des Hubertus-Brunnens.

Thomas Fund und weitere Brunnenpaten sorgen dafür, dass die Fontäne des Hubertus-Brunnens sprudelt.

Dass die Fontäne des Brunnens wieder sprudelt, ist vielen Helfern zu verdanken. Sie haben auch geholfen, einen Boule-Platz anzulegen. 

„Es ist ein zauberhafter Platz, der belebend wirkt“, findet Thomas Fund, Ortsvorsteher von Alt-Hürth. Er lädt jeden ein, die kleine Parkanlage mit dem Hubertus-Brunnen und einem Boule-Platz vor der Kirche St. Katharina am Brabanter Platz kennenzulernen und zu erkunden. „Tagsüber sitzen hier immer wieder Berufsschüler vom Goldenberg-Kolleg, das in der Nähe ist, oder Menschen, die sich vorher ein Eis geholt haben, um dort zu verweilen“, berichtet er.

Dass die Fontäne so sprudelt, „ist vielen Helfern zu verdanken“, erklärt er. Für ihn selbst ist der Brunnen zu einer besonderen Herzensangelegenheit geworden. Denn bereits in jungen Jahren erlebte er, wie sich sein Vater Hubert Fund dafür einsetzte, dass der Brunnen an dieser Stelle, der später nach ihm benannt wurde und den viele Alt-Hürther als ihr „kleines Wahrzeichen“ ansehen, nicht zugeschüttet wurde.

Das Foto zeigt die Kirche St. Katharina, die Fassade besteht aus Backsteinen.

Die kleine Parkanlage mit dem Hubertus-Brunnen und einer Boule-Anlage befindet sich direkt vor der Kirche St. Katharina.

2011 sollte er wiederum geschlossen werden. Der Grund waren die zu hohen Betriebskosten für die Stadt. Sie stellte Strom und Wasser ab. Daraufhin starteten die Freunde Thomas Fund und Frank Rock, der heutige Landrat, einen Spendenaufruf, damit das Wasser weiter sprudeln konnte. Mit dieser Aktion konnte es zunächst für ein Jahr gesichert werden.

Da die Betriebskosten aber jährlich anfallen, riefen die beiden die Aktion „50 mal 50“ ins Leben. Damit sollten mindestens 50 Unterstützer gefunden werden, die mit einem Mindestbetrag von 50 Euro eine Patenschaft übernehmen wollten. Es hat geklappt. Inzwischen gibt es 100 Paten. Davon motiviert kam den beiden Freunden vor einigen Jahren der Gedanke, hier auch einen Boule-Platz zu errichten.

Der Platz in Hürth war einst ein Friedhof

Die Idee schauten sie sich in Frankreich ab, wo Pétanque, wie das Spiel dort heißt, auf vielen öffentlichen Plätzen gespielt wird. Dazu krempelten die Mitglieder der Brunnenabteilung im Hürther Verein für Karneval und Brauchtumspflege die Ärmel hoch und machten sich ans Werk. Ein an der Kreuzstraße ansässiges Tiefbauunternehmen setzte die Randsteine. Zuletzt wurde der Oberflächenbelag aus gekörntem Lavastein aufgetragen.

Mit einer Breite von vier Metern und einer Länge von 13,5 Metern ist der Boule-Platz zwar einen halben Meter zu kurz für internationale Wettkämpfe, „aber hier sollen ja einfach Menschen zusammenkommen, die entspannt spielen möchten“, betont Fund. Dafür werde der Platz donnerstags, samstags und sonntags oft benutzt. Jeder könne dazukommen.

Die Freizeitspieler finden auf einer Tafel die Regeln, Kugeln können im benachbarten Getränkemarkt ausgeliehen werden. Und noch weitere Dinge verschönern den Platz, der einst ein Friedhof war. So installierten die Brunnen-Paten vor dem in unmittelbarer Nähe stehenden Dr.-Kürten-Denkmal zwei neue Lampen im Boden, sodass die Figur in der Dämmerung beleuchtet werden kann. Sie erinnert an den Arzt und Sanitätsrat Dr. Arnold Kürten (1842–1912).

Auf der anderen Seite des Hubertus-Brunnens wartet ein Bücherschrank auf Leserinnen und Leser. Das Unternehmen Westenergie hat ihn spendiert. Nur wenige Meter davon entfernt, wurde geschützt durch ein Gitter ein Stück der römischen Wasserleitung aufgestellt. Die Leitung versorgte das Oppidum Ubiorum im heutigen Köln mit Frischwasser.

Das Stück Leitung wurde 1952 bei Bauarbeiten an der Kreuzstraße gefunden. Wer den Blick etwas nach oben wendet, kann auch die schönen Geranienkränze an den sechs Laternen entdecken, die neu hinzugekommen sind.

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