EntwarnungVerdächtige Umschläge mit weißem Pulver in Hürth und Frechen ungefährlich

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Den verdächtigen Briefumschlag hatte die Feuerwehr auf dem Parkstreifen an der Schnellermaarstraße vor der Brüder-Grimm-Schule in Hürth gesichert.

Den verdächtigen Briefumschlag hatte die Feuerwehr auf dem Parkstreifen an der Schnellermaarstraße vor der Brüder-Grimm-Schule in Hürth gesichert.

Noch ist unklar, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Brief in einer Hürther Arztpraxis und den sechs im Postverteilzentrum Frechen gibt.

Das weiße Pulver, das am Mittwoch (31. Mai) gegen 15 Uhr in sechs Briefen im Postverteilungszentrum in Frechen entdeckt worden war, konnte die Polizei inzwischen als ungefährlich einstufen. Dies trifft ebenfalls auf das Pulver, das bereits am Mittwochvormittag in einem Kuvert im Briefkasten einer Zahnarztpraxis in Hürth gefunden worden war, zu.

Die genaue Auswertung der Substanzen steht laut Polizei allerdings noch aus. Nachdem die Feuerwehr und die Polizei am Mittwochvormittag in Hürth-Gleuel den Einsatz beenden konnte, ging gegen 15 Uhr erneut der Alarm – dann allerdings in Frechen, wo Mitarbeitende des Postverteilungszentrums die auffälligen Kuverts entdeckt hatten und die Polizei und die Feuerwehr informierten. „Wir haben mit sechs Einsatzkräften die polizeiliche Einsatzlage unterstützt“, erklärte auf Anfrage Frechens Feuerwehrsprecher Andreas Kirchharz.

Der Staatsschutz ermittelt gegen den oder die Absender

Wie in Hürth-Gleuel hat der Staatsschutz auch die Ermittlungen in Frechen übernommen. Wie die Polizei auf Anfrage am Donnerstag (1. Juni) erklärte, seien die Kuverts und das Pulver bereits von Spezialisten des LKA untersucht worden. Eines der Kuverts war an die Landesregierung adressiert. Weitere Adressaten seien eine Staatsanwaltschaft im Rheinland und mehrere politische Einrichtungen gewesen.

Für die Spurensuche und die Beweisaufnahme der Polizei musste das Postverteilungszentrum am Mittwochnachmittag nicht evakuiert werden. „Wir haben das Gebiet aber weiträumig abgesperrt“, erklärte ein Polizeisprecher.

Gegenstand der Ermittlungen des Staatsschutzes ist es nun auch zu prüfen, ob es zwischen den Briefen, die im Postverteilungszentrum in Frechen gefunden wurden und dem Umschlag, der im Briefkasten der Hürther Zahnarztpraxis gefunden wurde, einen Zusammenhang gibt.

Ebenso werde untersucht, ob es zwischen den beiden Taten und dem im Dezember 2022 in der Hürther Zahnarzt entdeckten Brief mit weißem Pulver einen Zusammenhang gibt. Auf Anfrage teilte die Polizei jetzt mit, dass es sich bei der im Dezember 2022 gefundenen Substanz wahrscheinlich um einen Stoff aus dem Lebensmittelbereich gehandelt hat.

Damals war Hürth-Gleuel für einige Stunden abgeriegelt vom Rest der Welt: weil zunächst völlig unklar war, um welchen Stoff es sich handelte, und ob von dem Pulver eine Gefahr für die Bevölkerung ausgeht.

Die Feuerwehr hatte damals einen ABC-Alarm ausgelöst und war mit einem Großaufgebot vor Ort. Straßen mussten weiträumig gesperrt werden, und Patienten sowie das Praxisteam durften die Praxisräume zunächst nicht verlassen. Um den Umschlag zu sichern, kamen die Feuerwehrleute in Chemieschutzanzügen in die Praxis. 

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