Hilfe bei HormonschwankungenGeschwisterpaar aus Hürth gründet Unternehmen „Fevana Organics“

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Die Geschwister Charlotte und Anton Irlen

Die Geschwister Charlotte und Anton Irlen gründeten in Hürth das Unternehmen „Fevana Organics“, das Frauen gezielt mit wichtigen natürlichen Nährstoffen versorgen will.

Charlotte und Anton Irlen gründeten ein Unternehmen in Hürth, das Frauen gezielt mit wichtigen natürlichen Nährstoffen versorgen will.

Internationale Studienabschlüsse von renommierten Hochschulen wie der Harvard University in Boston und der Universität St. Gallen, Studienzeit in Lissabon und ein begehrter 80-Stunden-Job in einer Unternehmensberatung in Zürich – die Geschwister Charlotte und Anton Irlen starteten ihre beruflichen Karrieren auf der Überholspur. Aber dennoch fehlte immer noch etwas – beide hegten schon lange den Wunsch, sich selbstständig zu machen.

Start-up entwickelt natürliche Produkte, um Symptome weiblicher Hormonschwankungen auszugleichen

„Man muss sich einfach trauen und die Chance nutzen, sich einen richtigen Traumjob zu schaffen“, sagt die 29-Jährige, die im vergangenen Jahr gemeinsam mit ihrem Bruder das in Hürth ansässige Unternehmen „Fevana Organics“ gründete. Mit dem Start-up entwickeln die beiden natürliche Produkte, um die Symptome weiblicher Hormonschwankungen auszugleichen.

„Der weibliche Zyklus kann in vier Phasen eingeteilt werden, in denen Frauen jeweils einen ganz unterschiedlichen Nährstoffbedarf haben. Beschwerden wie Krämpfe, Stimmungsschwankungen oder unreine Haut haben ihren Ursprung in einer Unterversorgung mit Nährstoffen“, erläutert Anton Irlen. Diese Vorhersehbarkeit des Zyklus nutze „Fevana Organics“, so die Jungunternehmer.

Ein Jahr Entwicklung mit Lebensmittelwissenschaftlerinnen und Gynäkologin

In fast einem Jahr Entwicklung in Zusammenarbeit mit Lebensmittelwissenschaftlerinnen und einer Gynäkologin entstanden vier Produkte, die jeweils genau auf die Bedürfnisse der vier Phasen des Zyklus abgestimmt sind. Durch Pflanzenextrakte, Vitamine und Mineralstoffe soll er so nachhaltig harmonisiert werden.

Die Anwendung lässt sich leicht in den Alltag integrieren: Jeden Morgen wird ein der aktuellen Zyklusphase entsprechendes Produkt in Pulverform in einem Getränk aufgelöst und als Morgenritual getrunken. Entstanden ist die Idee durch Charlotte Irlens Suche nach einer gesünderen Ernährung, um den Herausforderungen des anstrengenden Berufsalltags besser begegnen zu können.

„Ich habe angefangen, für mich selber natürliche Nährstoffe zu mischen und habe festgestellt, dass ein innovatives Produkt fehlt.“ Nach Gesprächen mit ihrem Bruder und begeisterter Reaktionen im Freundeskreis war den Geschwistern schnell klar, dass sie sich in Vollzeit mit der Geschäftsidee beschäftigen wollten. Die monatelange Marktrecherche, Produktentwicklung, Tests mit 200 Probandinnen und die Zusammenarbeit mit Lebensmitteltechnikern und Ärzten spornten die beiden an.

Man hat etwas, was die Leute super spannend finden, das bestätigt die Monate, die man auf gut Glück gearbeitet hat. Wir sind ja ins kalte Wasser gesprungen
Charlotte Irlen

„Man hat etwas, was die Leute super spannend finden, das bestätigt die Monate, die man auf gut Glück gearbeitet hat. Wir sind ja ins kalte Wasser gesprungen“, berichtet Charlotte Irlen optimistisch. Gemeinsam mit einem ersten Investor aus der Gesundheitsbranche ist der Marktstart nun für dieses Frühjahr geplant, Interessentinnen können sich bereits registrieren lassen.

Der Vertrieb des Produkts mit hochwertigen, biozertifizierten Stoffen ist zunächst über das Internet geplant, mittelfristig soll es auch in Apotheken erhältlich sein. Es soll rund 70 bis 80 Euro im Monat kosten.

Universität bereitet nicht auf den bürokratischen Prozess vor

„Der bürokratische Prozess war mit am schwierigsten, darauf wird man an der Uni nicht so praktisch vorbereitet“, berichten die beiden Unternehmensgründer. Es sei wichtig, sich vorher einen festen Rahmen dafür zu stecken, wie viel Zeit und Geld investiert werden könnte, und nicht zu sehr ins Blaue hinein zu planen. Und auch einzukalkulieren, dass es vielleicht doch nicht klappt.

„Lust darauf zu haben und das richtige Mindset sind das Wichtigste, man kann richtig Spaß dabei haben, die plötzliche Freiheit und Selbstbestimmtheit sind für uns hohe Werte“, analysieren die Jungunternehmer, die von der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft und „St@rt Hürth“ unterstützt werden. Und auch die Eltern, die anfangs eine „gesunde Skepsis“ gezeigt hätten, finden das Projekt ihrer Kinder nun sehr interessant: „Unsere Eltern sind unsere größten Cheerleader.“ 

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