Ilse und Josef Neunzig aus Kendenich bereisten in 12 Jahren alle US-Bundesstaaten. Auch Bürgermeister Dirk Breuer gratulierte den Jubilaren.
DiamanthochzeitDiese beiden Hürther sind nicht nur ein Paar, sondern beste Freunde

Ilse und Josef Neunzig haben sich über sechs Jahrzehnte ihre Ehe und ihren Humor bewahrt
Copyright: Kathrin Höhne
Ilse und Josef Neunzig aus Kendenich genießen bis heute ihre gemeinsamen Tage und freuen sich sehr über ihre Diamanthochzeit. Zum Gratulieren kam auch Bürgermeister Dirk Breuer mit einem Buch zur Stadtgeschichte vorbei. Ortsvorsteher Frank Baer hatte einen großen Blumenstrauß mitgebracht.
In Kendenich sind beide auch aufgewachsen. Kennengelernt hatten sie sich auf der Tanzfläche, erzählen sie. Sie fanden sich sympathisch, wurden aber nicht sofort ein Paar. Als sie sich dann immer wieder trafen, merkten sie, dass sie sich wirklich gut verstehen. 1965 gaben sie sich das Ja-Wort.
Hürth: Mittlerweile haben die Jubilare auch Enkelkinder
„Wir leben immer noch in einer Ehe auf Probe“, merkt Josef Neunzig (87) augenzwinkernd an, „denn jeder Tag ist eine neue schöne Herausforderung“. Den wirklichen Grund in der langjährigen Bindung sieht er darin, „dass wir eben nicht nur Frau und Mann sind, sondern beste Freunde“. Seine Frau stimmt ihm sofort zu. Es ist schnell zu merken, dass beide viel Humor haben, „sonst hält man es nicht so lange aus“, ergänzt Ilse Neunzig (83).

Ilse und Josef Neunzig heirateten im Jahr 1965
Copyright: Kathrin Höhne
Die beiden waren bis zu Rente berufstätig. Während er den Beruf des Schlossers erlernte und lange Jahre bis zum Ruhestand bei der Hoechst AG in Knapsack arbeitete, war seine Frau als Verkäuferin tätig, zunächst in verschiedenen Lebensmittelgeschäften in Köln und danach in Fischenich in einem kleinen Einzelhandelsgeschäft, einem „Tante-Emma-Laden“, wie sie ihn beschreibt. Der Job hier ließ sich gut mit der Betreuung ihrer Tochter, die 1968 geboren wurde, verbinden. Inzwischen gehören auch eine Enkeltochter (19) und ein Enkelsohn (28) zur Familie.
In 12 Jahren durch alle amerikanischen Bundesstaaten gereist
Heimisch blieben die beiden in Kendenich. Nach der Hochzeit zogen sie in das Domizil der Eltern von Ilse Neunzig, wobei sie das alte Haus abrissen und mit viel Eigenarbeit neu aufbauten. Dazu gehörte auch ein großer Garten. „Wir haben hier immer viel angebaut, so Kartoffeln, Bohnen, Kohlrabi oder Wirsing“, erzählt Josef Neunzig. Heute gibt es noch Tomaten und viele Kräuter.
Zu den schönen Erinnerungen gehören viele weite Reisen, ob nach Hongkong oder Neuseeland. Früher las Josef Neunzig gern Wild-Wild-West-Romane und das war der Grund dafür, „dass wir durch alle amerikanischen Bundesstaaten gereist sind, in 12 Jahren“, berichtet er begeistert. „Das waren schöne Abenteuer“, findet seine Fau. Dafür haben sie in VHS-Kursen ihr Englisch vertieft. Ihre Silberhochzeit feierten sie in der Met, in der Metropolitan Opera, in New York.
Beide mögen die Klassik. Sie waren Mitglieder bei den Freunden der Kölner Oper. „Ich konnte früher besser singen als Fußball spielen“, berichtet Josef Neunzig. „Ich hatte eine schöne Tenorstimme und war viele Jahre im Männergesangverein Quartettverein Kendenich“. Daneben interessierte er sich für Boxen und erlebte bei Wettkämpfen „Bubi“ Scholz, den mehrfachen Deutscher Meister und Europameister verschiedener Gewichtsklassen in den 50er und 60er Jahren.
Zusammen war das Paar in einem Kegelclub aktiv. Heute ist Ilse Neunzig gern bei der Stuhlgymnastik und beim Turnen dabei, während ihr Mann noch eine Runde Karten spielen geht.