Über 1,3 Millionen Euro werden in die Sportanlage investiert. Vor allem der schwierige Boden im ehemaligen Tagebau kostet Zeit und Geld.
Engagement zahlt sich ausKicker des FC Berrenrath freuen sich auf ihren Kunstrasenplatz

Zum Spaten griffen Vertreter der Stadt, des BC Berrenraths sowie der Bau- und Planungsfirmen auf dem Sportplatz An Maria Bronn.
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Auf diesen Tag hat man beim FC Berrenrath lange gewartet: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich begannen am Freitag (15. August) offiziell die Bauarbeiten für den neuen Kunstrasenplatz an der Straße An Maria Bronn. In Berrenrath entsteht der bisher mit Abstand teuerste Kunstrasen im Stadtgebiet: Über 1,3 Millionen Euro werden investiert.
Dabei schien es nach der Fusion des ehemaligen BC Berrenrath mit der Spielvereinigung Hermülheim zum FC Hürth im Jahr 2007 zunächst so, als würde der Naturrasenplatz in Berrenrath nicht mehr gebraucht. Doch dann gründete sich vor zehn Jahren mit dem FC Berrenrath ein neuer Fußballclub vor Ort, der sehr erfolgreich ist.
Nach Angaben des Vorsitzenden Dirk Heller hat der junge Verein knapp 300 Mitglieder, Jugendmannschaften in fast allen Altersklassen und neuerdings auch eine zweite Mannschaft sowie ein Frauenteam. In einem Fußballkindergarten spielen wöchentlich 50 Nachwuchskicker mit zwei Trainern.
Hürth: Maroder Naturrasenplatz stand häufiger unter Wasser
Schon vor fünf Jahren habe man in Sachen Ersatz für den maroden Rasenplatz, der häufiger mal unter Wasser stand, „bei der Stadt angeklopft“, berichtet Heller. Die Verwaltung prüfte zunächst eine Sanierung, doch die hätte schon eine halbe Million Euro gekostet. Schließlich habe sich der Sportausschuss im Juni 2022 für eine nachhaltige Lösung entschieden, um dem FC Berrenrath eine zukunftssichere Spielstätte zu verschaffen, so Bürgermeister Dirk Breuer. Der Platz werde darüber hinaus „ein Gewinn für das gesamte Vereins- und Ortsleben sein“.
Doch die Planung für die Umwandlung des Natur- in einen Kunstrasenplatz zog sich über Jahre hin. Als problematisch erwies sich die Bodenbeschaffenheit auf der ehemaligen Tagebaufläche. Das Grundwasser steht hoch, Regenwasser versickert schlecht. Außerdem stießen die Stadtwerke auf marode Kanäle im Boden.
Man muss schon einen am Helm haben, um ein solches Projekt durchzuziehen.
Um den Platz trocken zu halten, musste ein aufwändiges Entwässerungskonzept aufgestellt werden. Obendrein habe es aufgrund der Lage des Baugeländes im Landschaftsschutzgebiet einen hohen Abstimmungsbedarf mit der Unteren Landschaftsbehörde gegeben, so Breuer. Das alles sorgte nicht nur für Verzögerungen, sondern trieb auch die Kosten in die Höhe.
Dem Vorstand des FC Berrenrath verlangte die lange Planungsphase einiges ab. „Man muss schon einen am Helm haben, um ein solches Projekt durchzuziehen“, flachste der Vorsitzende Dirk Heller beim Spatenstich. Zur Finanzierung des Kunstrasens nimmt der Verein – wie bei solchen Projekten in Hürth üblich – einen zinsgünstigen Kredit bei der NRW-Bank auf, der aus Mitteln der Sportpauschale abgestottert wird, die die Stadt jährlich vom Land Nordrhein-Westfalen erhält. Neben dem Kunstrasen plant der FC Berrenrath auch den Bau eines Vereinsheims, der noch in diesem Jahr starten soll.
Der neue Kunstrasen soll, so Breuer, im Sommer 2026 fertiggestellt werden. Bis dahin spielt der FC Berrenrath auf dem Tennenplatz an der Ursfelder Straße, der danach zurückgebaut und renaturiert wird – ebenso wie das Kleinspielfeld in Berrenrath. Für den Kunstrasen sei der Einsatz ökologisch unbedenklicher Füllstoffe verbindlich festgelegt worden, so der Bürgermeister. Außerdem sei für einen späteren Austausch des Kunstrasenbelags eine Recyclingpflicht beschlossen worden.