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HerzinfarktNotärztin rettet Hürther auf dem Parkplatz vor dem Sana-Krankenhaus das Leben

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Das Foto zeigt das Ehepaar Klein, das sich die Kurznachricht auf dem Mobiltelefon anschaut.

Eine Kurznachricht hat Detlef Klein seiner Frau Sandra noch geschickt, dann brach er vor dem Sana-Krankenhaus zusammen. Diagnose: Herzinfarkt.

Einen Schutzengel hatte ein 58-jähriger Hürther. Nach einem Herzinfarkt rettete ein gerade vom Einsatz zurückgekehrtes Rettungsteam sein Leben.

Für Sandra und Detlef Klein wird Weihnachten in diesem Jahr ein ganz besonderes Fest. Dass der 58-Jährige es erleben darf, verdankt er einem glücklichen Zufall – vor allem aber dem schnellen Eingreifen des Rettungsteams und der Kardiologen am Sana-Krankenhaus.

Detlef Klein arbeitet als Haustechniker in einem Seniorenheim in Köln. Täglich fährt er auf dem Weg zur Arbeit am Krankenhaus in Hermülheim vorbei. Doch an jenem Mittwochnachmittag Ende November war etwas anders. Auf dem Heimweg nach Alt-Hürth verspürte erst ein seltsames Ziehen im linken Arm, kurz darauf starke Brustschmerzen.

Hürther schrieb eine Kurznachricht an seine Frau, dann brach er zusammen

„Ich habe es gerade noch geschafft, mein Auto gegenüber der Notaufnahme des Krankenhauses abzustellen“, erinnert sich Klein. Um 15.48 Uhr schrieb er seiner Frau Sandra noch eine Kurznachricht: „Hab am Sana-Krankenhaus gehalten. Mir ist nicht gut. Brust tut weh und der linke Arm.“ Dann fiel ihm vor Schwäche das Handy aus der Hand.

Was folgte, war Glück im Unglück. Genau in diesem Moment kehrte das Notarztteam des Sana-Krankenhauses von einem Einsatz zurück. Notärztin Dilara Özcelik bemerkte den Mann, der sich aus seinem Auto beugte und schwach die Hand hob. „Ich dachte erst, er winkt uns zu“, berichtet die Ärztin. „Dann hab ich sofort erkannt, dass etwas nicht stimmt.“ Sekunden später kollabierte Detlef Klein, das Notarztteam musste ihn noch auf dem Parkplatz wiederbeleben. Die Diagnose: Herzinfarkt.

Das Foto zeigt ein Porträt der Ärztin.

Notärztin Dilara Özcelik hat mit ihrer schnellen Reaktion dem 58-jährigen Hürther Detlef Klein das Leben gerettet.

„Klinisch gesehen war Herr Klein schon tot“, erklärt Chefarzt Dr. Torsten Schwalm. „Nur weil wir ihn schnell reanimieren konnten und er wenige Minuten später in unserem Herzkatheterlabor behandelt wurde, konnten wir ihm das Leben retten.“ Bei einem Herzinfarkt zähle jede Minute.

Noch am selben Tag erhielt Klein in einer Notoperation mit einem Herzkatheter zwei Stents eingesetzt. Zwei Tage lag er anschließend auf der Intensivstation, nach fünf Tagen konnte er das Krankenhaus wieder verlassen. „Er muss sich jetzt noch schonen und Medikamente nehmen“, so Schwalm. „Aber wir freuen uns, dass es ihm so schnell wieder besser geht.“

Ich dachte erst, er winkt uns zu. Dann hab ich sofort erkannt, dass etwas nicht stimmt.
Dilara Özcelik, Notärztin

Die Erleichterung ist groß bei dem Ehepaar. „Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich dem Team des Sana-Krankenhauses bin“, sagt Detlef Klein. Die Notärztin habe jeden Tag bei ihm am Krankenbett vorbeigeschaut, um sich nach seiner Genesung zu erkundigen. „Für mich ist sie ein Engel“, sagt Ehefrau Sandra Klein. „Ich bin unendlich dankbar, dass mein Mann jetzt noch hier bei mir sitzen kann. Das hätte auch anders ausgehen können.“

Hürther kann nach Herzinfarkt schon wieder musizieren

Noch ist Detlef Klein krankgeschrieben. Im März steht eine weitere Operation in der Kölner Uniklinik an, bei der ihm zwei Bypässe gelegt werden sollen. Dennoch geht es ihm inzwischen gut genug, um seiner Leidenschaft wieder nachzugehen. In dieser Woche spielte der Freizeit-Musiker mit den Kölner Husaren Grün-Gelb Weihnachtslieder in einem Altenheim in Köln-Porz. Statt Posaune griff er zum weniger anstrengenden Euphonium, seine Frau spielt Trompete.

Krankenhaus-Geschäftsführerin Hannah Kador betont die Bedeutung einer wohnortnahen herzmedizinischen Versorgung – auch vor dem Hintergrund der geplanten Krankenhausreform. Nach aktuellem Stand könnten im Rhein-Erft-Kreis zwei der fünf kardiologischen Abteilungen wegfallen. „Dieser Vorfall zeigt, wie entscheidend es ist, dass Menschen in Hürth schnelle Hilfe bekommen“, so Kador.

Die Kardiologie in Hürth sei ein zentraler Bestandteil der medizinischen Versorgung im Rhein-Erft-Kreis, Kador spricht von einem „Flaggschiff“ der Herzmedizin. Nach der Schließung des Bedburger Krankenhauses seien die Patientenzahlen in Hürth bereits um zwölf Prozent gestiegen.