HürthEin Vormittag im Rollstuhl – Europakolleg sensibilisiert seine Schüler

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Viele Schüler probierten am Gesundheitstag aus, wie es ist, im Rollstuhl zu sitzen.

Viele Schüler probierten am Gesundheitstag aus, wie es ist, im Rollstuhl zu sitzen.

Hürth – Statt in der Werkstatt zu tüfteln oder im Matheunterricht zu pauken, stand für die Schüler des Goldenberg Europakollegs am Gesundheitstag Boxen, Rollstuhlfahren oder Selbstverteidigung auf dem Programm. Die Schüler aus Wesseling und Hürth, den beiden Standorten des Berufskollegs, konnten in Hürth aus zahlreichen Kursangeboten drei auswählen, die sie dann am Vormittag besuchten.

„Die Schüler sollten losgelöst von ihrer Ausbildung entscheiden, welche Angebote sie persönlich am meisten interessieren“, erklärte der Organisator des Aktionstages und Lehrer der Schule, Henno Reisinger. Die Auswahl war bunt: So wurden nicht nur jede Menge Sportangebote, sondern auch Präventionsveranstaltungen zu Drogen angeboten. Ein weiterer Höhepunkt waren die „offenen Bücher“. Dabei erzählten ein ehemaliger Bankräuber, eine Muslima mit Kopftuch und ein homosexueller Katholik Geschichten aus ihrem Leben.

Dieses Auto dreht sich einmal um die eigene Achse und simulierte den Schülern einen Autounfall.

Dieses Auto dreht sich einmal um die eigene Achse und simulierte den Schülern einen Autounfall.

„In diesem Jahr haben wir so viele Kooperationspartner wie noch nie“, berichtete die stellvertretende Schulleiterin Ruth Drechsler.

Schülerin Lea Eisenmenger nahm am Rollstuhlparcours teil, den der Verein „Körbe für Köln“ anbot. „Mal im Rollstuhl zu sitzen war eine ganz besondere Erfahrung“, berichtete die 17-jährige Auszubildende. „Es war interessant zu sehen, wie sich Rollstuhlfahrer fühlen müssen und wie viel sie mit den Armen tun müssen. Die haben eine ganz andere Haltung.“ Man habe die Schüler ermutigen wollen, im Alltag auf Rollstuhlfahrer zuzugehen, erklärte Moritz Jungmann von dem Verein zum Hintergrund der Aktion.

Mit einer „Promille-Brille“ auf der Nase machte Jonas Pütz Übungen, um die Wirkung von Alkohol zu testen.

Mit einer „Promille-Brille“ auf der Nase machte Jonas Pütz Übungen, um die Wirkung von Alkohol zu testen.

Tom Taxacher hat am Gesundheitstag das Sportabzeichen im Stadion Alt-Hürth absolviert, wo auch Tennis angeboten wurde und der UNICEF-Sponsorenlauf stattfand. „Das war mein dritter Gesundheitstag, und mir macht’s immer Spaß. Bewegung ist immer gut“, erzählte der 21-jährige Auszubildende. Auf dem Schulhof sorgte ein Überschlagsimulator des ADAC für Begeisterung. Die Schüler setzen sich in ein Auto, das von dem Simulator dann um 360 Grad gedreht wurde. „Hierbei lernen sie, wie wichtig es ist, sich im Auto richtig anzuschnallen und hinzusetzen“, so ADAC-Schulkoordinator Franz Wickerath.

Im Stadion in Alt-Hürth absolvierten die Schüler das deutsche Sportabzeichen, für das sie sich in verschiedenen Sportarten üben mussten.

Im Stadion in Alt-Hürth absolvierten die Schüler das deutsche Sportabzeichen, für das sie sich in verschiedenen Sportarten üben mussten.

In diesem Jahr fand der Gesundheitstag mit etwa 750 teilnehmenden Schülern zum siebten Mal statt. „Wir haben uns bei der Schulentwicklung auf das Thema Gesundheit spezialisiert, nicht nur an diesem Tag“, erklärte Drechsler weiter. So nehme das Berufskolleg seit 2011 am Landesprogramm „Bildung und Gesundheit“ teil, um diese beiden Kompetenzen zu verbinden. Zudem hat die Schule ein Team gebildet, das sich in erster Linie um die gesundheitlichen Belange der Schüler wie die Sicherheit in den Werkstätten und Prävention kümmert.

Dutzende Rollstühle standen den Schülern zur Verfügung.

Dutzende Rollstühle standen den Schülern zur Verfügung.

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