26 Appartements für SuchtpatientenDie Salus-Klinik baut an der Sudetenstraße

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Ausgeschachtet wird derzeit die Baugrube an der Ecke Sudetenstraße und Argelès-sur-Mer-Straße.

Ausgeschachtet wird derzeit die Baugrube an der Ecke Sudetenstraße und Argelès-sur-Mer-Straße.

  • Die Salus-Klinik baut in Hürth-Hermülheim Unterkünfte für die Wiedereingliederung von Suchtpatienten.
  • Insgesamt sollen bis zum kommenden Jahr 26 Appartements entstehen.
  • Das haben die Klinik und der IT-Dienstleister Navacom geplant.

Hürth-Hermülheim – Die Salus-Klinik am Bürgerpark wächst weiter. Derzeit laufen auf einem 7500 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Sudetenstraße und Argelès-sur-Mer-Straße die Ausschachtungsarbeiten für drei Neubauten. Dort soll die Abteilung zur Wiedereingliederung („Adaption“) von Suchtpatienten in den Alltag und ins Arbeitsleben untergebracht werden.

Auch der IT-Dienstleister Navacom, der unter anderem die EDV-Systeme an den bundesweit fünf Standorten der Salus-Klinikgesellschaft betreibt und wartet, wird aus dem benachbarten Klinikgebäude am Willy-Brandt-Platz in einen der Neubauten umziehen.

Der Hürther Klinikunternehmer Alfons Domma und sein Schwiegersohn Daniel Kuhn, Geschäftsführer des Unternehmens Navacom IT Solutions, beziffern die Investitionssumme auf sieben Millionen Euro. Parallel zur Sudetenstraße wird ein zweigeschossiger Gebäuderiegel entstehen, auf der Fläche dahinter zwei dreigeschossige, miteinander verbundene Bauwerke.

Im April 2021 soll der Neubau eröffnet werden

Die Bauarbeiten werden auf ein Jahr veranschlagt. Im April 2021 soll das neue Gebäudeensemble eröffnet werden. Dort werden unter anderem 26 Appartements eingerichtet, in denen Patienten vor allem aus der Salus-Klinik nach therapierter Alkohol- oder Medikamentensucht innerhalb von drei Monaten wieder fit für ein selbstständiges Leben gemacht werden sollen.

Auf sieben Millionen Euro beziffern Alfons Domma (l.) und Daniel Kuhn die Investition in die Klinikerweiterung.

Auf sieben Millionen Euro beziffern Alfons Domma (l.) und Daniel Kuhn die Investition in die Klinikerweiterung.

„Das Konzept sieht vor, dass die Bewohner tagsüber ein Berufspraktikum oder eine Ausbildung machen, abends stehen Therapien auf dem Programm“, erklärt Domma. Die Adaption biete für Patienten, die nach einer langen Suchtkarriere aus der Spur geraten sind, eine Chance auf einen Neustart.

Navacom kann durch den Umzug weiter expandieren

Die Salus-Klinik, die über 320 Behandlungsplätze verfügt und jährlich 1600 Patienten mit Sucht- oder psychosomatischen Erkrankungen behandelt, hat bereits einige Erfahrung mit der Wiedereingliederung. Zunächst war die Adaption mit 16 Plätzen in der zugekauften ehemaligen Schilddrüsenklinik an der Argelès-sur-Mer-Straße untergebracht.

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Der markante Rundbau wurde zuletzt umgebaut und beherbergt jetzt Schulungs- und Betreuungsräume für die Kinder von Suchtpatientinnen sowie den Betriebskindergarten der Salus-Klinik. Nach einer Interimslösung im benachbarten Lehrlingswohnheim bekommt die Adaption nun wieder ein eigenes Gebäude. Auch die Zahl der Behandlungsplätze wird aufgestockt. Das Modell sei sehr erfolgreich, sagt Domma: „Wir haben viele Patienten nach der Wiedereingliederung auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen können.“

Auch das Unternehmen Navacom kann durch den Umzug weiter expandieren. Bislang hat der IT-Dienstleister 20 Mitarbeiter, in der neuen Unterkunft ist Platz für 40 Beschäftigte. „Das Thema EDV wird auch in den Kliniken immer wichtiger“, sagt Geschäftsführer Kuhn.

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